Top Ausrüstung für Familienfotografie
Kinder halten nicht still!
Das erste Kind weckt in vielen Menschen die Leidenschaft für das Fotografieren. Schnell merkt man, dass man mit dem Handy zwar witzige Schnappschüsse machen kann, die aber in gross nicht schön aussehen. Also soll “eine richtige Kamera” her. Aber klein soll sie sein. Und nicht rauschen bei wenig Licht im Wohnzimmer. Und dennoch einen unscharfen Hintergrund erzeugen, schließlich kann man das mit dem Handy auch machen (per Software). Nach kurzer Recherche merkt Mann dann, dass der Wunsch kompliziert und teuer wird. Hier geben wir dir daher ein paar Tipps für den Einstieg in die Fotografie.
Die beste Kamera ist die, die man dabei hat
Der Markt der Kompaktkameras ist fast komplett weggebrochen. Moderne Handys erzeugen heute teilweise bessere Fotos und das Handy hat man immer dabei. Wozu also noch eine komplizierte, langsame Kamera mitnehmen? Das macht nur Sinn, wenn die Kamera deutlich besser ist, als ein gutes Handy!
Für Familien muss sie dennoch klein genug sein, um in die Tasche am Kinderwagen, die Lenkradtasche am Fahrrad oder die Handtasche zu passen. Ist die Kamera größer… bleibt sie zu oft zuhause. Eine APS-C Kamera ist daher für die meisten eine gute Wahl. Dazu ein, zwei gute aber kleine Festbrennweiten. Wichtig ist ein sehr guter Augen-Autofokus. Wenn man sich immer darauf verlassen kann, dann ist das Fotografieren sehr viel entspannter und einfacher, als wenn man mit der Technik kämpfen muss.
“Die beste Kamera nützt nichts, wenn man sie nicht dabei hat. Ein sehr guter Augen-Autofokus erlaubt scharfe Fotos auch bei spielenden Kindern.”
Stephan Wiesner
Flexibel oder “Fotografen-Look”? Bei einer Kamera mit Objektiv zum Wechseln muss man sich entscheiden, ob man eine Festbrennweite oder ein Zoom-Objektiv verwenden möchte. Das Zoom erlaubt es, flexibel zu arbeiten. Dafür kann eine Festbrennweite optisch besser und lichtstärker sein. Damit kann man leicht den Hintergrund unscharf bekommen und die Fotos haben weniger ISO-Rauschen, wenn man in der dunklen Wohnung fotografiert. Mittelfristig wird man wahrscheinlich beides haben wollen.
Die beste Kamera für Familien: Sony Alpha 6400
Die Sony Alpha 6400 hat einen extrem guten Autofokus für die Gesichtserkennung. Damit ist es viel einfacher, spielende Kinder (oder Haustiere) zu fotografieren. Als Fotograf kann ich an der Kamera vorbei schauen, mit dem Kind reden, Anweisungen geben – und mich immer darauf verlassen, dass der Autofokus auf dem Auge sitzt. Mir gelingt es viel häufiger, spontane Momente einzufangen, als mit älteren Kameras. Das Fotografieren macht mehr Spass und ist weniger anstrengend. Dafür akzeptiere ich dann auch, dass die Kamera einen unterirdischen Sucher und die wohl schlechteste Bedienung aller aktuellen Kameras hat.
Der Sensor der Sony A6400 Kamera ist sehr gut. Er bietet einen hohen Dynamikumfang, niedriges ISO-Rauschen und hat 24 MP. Für die Kamera gibt es sehr viele Objektive, auch von Drittherstellern.
Die Sony Alpha 6400 hat einen extrem guten Autofokus für die Gesichtserkennung. Damit ist es viel einfacher, spielende Kinder (oder Haustiere) zu fotografieren. Das Fotografieren macht mehr Spass und ist weniger anstrengend. Dafür akzeptiere ich dann auch, dass die Kamera einen unterirdischen Sucher und die wohl schlechteste Bedienung aller aktuellen Kameras hat.
Der Sensor der Sony A6400 Kamera ist sehr gut. Er bietet einen hohen Dynamikumfang, niedriges ISO-Rauschen und hat 24 MP. Für die Kamera gibt es sehr viele Objektive, auch von Drittherstellern.
Die erste Festbrennweite: 50 oder 35 mm
An einer Vollformat-Kamera ist meine Empfehlung für die erste Festbrennweite ein 50 mm Objektiv. Das entspricht 35 mm an einer APS-C Kamera. Das Sigma 30 mm ist einen Tick weiter und damit flexibler einzusetzen. Es ist schon etwas älter, aber immer noch gut. Die Lichtstärke von 1.4 erlaubt es, auch bei sehr wenig Licht zu arbeiten. Es ist leicht, den Hintergrund unscharf zu bekommen. Das Objektiv gibt es auch für Fujifilm und Canon M. Alternativen sind die vielen 35 mm Objektive (für APS-C) bzw. 50 mm (für Vollformat). Dabei würde ich bei Vollformat auf die Lichtstärke 1.8 setzen. Die Objektive sind deutlich preisgünstiger als die noch lichtstärkeren Versionen und für den Privatgebrauch mehr als ausreichend. Ich selbst habe kein 50 mm F1.4 oder gar F1.2 Objektiv mehr für Vollformat. Bei einer APS-C Kamera hingegen habe ich mehrere F1.4 Objektive.
Das Sigma 30mm F1.4 für Sony ist schon etwas älter, aber immer noch gut. Die Lichtstärke von 1.4 erlaubt es, auch bei sehr wenig Licht zu arbeiten. Es ist leicht, den Hintergrund unscharf zu bekommen.
Flexibel und lichtstark: Tamron 17-70 mm
Das Tamron Objektiv ist ein echter Game Changer für APS-C Kameras. Der Zoombereich entspricht dem populären 24-105 an einer Vollformat Kamera. Durch die Lichtstärke von 2.8 gleicht es den kleineren Sensor der APS-C Kamera ein Stück weit aus. Das Objektiv ist klein, leicht und günstiger als das 24-105 von Canon oder Sony.
Alternativen gibt es von Sigma und Tamron mit ähnlichen Zoombereichen. Fujifilm, Canon, Nikon oder Sony haben kein solches Objektiv. Man darf sich hier nicht von ähnlich klingenden Objektiven in die Irre führen lassen. Ein Canon 18-150 mm Objektiv klingt auf dem Papier gut. Aber die Lichtstärke ist im Schnitt zwei ganze Blenden niedriger. Das sieht man sehr deutlich. Ein Freistellen des Hintergrunds wird nur in seltenen Situationen möglich sein und ISO-Rauschen Indoor immer ein Thema.
Fujifilm hat z. B. das 18-120 mm F4.0 Objektiv. Das ist sehr flexibel im Zoombereich, aber eine ganze Blende lichtschwächer. Ein Unterschied, den man bei vielen Fotos sehen wird. Das bedeutet z. B. ISO 3200 statt 6400.
Das Tamron Objektiv ist ein echter Game Changer für APS-C Kameras. Der Zoombereich entspricht dem populären 24-105 an einer Vollformat Kamera. Durch die Lichtstärke von 2.8 gleicht es den kleineren Sensor der APS-C Kamera ein Stück weit aus. Das Objektiv ist klein, leicht und günstiger als das 24-105 von Canon oder Sony.
Das Foto macht der Zeigefinger!
Die wichtigste Botschaft für Fotografie-Einsteiger dürfte sein: Das Foto macht immer noch der Zeigefinger und nicht die Kamera. Letztlich leben Familienfotos von Emotionen. Erinnerungen an besondere Momente kann man mit jeder Kamera und jedem Objektiv einfangen. Häufig stört es nicht, wenn die Fotos leicht unscharf, verwackelt oder verrauscht sind. Statt sich zu viel Gedanken über Ausrüstung zu machen… sollte man vor allem viel fotografieren!
Eine interessante Alternative zu der oben vorgestellten Technik kann die Reduktion auf das Wesentliche sein. Eine Fujifilm X100V Kamera kann nicht zoomen. Sie hat auch nur einen mässigen Autofokus und das fest eingebaute Objektiv ist nicht sonderlich lichtstark. Aber die Kamera macht extrem viel Spass. Man kann mit den (Schwarzweiss) Looks der Kamera spielen. Vor allem aber verleitet sie den Fotografen kreativ zu werden. Dadurch üben die X100-Kameras von Fuji seit Jahren eine starke Faszination (auf mich) aus. Definitiv einen Blick wert!