Wenn Plan B besser als Plan A wird!

Eine Story von Marco Mühlnikel
28.06.2023

In dieser Story

Die Theorie

Seit längerer Zeit war klar, dass unser diesjähriger Familienurlaub zuerst ins Ostallgäu und danach in die Dolomiten geht. Eine Traumkombi für jeden Landschaftsfotografen. Aufgrund des zunehmenden Mondes war von vornherein klar, dass die erste Nacht die einzige Möglichkeit bietet, die Milchstraße ohne große Lichtverschmutzung abzulichten. Also blieb nur: Damit rechnen, dass das Wetter mitspielt und einen schönen Vordergrund in richtiger Himmelsrichtung finden.
Dafür bot sich der Hopfensee mit seinen zahlreichen Stegen perfekt an. 4 Stege, und alle waren perfekt ausgerichtet. Was sollte da noch schiefgehen (dachte ich)!?

Die (negative) Erleuchtung

Schon zwei Tage vorher zeichnete es sich ab: Ich sollte Glück haben und es sollte eine sternenklare Nacht werden. Gegen 0:30 klingelte mein Wecker und es ging zum Hopfensee.
Dort angekommen dann die Ernüchterung: Einige Gehweglaternen, leuchteten rund um diese 4 Stege alles „wunderbar“ aus. Eigentlich ganz nett, aber leider viel zu hell für einen dezent ausgeleuchteten Vordergrund und mein „Kopf-Zielfoto“.
Da ich noch ein wenig Zeit zur Verfügung hatte, bevor sich der nächste Tag durch die einsetzende Dämmerung ankündigte, blieb nur: Google Maps raus und einen spontanen Plan B schmieden.
Und tatsächlich: Ich hatte Glück…und den richtigen Riecher.

Die (nasse) Praxis des Plan B

Der Alternativspot war ein unweit gelegener, kleiner See (Alatsee). Nachdem ich gegen 1 Uhr am See ankam, galt es im stockdunklen einen geeigneten
Spot zu suchen. Normalerweise bin ich in solchen Angelegenheiten recht perfektionistisch veranlagt (und ja: Die Stege am eigentlich geplanten Spot des Hopfensees hatte ich mir natürlich am
Nachmittag vorher angeschaut). Nach 2,3 Testschüssen an unterschiedlichen Stellen, habe ich schließlich den finalen Spot für das Zielfoto gefunden:

Milchstraßenzentrum genau über der Bergkette, welche durch einen vorgelagerten Wald schön eingebettet wird. Rechts etwas Schilf. „Wird ganz gut“, dachte ich mir. Allerdings fehlte das gewisse etwas. Die Idee, mich ins Wasser zu stellen kam erst gegen kurz vor 2 Uhr.

Nun musste es schnell gehen: Hose hochgekrempelt, Funkauslöser in die Hand und ab ins Wasser. 2,3 Bilder später war das finale Bild im Kasten und die Hose nass. ? Das habe ich allerdings gerne in Kauf genommen.

Kann ich das ganze nun wirklich ZIELFOTO nennen? Ich weiß es nicht.

Sofern ich das richtig verstanden habe, entsteht ein Zielfoto vorher im Kopf, ist in der Regel länger im Voraus geplant und die Praxis bestätigt im Optimalfall die Theorie. Und das genau ist auch eigentlich mein Ding. Pläne, die aufgehen, liebe ich.
Umso mehr war die Entstehung dieses Bild für mich etwas ungewöhnlich und hatte einen großen Lerneffekt zur Folge: Ab sofort habe ich immer einen Plan B in der Hinterhand. Oder aber ich sollte noch etwas mehr Akribie in die Vorbereitung stecken.
Denn ich befürchte, die Fußgängerlaternen waren bereits am Nachmittag zuvor installiert ?

 

Weitere Bilder

 

Der Steg zum Alatsee. Sterne im Himmel und Berge im Hintergrund
Auswirkungen des Shoots. Nasse Hose und nasse Schuhe

 

Autor:in
Marco Mühlnikel
Lehrer aus Wiehl
Mein Name ist Marco, ich bin 38 Jahre alt und nach über 20 Jahren Leistungssport
(Triathlon), widme ich mich seit 2 Jahren vermehrt der (Landschafts-)fotografie.
Mein Name ist Marco, ich bin 38 Jahre alt und nach über 20 Jahren Leistungssport
(Triathlon), widme ich mich seit 2 Jahren vermehrt der (Landschafts-)fotografie.

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