Drei kleine Überraschungen
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Besondere Begegnung in Unterhaching
Samstagnachmittag in Unterhaching bei München: Es ist bitterkalt und der Himmel trostlos grau.
Ich parke an einem Supermarkt, hole meine Kamera aus dem Auto und will vor dem Einkauf noch eine Runde durch den Sportpark drehen.
Die Sonne wird in einer Stunde untergehen und ich beeile mich. Ich halte Ausschau nach dem Eisvogel, als plötzlich der erste Schnee des Jahres fällt.
Dicke Flocken fallen vom Himmel und versperren mir völlig die Sicht.
Dann höre ich das hohe Pfeifen eines Eisvogels direkt neben mir und sehe, wie der schöne blaue Pfeil über das Wasser schießt.
Ich habe ihn hier schon oft beobachtet und kenne seine Lieblingsplätze.
Leider bietet dieser Stausee keine wirklich guten Ansitzmöglichkeiten für den Eisvogel. Nur im Schilf ist es fast unmöglich, ein gutes Foto zu machen.
Ich habe Glück – der Eisvogel landet direkt vor einer Reihe von Blumenkästen.
Auf dem Boden kriechend versuche ich mich ihm langsam zu nähern.
Bei den Blumenkästen angekommen, klappe ich das Display meiner Kamera um und positioniere sie vorsichtig auf dem schmalen Vorsprung.
Der Tieraugen-Autofokus erkennt den Eisvogel sofort und stellt scharf.
Lange beobachte ich ihn über das kleine Display meiner Kamera. Manchmal kommt ein Hund angelaufen oder ein unachtsamer Spaziergänger vorbei und der Eisvogel fliegt davon. Zum Glück erstrecken sich die Blumenkästen über mehrere hundert Meter und ich kann mich immer wieder ungesehen nähern.
Bald ist die Sonne ganz weg und es wird dunkel. Ich friere; meine Kamera und ich sind nass vom ganzen Schneematsch.
Ich beschließe aufzubrechen, noch schnell etwas zu essen zu kaufen und dann nach Hause, eine warme Dusche und ab an den Computer.
Als ich mir die Fotos anschaue, freue ich mich über die wirklich schönen Bilder.
Plötzlich sehe ich, dass da eine Schneeflocke am Schnabel des Eisvogels hängt.
Perfekt auf die Kamera ausgerichtet, kann man die einzelnen Arme der Flocke erkennen.
Aber das war nicht die einzige Überraschung: Auf einem Video bemerkte ich, als der Fokus auf den Hintergrund wanderte, dass weiter hinten auf diesem Felsvorsprung noch ein Eisvogel saß. Da ich natürlich blind geklettert bin und den Vogel nur über das Minidisplay sehen konnte, habe ich das alles nicht bemerkt. Gut möglich, dass ich ab und zu einfach zwei verschiedene Vögel fotografiert habe 😀
Die dritte und letzte Überraschung folgte dann ein paar Wochen später: Ein Strafzettel.
Ich hatte wohl länger als 1,5 Stunden auf dem Parkplatz gestanden und musste prompt 30€ bezahlen.
Das alles macht dieses Foto zu meinem kleinen, teuren Zielfoto, das jeden Cent wert war 🙂
Diskussionsbeiträge (4)
Servus Chris,
ich komm‘ aus Unterhaching und habe vor Jahren mal auf dem Infineon-Gelände einen Eisvogel fotografiert. Ich dachte damals, dass sich dieser dort nur wegen dem Lockdown wohlfühlen würde. Schön zu hören, dass im Sportpark Eisvögel leben. Der Sportpark ist von mir nur 5 Minuten mit dem Radl entfernt.
Vielleicht hab‘ ich Glück und sehe wie du diese schönen Vögel. 😊👍
Über die 30€ Strafzettel hätte ich mich auch nicht geärgert. So schönes Fotos sind dabei rumgekommen. Und das Detail der Schneeflocke ist wirklich toll. Eine schöne Story und tolle Fotos.