Der Komet über den Strandkörben

Ich kann mich noch ziemlich gut an den Kometen Hale Bopp erinnern. Ich war damals 10 Jahre alt und habe so oft es geht Abends in den Himmel geschaut, um diesen Kometen zu beobachten. Das scheint mich geprägt zu haben, denn in den folgenden Jahren hat mich das Thema Weltall, Planeten und Kometen nicht mehr losgelassen. Natürlich musste ein Teleskop her und jede Doku über unser Sonnensystem wurde wie von einem trockenen Schwamm aufgesogen. Auch in den letzten Jahren habe ich immer wieder mit Spannung die Meldungen über mögliche Kometen verfolgt, die sich dann aber meistens als Flop herausgestellt haben.

Dann, im Corona-Sommer 2020, trat fast ohne Vorwarnung Neowise auf den Plan. Ein Komet, der erst wenige Monate vorher entdeckt worden war, entwickelte sich so gut, dass er tatsächlich am Nachthimmel sichtbar war. Lange nicht so hell und beeindruckend wie der Komet Hale Bopp damals, aber dafür war ich dieses Mal mit Kamera und Stativ ausgestattet.

Die ersten Versuche habe ich direkt vor der Haustür, in der Nähe von Hamburg gemacht. Ich war überrascht wie viel größer und heller er auf den Fotos zu erkennen war als mit bloßem Auge. Da war mir schnell klar, dass ich ihn doch irgendwie vor einer spannenderen Kulisse ablichten möchte. Also sind wir am Wochenende darauf an den Strand von Sankt Peter-Ording gefahren.

Die Wolken haben leider nur kurz mitgespielt und so habe ich nur wenige Aufnahmen hinbekommen. Aber am besten gefällt mir der Komet über den Strandkörben an der Nordseeküste.

Nach diesem Erfolgserlebnis bin ich noch mehr in den Sog der Astrofotografie gerutscht und jage jedem Kometen nach, der sich irgendwie ablichten lässt. Mittlerweile habe ich noch 3 weitere erwischt, die sich aber nur sehr schwach auf den fertigen Fotos zeigen. Mir reicht das aber, um mein Astro-Herz höher schlagen zu lassen.