Leuchtender Lavasee – Blick in den Vulkan Erta Ale in Äthiopien
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Diese Vorteile hat der Erta Ale gegenüber vielen anderen Vulkanen
Um den glühenden Lava-See in einem Vulkan zu fotografieren, muss man fast überall auf der Welt an Schildvulkanen zum Kraterrand hinauf klettern. Auch sind die meisten Krater zu groß um sie in einem Foto mit 12 mm Brennweite am Kleinbildformat einzufangen. Deshalb bin ich nach Äthiopien geflogen. Der Krater des Erta Ale im Nordosten des Landes misst nur 700 mal 1600 Meter. Ohne große Höhenunterschiede in unwegsamem Gelände bewältigen zu müssen liegt der Krater keine Stunde Fußweg vom Camp entfernt. Die glühende Lava in seinem See bildet ständig eine dünne schwarze Kruste und bricht im nächsten Moment durch emporsteigende Gase wieder auf. Direkt am Kraterrand konnte ich mich vom Lava-See eine Nacht beeindrucken lassen. Weder riecht man die entweichenden Gase, noch warten andere Gefahren. Nur die krachenden Geräusche der brechenden Lavakruste und das Blubbern des flüssigen Gesteins begleiten die Nacht, bis sich am Morgen der Krater im Tageslicht zeigt.
Neben dem Direktflug von Frankfurt (rund 1000,- Euro) mit Äthiopien Airlines, die zur Star Alliance gehört und Lufthansa-Niveau bieten, hatte ich einen Guide im Internet gebucht. Er wollte zehn Prozent Anzahlung per Western Union: 300,- Euro konnte ich riskieren, und den Rest bar in US Dollars mitbringen. Dafür brachte der Guide mich mit seinem Koch, einem Fahrer, zwei lokalen Guides und zwei Polizisten samt Maschinengewehren auf dem Autodach im gemieteten 4-Wheel-Drive in einer Tagesreise vom Flughafen Addis Abeba zum Lagerplatz am Vulkan. Zwischen dem Lavagestein richtete der Koch seine Küche ein und ich suchte mir eine flache Stelle für die mitgebrachte Matratze. Natürlich halfen die Guides und Polizisten beim tragen meiner Fotoausrüstung an den Kraterrand. Bei mehreren Teilnehmern wäre die Zehn-Tages-Reise inklusiv Hotelübernachtungen in Addis Abeba und einem Dorf am Rande der Danakil-Wüste vermutlich günstiger.
Auf dem Rückweg sprangen mir in einem Dorf die am Straßenrand entlang schlendernden Männer-Paare ins Auge. Verdeckt vom Guide und dem Jeep konnte ich sie in der Bewegung mit 20 Bildern pro Sekunde (Sony A9) fotografieren. Mit den Fotos in schwarz-weiß als Poster in 80 mal 120 cm gedruckt bestreite ich meine erste Fotoausstellung im Gemeindehaus der evangelischen Thomas-Gemeinde Mannheim-Neuhermsheim. Bei der Eröffnung konnten mehrere Drucke zu Gunsten der Gemeindearbeit verkauft werden. Die jungen Männer, Hand in Hand, ihre Beine traditionell in Tücher gewickelt, teilweise mit modischen T-Shirts kombiniert, geben ein beeindruckendes Bild von Freundschaft und Verbundenheit und sind auf meiner Homepage wie auch in Instagram zu sehen.
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