Motivation – Eisvogel

Entschleunigung

Warum eine geschriebene Story? Wer liest heute noch? Ich selbst klicke mich doch auch fast nur noch durch verschiedene Storys auf Social Media Plattformen. Das Leben wird immer schneller und unreflektierter. Ein Clip von 5 Minuten wird dann auch noch geskippt. Dabei ist gerade bei der Fotografie der sogenannte Weg doch interessant oder es Wert betrachtet zu werden. Also warum dann nicht mal mit einer guten Story zum Lesen den Moment entschleunigen.

Ersten Gehversuche

Meine erste Spiegelreflexkamera habe ich mir für einen Trip nach Hamburg gekauft. Wenig Erfahrung und stets auf Automatik gestellt, habe ich wenig Freude daran gehabt. Mein Bruder brachte mich dann auch auf die Idee der Langzeitbelichtung. Wir haben zusammen einige gute Ideen umgesetzt. Hier müsste ich eigentlich ein Foto unserer Stahlwolleaktion zeigen. Da die Brücke abgerissen wurde, können wir sogar behaupten, dass das Bild einmalig geworden ist. Übrigens ist die Brücke nicht wegen der Stahlwolle abgerissen worden 😉

Und gestolpert

Aber wieso jetzt das Bild vom Eisvogel, statt das Bild mit der Brücke und der Stahlwolle? Natürlich brachte mich die Langzeitbelichtung erst zum richtigen Interesse im Umgang mit einer „professionellen“ Kamera. Aber dann ist alles eingeschlafen. Ich habe mich dann selbst in den Projekten und Posts anderer verloren, gute Ideen gesehen und auch viel Technik. Dadurch war ich dann dem Lauf hinter gutem Equipment und passender Kamera verfallen, statt einfach zu fotografieren. Und eigentlich hat man dann nie das perfekte Equipment oder es fehlt immer irgendetwas für sein Bild… Totaler Quatsch.

Jetzt aufstehen und weitermachen

Es musste ein Neuanfang her. Dieser Neuanfang kommt dann tatsächlich doch wieder durch diverse YouTube-Kanäle und Insta Storys zustande, wie von Stephan Wiesner und Chris Kaula, ohne hier jetzt noch andere gute Kanäle zu erwähnen. Irgendwie packte mich dabei besonders die Naturfotografie und auch der Wildlifecharakter, also eher die Tierfotografie. Und dann auch ein Projekt zu verfolgen, sich also die Zeit zu nehmen mehr über das Tier und das Habitat herauszufinden.

Projekt setzen

Dann direkt das Projekt Eisvogel. Klar, man könnte meinen, es ist wirklich ein großes Projekt und irgendwie stimmt es ja auch. Aber den Vogel kann man im Ruhrgebiet sogar echt gut sichten, das hätte ich so nicht gedacht. Meine Erwartung war bei einem Eisvogel eher die aus der bekannten Bierwerbung, kristallklares Eiswasser an einem malerischen Ort. Meine erste Begegnung war dadurch auch eher durch Zufall geprägt. Doch der Zufall machte mich neugierig und ich musste sofort am nächsten Tag wieder in das Habitat. Natürlich benötigt man generell eine gute Vorbereitung und man muss sich halt auch Mühe machen einmal länger zu warten oder sich gar häufig umsonst auf den Weg machen. Aber ich hatte „schnell“ Erfolg und auch Glück den Eisvogel am nächsten Tag vor die Kamera zu bekommen. Der schnelle Erfolg zog sich an dem Tag aber auch über mehrere Stunden, dann noch neben Fotografen mit Equipment, bei denen ich meine derzeitige Kamera mit Objektiv eigentlich nicht rausholen wollte, dabei war das Equipment auch schon nicht günstig ;). Doch das Warten sollte belohnt werden. Durch die anderen Fotografen habe ich den Eisvogel und auch gerade den markanten Ruf besser kennengelernt. Und auch das eine gute Planung nie ein Garant für ein Bild sein muss, denn Natur- und Tierfotografie benötigt Zeit und Ausdauer. Sehr viel Zeit und Ausdauer, oder auch einmal Glück. Dann war es so weit, nach unzähligen Stunden konnte ich den Auslöser drücken und tatsächlich diesen Moment festhalten…Einen wunderschönen Vogel der durch sein türkis kobaltblaues Federkleid eine besondere Faszination auslöst.

Weiter gehts

Mein Projekt ist damit aber noch nicht fertig. Ich habe passable Bilder hinbekommen, aber jetzt geht es erst richtig los. Man hat in seinem Kopf bestimmte Vorstellungen oder auch Ansprüche an sich selbst sowie der Bildkomposition. Das Bild hier ist dennoch für mich das Zielfoto, denn es hat mich, genauso wie das Bild unter der Brücke mit der Stahlwolle, für die Fotografie begeistert, und dann jetzt auch als Neustart.

Heißt es also nur noch dranbleiben und weitermachen…