Milchstraße trifft Polarlicht

Eine Story von Bastian Franke
20.11.2023

In dieser Story

Es war wieder einer dieser Tage wo abends der Polarlichtalarm losging. In Norddeutschland, also dem richtigen Norden über dem Nord-Ostseekanal, heißt das in der Regel die Wahrscheinlichkeit Polarlichter zu sehen ist schwindend gering und in der Regel herrscht, Ende September, ein bewölkter Himmel, Wind und Regen und ist das mal nicht der Fall, geht mein Wecker am nächsten Tag viel zu früh und man ärgert sich dann das die Bedingungen doch gut waren.
So auch an diesem Tag, mit dem kleinen Unterschied das am nächsten Tag der erste Urlaubstag anstand, also viel hin und her überlegt, abgewogen ob es sich lohnen könnte oder man einfach schlafen geht, Wetter war zur Abwechslung gut und so fiel die Entscheidung gegen 23:30 Uhr doch los zu fahren. Also Kamera, Objektiv, Stativ und Taschenlampe geschnappt und zu dem am nächsten gelegenen Ort mit der, vermutlich, geringsten Lichtverschmutzung gefahren.
Fünfzehn Minuten später dort angekommen, habe gedacht ich wäre nicht der Einzige mit der Idee, der Parkplatz war allerdings leer, sollte mich aber auch nicht stören, ganz im Gegenteil. Laut Google Maps waren das noch ca. 500m bis zum Strand, selbst bei Tageslicht war ich noch nie an dem Ort, also losmarschiert. Die Straße wurde irgendwann zu einer nicht mehr beleuchteten Straße, diese wurde zu einem Feldweg, der Feldweg wurde immer schmaler und die Vegetation dichter, interessante Erfahrung, vor allem mit meiner billigen Taschenlampe. Nach ein paar Minuten dann quasi aus einem Gebüsch an den Strand gefallen, wo schnell Ernüchterung folgte, man blickte über die Flensburger Förde nach Dänemark, ein sehr helles Dänemark, gut man hätte natürlich darüber nachdenken können das die Dänen auch nachts das Licht nicht ausschalten, dementsprechend war von Polarlichtern auch nicht viel, also genau genommen gar nichts, zu sehen.
Aber wenn man schon mal da ist, Kamera aufgebaut, angemacht und siehe da ein leichter grüner Schimmer tauchte auf dem Display über dem dänischen Festland auf, also Belichtungszeit 30 Sekunden und Feuer frei. Die Ergebnisse waren nett, aber auch kein wirkliches Highlight, bisschen grün halt. Da die Bedingungen echt gut waren, windstill, Sternenklare-Nacht, verhältnismäßig warm mit ca. 15 Grad, also perfekt um noch ein bisschen rum zu probieren. Bisschen Aurora, bisschen Milchstraße, das offensichtliche halt. Dann eine Stunde später, meine Güte ist das explodiert, aus Grün wurde intensiveres Grün und ein roter Schein strahlte über das gesamte Kameradisplay, man konnte es sogar mit bloßem Auge sehen, zwar nicht die rötliche Färbung aber zumindest die Lichtintensität. Also weiter draufgehalten und ein Bild nach dem anderen gemacht.
Was macht man wenn das 12mm nicht mehr ausreicht? Genau, Panoramas. Richtig gute Idee wenn man das wirklich noch nie, außer mit’m Smartphone, gemacht hat, also hochkant, Stativ gedreht, Fotos gemacht ohne auch nur ansatzweise zu wissen ob da was vernünftiges bei rauskommt. Nach einer knappen Stunde war’s das denn auch gewesen, also freudig wieder durchs Gebüsch gekrochen und nach Hause gefahren.
Nächsten Tag Bilder importiert, außer die Milchstraße musste zum Glück nicht viel nachbearbeitet werden, rumgebastelt, LR, PS, Panorama-Stitching, Frustration, mehr rumgebastelt und am Ende dann das Ergebnis bekommen, welches ihr hier sehen könnt. Das Einzige, was mich daran stört ist die Schärfe, hätte wesentlich schärfer sein können, keine Ahnung was da genau schiefgelaufen ist, aber ok muss man mit Leben, stört die Wirkung des Bildes aber auch nicht wirklich, außer vllt. wenn man das auf eine Litfaßsäule druckt.

Lessons Learned? Arsch hochbekommen, kann sich lohnen! 😉

Das Bild an sich ist ein Panorama aus 5 Einzelaufnahmen à 12mm, f2,8, ISO 1000

Autor:in
Bastian Franke
öD aus Flensburg
Schlecht in der Selbstdarstellung.
Richtig schlecht.
Also wirklich unfähig.
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