Überraschung am Nachthimmel über Dänemark
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Die Tasche war schon am Nachmittag fertig gepackt. Denn der Wetterbericht an der dänischen Nordseeküste bei Hvide Sande hatte endlich mal eine klare Nacht vorausgesagt. Ich hatte schon die Vergangenen Nächte immer auf weniger Wolken gehofft, doch wurde leider immer enttäuscht. Also lag alle Hoffnung in dieser Nacht.
Ich hatte zwei Stative im Gepäck, zwei Kameras (Fuji X-T3 und Nikon D3) und etliche Objektive, vom Viltrox 13mm und 75mm fürs Fujifilm System bis hin zu solchen Exoten wie einem alten 75-150mm f3.5 und einem 100mm f2.8 fürs Nikon F-Bajonett für ein bisschen Deepsky Fotografie. Auch ein Star-Tracker, den ich schon seit Monaten ausprobieren wollte, war mit in der Tasche gelandet.
Auf der Düne bei Bjerregard angekommen dann die erste Ernüchterung: Der Mond stand zwar nur noch eben über dem Horizont, war aber doch noch hell genug, um die Milchstraße zu überstrahlen. Egal, der sollte eh in einer Stunde untergehen. Dann nutze ich das restliche Licht noch für eine Langzeitaufnahme der Düne bei Nacht. Das kann ja auch ganz charmant sein.
Nach der ersten Aufnahme dann schon die Überraschung: Am Horizont, hinter ein paar Wolken, sah man einen klaren grünen Schimmer. Die Nordlichter! Krass, die Vorhersage dafür lag bei gerade mal 20%. Das sollte sich in den nächsten Minuten aber noch drastisch ändern, denn es zog ein regelrechter Sturm an Nordlichtern auf. Die Sternenfotos waren direkt gestrichen, zumal es entgegen der Vorhersage dann doch wieder bewölkter war als angesagt.
In 3 Stunden habe ich insgesamt ca. 1.500 Fotos für die verschiedensten Zeitraffer aufgenommen. Die besten davon sogar mit der eigentlich viel zu alten Nikon D3, deren Sensor jetzt nicht wirklich optimal für Nachtaufnahmen geeignet ist. Mein Lieblingsfoto aus der Nacht stammt dann auch aus der D3.
Es ist noch relativ am Anfang des Sturms entstanden, als der Mond noch die Dünen beleuchtet hat. Dadurch erkennt man deutlich mehr Kontext als auf den späteren Bildern, bei denen die Nordlichter zwar stärker sind, aber dafür die Landschaft nur noch zu erahnen ist.
Wie sagt man also so schön: Mission erfolgreich gescheitert!
Im Endeffekt habe ich lediglich das Viltrox 13mm an der Fujifilm X-T3 und das Nikkor 28mm f2.8 an der D3 genutzt. Alles andere hätte ich auch einfach zu Hause lassen können.
Das war jetzt schon das zweite Mal, dass ich im September in Dänemark die Nordlichter gesehen habe. Den Urlaub werde ich den nächsten Jahren also wohl auch immer wieder um diese Zeit legen.
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