Westerheversand.
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Ein Leuchtturm an der Nordsee
Der Leuchtturm Westerheversand in – genau: Westerhever. Falls einem das eventuell dann doch nichts sagen sollte: Eine Nordsee-Bucht weiter nördlich von St. Peter-Ording.
Ich hatte nach langer Zeit wieder die Gelegenheit, alleine mit meiner Kamera ein paar Stunden durch die Gegend zu ziehen. Das habe ich eiskalt ausgenutzt, wobei das in der Tat Programm war: Die Temperatur war an diesem Februartag nur knapp über dem Nullpunkt und der stetige, kräftige Wind tat sein Übriges. Zwischendurch Nieselregen – aber wurscht, dicke Jacke, Mütze, Handschuhe und stundenlang einfach mal “abschalten”.
Ein bekannter Fotospot
Dieser Leuchtturm soll der bekannteste und am häufigsten fotografierte Deutschlands sein. Ich bin auf ihn in der Tat erst kürzlich durch eine Werbeanzeige mit ihm im Hintergrund aufmerksam geworden. Nun ja, man kann halt nicht alles mitkriegen.
Westerheversand war der Abschluss der Fotorunde, die in St. Peter-Ording begann. Ursprünglich hatte ich es auf ein klassisches Sonnenuntergangsfoto abgesehen, aber es war im Grunde schon klar, dass das bei dem Wetter vermutlich nichts würde. Dennoch war ich knapp zwei Stunden vor Sonnenuntergang vor Ort. Die richtige Stelle für eine genau Positionierung des Horizont-Kusses (die Hoffnung stirbt zuletzt) war dank Sun Locator App für später schnell gefunden und so habe ich die Zeit genutzt, um dem Leuchtturm selbst einen Besuch abzustatten. Etwa zwei Kilometer Fußmarsch hin und wieder zurück und damit sehr gut in der Zeit machbar – selbst mit den obligatorischen Foto-Stopps zwischendurch, auf denen diese Bilder entstanden.
Ein nasser Spaziergang
Der Weg war spannend, die Flut fast am Höhepunkt. Der Weg zur Warft des Leuchtturms liegt jedoch recht hoch, der Rückweg war überschaubar, ich hatte nicht vor lange zu bleiben und das Wasser die ganze Zeit – als nicht-Küstenbewohner – argwöhnisch im Blick. Nichts desto trotz stand auf dem Rückweg an zwei Stellen dann doch das Wasser ein paar Zentimer hoch und die wohlweißlich angezogenen, wasserdichten Wanderschuhe zahlten sich – neben den Aspekten halten warm und die Füße den ganzen Tag bequem – ein weiteres Mal aus. Der von See kommende Wind drückte das Wasser ordentlich in die Priele und es stand etwas höher als normal. Kein Wunder, dass bei Sturmflut Land unter ist. Da helfen dann auch keine Gummistiefel mehr. Meine Füße blieben jedenfalls trocken.
Das eigentliche Zielfoto
Das war auch gut so, denn als ich wieder am “Spot für den Sonnenuntergang” ankam, war der noch lange nicht in Sicht. Also stand ich da unten am Deich eine dreiviertel Stunde mehr oder weniger reglos von Wind und Wetter umspielt herum und fühlte eine gewisse Seelenverwandtschaft mit dem Leuchtturm. Zum Auto zurück um es wärmer und bequemer zu haben wollte ich nicht, denn oftmals verpasst man genau dann ein Foto. Also harrte ich aus und hegte die Hoffnung, dass die Wolken schlussendlich doch noch ein Erbarmen haben und ein wenig aufziehen würden. Was in der Tat passierte und das zum richtigen Zeitpunkt. Die Sonne stand genau über dem Leuchtturm und brach durch die Wolken.
Auch wenn ich das Bild mag, ist es nicht mein “Zielfoto” dieser Tour. Das entstand bereits auf dem Rückweg vom Leuchtturm. Für mich steht es für einen Moment kompletter, innerer Ruhe.
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