Ein Kilo für ein Hallelujah

Eine Story von johannes.janotta
05.04.2024

In dieser Story

Soll ich oder soll ich nicht?
Der Winterurlaub in Schweden steht vor der Tür. Geplant sind gut 180km auf Skiern, von Hütte zu Hütte. Aus Gewichtsgründen hatte ich eigentlich geplant, das Canon RF 28mm 2.8 mitzunehmen – vor allem für Polarlichter und den Sternenhimmel. Doch 3 Tage vor der Abreise entdecke ich in den Kleinanzeigen ein Angebot für das Sigma 28mm 1.4, das mich schon lange reizt. Mehrgewicht: Fast ein ganzes Kilo. Dafür F1.4 statt 2.8. Für den Sternenhimmel nicht ganz so wichtig, für Polarlichter kann es entscheidend sein, denn sie schränken aufgrund ihrer Bewegung die Belichtungszeit sehr stark ein. Die Drohne habe ich für den Urlaub schon ausgepackt, trotzdem liegt das Startgewicht des Rucksackes bereits bei 28kg. Trotzdem organisiere ich den Kauf den Objektives, 1 Tag vor Abfahrt. Der Rucksack wiegt jetzt 29kg, aber er wird ja mit der Zeit leichter werden, je mehr ich esse.

3 Umstiege und 40km Skiwanderung später später
Ein paar Tage , 3 Mal Umsteigen sowie 40km Skiwanderung später sitze ich Abend in der STF Fjällstuga Alesjaure. Der Himmel ist Sternenklar, keine einzige Wolke zu sehen. Noch während ich die Kamera vorbereite und das Stativ aufbaue, startet da Schauspiel am Himmel. Schnell die Dicken Handschuhe und die Daunenjacke angezogen – draußen hat es -22°C. Schnell nach draußen.

Polarlichter sind dankbare Motive
Draußen baue ich die Fotoausrüstung etwas Abseits der Hütte auf. Ich bin ja nicht alleine hier, und immer wieder habe den ich den roten Schein der Stirnlampen anderer Gäste auf dem Bild. Ich wähle die Offenbarende von F1.4 – dafür habe ich das Glas schließlich eingepackt. Die Belichtungszeit ist hier bereits auf 2s beschränkt, die Polarlichter sehr stark und sehr beweglich. Längere Belichtungszeiten führen nur zu diffusen Bildern. Nach mehreren Versuchen habe ich einen passenden Isowert gefunden und starte die die Aufnahmen mit dem Fernauslöser. Gut 150 Bilder entstehen innerhalb von einer Stunde, unterschiedliche Perspektiven und vor allem viele unterschiedliche Formen der Polarlichter. Der Grünton ist mit bloßen Augen sehr gut zu erkennen, die violetten töne nur sehr schwach. Als Fotomotiv sind Polarlichter jedoch sehr dankbar – in der Nachbearbeitung muss man die Sättigung eher runternehmen, da die Kamera sie in der Regel intensiver aufnimmt als der Mensch sie wahrnimmt. Nach einer Stunde wird es mir zu Kalt, und ich gehe wieder nach innen – da die Hütten kein Strom haben, ist es auch innen sehr dunkel und man kann das Spektakel durch das Fenster weiter beobachten. Das die Kamera und das Objektiv jetzt aber beschlagen, ist ein erneuter, späterer Einsatz nicht mehr möglich – sie müssen erst einmal bis zum nächsten Morgen trocknen.

Weiter geht die Reise
Noch viele Tage der Skiwanderung liegen vor mir, und regelmäßig hole ich abends das 28mm F1.4 raus. Viele weitere schöne Fotos von Polarlichtern und vom Sternenhimmel entstehen, doch die Polarlichter werden an keinem Tag so intensiv wie in Alesjaure. Und Sternenpanormas sind ja nochmal ein anderes Zielfoto, dazu ggf. mehr in einer anderen Story.

 

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Autor:in
johannes.janotta
Ingenieur aus Baden-Württemberg
Reise- und Abenteuerlustig
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Kommentare (1)

11.04.2024, 14:18 Uhr
FloKuGrafie
11.04.2024, 14:18 Uhr
Schöne Story. Ich habe die Nordlichter bisher nur in Dänemark erspäht. Irgendwann muss ich dafür auch nochmal wieter in den Norden.
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