Geht doch!

Eine Story von Jörg M
11.05.2023

In dieser Story

Weiteres Equipment: Samyang T-S 3.5 / 24mm

Die Halde in Gelsenkirchen

Ich bin gerne im Ruhrgebiet unterwegs. Ich bin gerne in der Nacht oder am frühen Morgen unterwegs. Ich versuche mich gerne mal im Lightpainting. Ich fliege gerne mit einer Drohne. Ich wollte also ein Foto machen, mit dem ich alles verbinden kann.

An einem frühen Samstagmorgen im letzten November fuhr ich also gegen fünf Uhr zur Halde Rheinelbe nach Gelsenkirchen. Der Vorteil im November ist, es ist zwar kalt, aber es wird erst spät hell, so dass man nicht ganz so früh raus muss. Die Halde liegt ein bisschen abseits und muss erst noch bestiegen werden, dafür ist es dort einigermaßen dunkel, obwohl man mitten im Pott ist. Zur Haldenspitze selbst führt eine Himmelstreppe an deren oberen Ende eine aus Steinblöcken gebaute abstrakte Grubenlampe steht. Diese wollte ich als Motiv nutzen und mit einer Drohne umkreisen und Leuchtspuren zeichnen.

Auf der Halde

Nach dem Aufstieg mit Kamera, Objektiven, Stativ und Drohne habe ich mich ein bisschen auf die Schattenseite der Halde platziert und mein Equipment aufgebaut. Das Stativ aufgestellt und mit der Libelle einigermaßen ausgerichtet. Ich benutze seit Jahren ein Manfrotto-Dreibeinstativ mit Drei-Wege-Getriebe-Kopf. Die Kombi ist auch bei Wind stabil und das Ausrichten der Kamera geht hervorragend. Benutzt habe ich die Sony Alpha 7sIII mit dem Samyang T-S 3.5 / 24mm, ein Tilt-Shift-Objektiv mit dem ich gerne Bauwerke und Gebäude fotografiere. Kamera und Objektiv auf den Stativkopf, Kamera in die Waage gestellt, Fernauslöser angeschlossen, dass Objektiv nach oben „geshiftet“, fokussiert und die ersten Einstellungen für ISO, Belichtung und Blende eingestellt. Die Belichtung sollte so 25 Sekunden dauern, der Blendenwert sollte bei 8 liegen und die ISO hat sich dann nach zwei, drei Testfotos so bei 800 eingependelt. Dann habe ich die Drohne ausgepackt, ein DJI Mavic 2 Pro, die ab Werk mit zwei LED-Leuchten am „Bauch“ ausgestattet ist, so dass keine Manipulation der Drohne durch zusätzliche Leuchten nötig ist. Drohne auseinandergefaltet, Fernsteuerung gestartet. Ups, nur eine von vier Leuchten für die Akkukapazität, egal, der Akku der Fernsteuerung ist eigentlich sehr, sehr gut. Gewartet bis die Drohne ausreichend GPS-Satelliten empfängt, Take-Off. Die Drohen habe ich dann direkt mittig über das Bauwerk geflogen, LED-Leuchten eingeschaltet, Drohne ausgerichtet, den Modus POI gestartet, diese Stelle als Mittelpunkt für die Kreise gespeichert. Dann die Drohne für einen Radius von ca. 10 Meter entfernt, die Höhe noch nach unten korrigiert, die Umkreisungsgeschwindigkeit auf ca. 5 m / s eingestellt und los. Der Modus POI, Point of Interest, lässt die Drohne um einen Mittepunkt kreisen. Dann zurück zur Kamera, ausgelöst, Foto angeschaut, der Lichtkreis war nicht ganz geschlossen, also Umdrehungsgeschwindigkeit erhöhen oder Radius verkleinern.

Akkuprobleme und ein zweiter Versuch

Blick auf die Fernsteuerung der Kamera. Schock. Schwarz. Der Akku hatte doch zu wenig Kapazität. Die Drohne kreiste immer noch. Am frühen Morgen, im Dunklen, auf einer Halde mitten im Ruhrgebiet. Wenn man den ersten Schock nach ein paar Sekunden verdaut hat, dann fällt einem auch wieder ein, dass ein solches Szenario für eine Drohne vorgesehen ist. Die Drohne hört auf zu kreisen, bleibt ca. 10 Sekunden in der Luft stehen und leitet dann ein Return-To-Home-Manöver ein. Steigt auf die programmierte Rückflughöhe, richtet sich zum Startpunkt aus, fliegt zurück, beginnt den Sinkflug bis ca. 1 Meter über Grund. Verweilt dort, um gegebenenfalls nochmal die Verbindung mit der Fernsteuerung aufzunehmen. Wenn das nicht erfolgt, landet die Drohne selbstständig und stoppt die Rotoren. Uff, nichts passiert.

Also noch ein paar Fotos von der dunklen Halde, ohne Lichtspuren. Alles wieder einpacken, die Halde runter und ab nach Hause.

Das ganze Prozedere am folgenden Sonntagmorgen mit vollen Akkus nochmal. Alles die Halde rauf, auspacken, einstellen, starten, probieren und fotografieren, justieren und so weiter, bis das Bild passt. Drohne diesmal manuell gelandet, alles eingepackt und zum Frühstück nach Hause.

Geht doch!

 

Weitere Bilder

 

Die große Grubenlampe auf der Halde in Gelsenkirchen

 

Autor:in
Jörg M
EDV aus Bergisches Land
Hobbyfotograf, Landschaft, Architektur, gerne auch mal nachts unterwegs, um die Milchstraße zu fotografieren.
Hobbyfotograf, Landschaft, Architektur, gerne auch mal nachts unterwegs, um die Milchstraße zu fotografieren.

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