Der lange Wege zum ersten eigenen Zielfoto

Eine Story von Max Greibig
25.04.2023
Der kleine Leuchtturm Bunthaus vor einem Sonnenuntergang

In dieser Story

Weiteres Equipment: Rollei C6i

Die Idee zum ersten eigenen Zielfoto

Ich bin im Dezember 2021 nach Hamburg gezogen. Damals hatte ich gerade wieder richtig angefangen zu fotografieren und musste erstmal einiges über Bildkomposition, Belichtung und Bearbeitung lernen. Da ich mich in Hamburg kaum auskannte, habe ich zunächst auf Instagram nach Fotoideen gesucht. Dabei bin ich immer wieder auf den kleinen Leuchtturm an der Bunthäuser Spitze gestoßen. Mir gefiel das Motiv besonders gut mit herbstlichem Laub auf dem Boden. Und so habe ich mir vorgenommen, dass der Leuchtturm im Herbst zum Sonnenaufgang mein erstes richtiges Zielfoto werden sollte, auf das ich in den nächsten Monaten hinarbeiten würde.

Warten auf den richtigen Moment

Die folgenden Monate verflogen und ich lernte immer mehr über das Fotografieren. Ich schaute gefühlt jedes von Stephans Videos, las die Zielfoto-Magazine und fotografierte soviel es nur ging. Langsam wurde ich beim Fotografieren ruhiger, wusste in den wichtigen Momenten, welche Knöpfe ich drücken muss und mein Blick für eigene Kompositionen entwickelte sich. Ab Oktober checkte ich regelmäßig auf Instagram Bilder von der Bunthäuser Spitze, damit ich wusste wie weit sich das Laub bereits verfärbt hatte. Außerdem behielt ich ständig den Sonnenstand beim Sonnenaufgang im Blick. Es zeichnete sich ab, dass der passende Tag für mein Zielfoto Ende Oktober/Anfang November liegen würde. Leider ist diese Zeit in Hamburg vor allem durch graues verregnetes Wetter geprägt, wodurch ich schon Angst hatte, dass aus dem Zielfoto nichts werden könnte. Am Abend des 2. Novembers habe ich mal wieder den Wetterbericht für den nächsten Morgen geprüft. Und da war der Moment, auf den ich so lange gewartet hatte. Genau zum Sonnenaufgang sollte der Himmel kurz aufreißen. Ich stellte mir also einen zeitigen Wecker für den nächsten Morgen.

Der große Tag

Kurz vor 7 Uhr klingelte der Wecker. Schnell ging ich unter die Dusche (dafür würde zwischen dem Fotografieren und meinem Schichtbeginn keine Zeit mehr sein) und kochte noch einen Kaffee für unterwegs. Dann ging es mit dem voll gepackten Kamerarucksack zum Auto. Da ich selber noch nicht an der Bunthäuser Spitze gewesen war und ich auch die Bedingungen nicht einschätzen konnte, nahm ich alle Objektive und auch das Rechteck-Filterset mit. Als ich das Auto geparkt hatte, war es noch sehr kalt und grau. Es begann langsam zu dämmern und mit meinem warmen Kaffee lief ich durch eine Allee bis zum Zielort. Hier angekommen probierte ich zunächst Kompositionen mit einem leichten Tele, wie ich sie meist auf Instagram gesehen hatte. So richtig zufrieden war ich damit allerdings nicht. Also mal aufs Weitwinkel wechseln. Ich entschied mich dafür den letzten Baum der Allee und das verfärbte Laubdach der Bäume als Rahmen für den Leuchtturm zu nutzen. Mir gefielen die markanten Wurzeln und das Laub auf dem Boden so gut. Schnell wurde die Kamera aufs Stativ gepackt und ausgerichtet, denn gerade begann der Himmel aufzureißen und es waren nur noch wenige Minuten bis Sonnenaufgang. Die Kamera habe ich in der Zeit Automatik genutzt und die Blende vorsorglich auf f/20 gestellt, in der Hoffnung auf einen Sonnenstern. Und meine Hoffnung erfüllte sich zu 100% als die Sonne kurz nach ihrem Aufgang über den Schilfgürtel trat. Ich machte 3 Belichtungsreihen um sicher zu gehen, dass ich den richtigen Moment getroffen habe und genug Reserven für die Bildbearbeitung da waren. Wenige Minuten später war die Sonne schon wieder hinter dicken grauen Wolken verschwunden. Viele Hamburger haben vermutlich gar nicht gemerkt, dass sie überhaupt kurz da war. Diese kurzen Momente sind wohl das Glück der tüchtigen Fotograf*innen.

Ich habe meine Sachen wieder gepackt und mich auf den Weg zur Arbeit gemacht. Nach der Schichte konnte ich es kaum abwarten die Bilder zu sichten und zu bearbeiten. Und was soll ich sagen? Mein Zielfoto ist mir gelungen. Vielleicht sogar ein weniger besser als erwartet. Es ist das Resultat meiner ersten Monate des fotografieren Lernens. Ich bin sehr stolz auf das Foto und hoffe, es gefällt dem Einen oder Anderen.

Autor:in
Max Greibig
Rezeptionist aus ursprünglich Brandenburg, aktuell Hamburg
Ich bin 27 Jahre jung, Draußenmensch und immer in Bewegung. Am liebsten kletternd, mit SUP/ Kajak oder auf dem Rad. Nach vielen Jahren fotografischer Pause lerne und probiere seit einem Jahr ganz viel. Aktuell fotografiere ich hauptsächlich Landschaften und Stadtansichten. Zukünftig möchte ich auch gern Menschen beim Outdoorsport porträtieren.
Ich bin 27 Jahre jung, Draußenmensch und immer in Bewegung. Am liebsten kletternd, mit SUP/ Kajak oder auf dem Rad. Nach vielen Jahren fotografischer Pause lerne und probiere seit einem Jahr ganz viel. Aktuell fotografiere ich hauptsächlich Landschaften und Stadtansichten. Zukünftig möchte ich auch gern Menschen beim Outdoorsport porträtieren.

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