Korea – Zielfoto in der Regenzeit

Eine Story von -Christoph-
13.11.2023

In dieser Story

Als ich diesen Sommer im Juli nach Korea reiste, wusste ich, dass dort Regenzeit sein würde. Das heißt zwar nicht jeden Tag Regen aber mindestens hohe Luftfeuchtigkeit und sehr oft milchiger Himmel: Eintönig, im Bild schnell ausgebrannt und irgendwie wenig aufregend. Aber die Reisezeit war gesetzt und ich hatte meine Fotoausrüstung dabei, beseelt von dem Wunsch, das beste daraus zu machen!

An dem Tag, als ich das Bild schoss, ging es aus südlicher Richtung kommend immer entlang der Ostküste nach Namae, Yangyang. Hier wollte ich einen Zwischenstopp an einem Skywalk am Namae-Strand machen, bevor es dann weitergehen sollte. Begehbarer Glasboden in einigen Metern Höhe über der Küste? Das hörte sich doch gut an! Immerhin war durch den Wind der Himmel heute nicht einfach nur milchig-weiß, es regnete nicht in Strömen und vielleicht würden mir dort mit dem Glasboden interessante Bilder gelingen.

Am Ziel angekommen kam sehr schnell die Ernüchterung. Der Turm mit dem Skywalk war klein und sogar schon rostig, der begehbare Boden nicht besonders hoch und reichte vor allem nicht weit über die Küste. Der Anblick vom Turm war wirklich nicht spektakulär und ich wollte eigentlich direkt weiterfahren.

Dann fiel mein Blick aber nach rechts, wenige hundert Meter weiter auf den roten Leuchtturm in Pilzform. Interessanter als der Skywalk war er von der Ferne allemal und wenn man schon einmal da ist, nichts wie hin.

Ich lief also ein gutes Stück über die Mole, bis sie einen Knick machte und mir präsentierte sich dieser Anblick: Symmetrisch zulaufendes Geländer, in der Mitte der rote Leuchtturm in Pilzform und siehe da, direkt vor mir hatte der letzte Regen auch noch eine große Pfütze hinterlassen, in dem sich Leuchtturm, Geländer und der Himmel spiegelten. Jetzt musste ich noch den richtigen Winkel und die richtigen Einstellungen an der Kamera finden und abdrücken.

Um den Himmel nicht ausbrennen zu lassen, wählte ich eine 1/500, ISO 320 war in Ordnung, ich wollte kein Rauschen, Blende F5.6 schien gut, Brennweite 29mm symmetrisch.

Für mich ist das Bild besonders, weil ich den Leuchtturm auf der Mole im Vorhinein überhaupt nicht auf dem Schirm hatte und allein durch den Blick in die Umgebung fand. Einmal mehr machte ich die Erfahrung, dass sich auch der Blick nach links und rechts lohnt, um ein interessantes Motiv zu finden – manchmal besser als das, was ich mir vorgenommen hatte. So kam ich direkt neben meinem eigentlichen Ziel zu meinem Zielfoto!

Autor:in
-Christoph-
aus Düsseldorf
Hobbyfotograf mit weniger Zeit zum Fotografieren, als mir lieb ist. Ernsthaft in die Fotografie eingestiegen Ende 2020. Stetig auf der Suche nach schönen Motiven und den richtigen Einstellungen am Equipment.
Hobbyfotograf mit weniger Zeit zum Fotografieren, als mir lieb ist. Ernsthaft in die Fotografie eingestiegen Ende 2020. Stetig auf der Suche nach schönen Motiven und den richtigen Einstellungen am Equipment.

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