Der frühe Vogel fängt den Wurm… oder das Boot
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Wir schreiben den November im Jahr 2019, der Sommer ist lange vorbei, die Tage werden kürzer, die Nächte kälter. Ein toller Zeitpunkt um einen Sonnenaufgang zu fotografieren oder?
Motivation
Langschläfer und Sonnenaufgang fotografieren, eine wundervolle Kombination. Na gut, es ist genauer genommen der 1. November 2019, ein Brückentag nach einem Feiertag. Man ist also schon einen Tag erholt, warum also nicht mal was wagen und sich aus dem Bett kämpfen? Meine Freundin ermutigt mich, sie möchte schließlich auch das schöne Naturschauspiel sehen. Und ich, der sich bisher lediglich auf Sonnenuntergänge verlassen hat, möchte sich letztendlich auch weiterentwickeln. Durch die Morgensonne ergeben sich ganz andere Möglichkeiten neue Motive zu entdecken. Aber eins nach dem anderen.
Die Vorbereitung
Ich packe also am Vorabend die Sachen, in meinem Kopf habe ich ein Bild vom roten Feuerball, der direkt über dem Wasser in Erscheinung treten wird. Mithilfe meines kleinen fotografischen Taschenmessers in Form einer App namens ‘Photopills’ studiere ich die Sonnenaufgangszeiten und den Standort, an dem wir das Naturschauspiel erleben möchten. Barhöft bietet sich an, 20 Minuten von Stralsund entfernt, wenig Menschen, viel Natur, freie Sicht aufs Wasser.
Ich packe meine Sony Alpha 7 III ein und das größte Teleobjektiv welches ich zu diesem Zeitpunkt besaß, ein mit dem Sigma MC-11 Konverter adaptiertes Sigma 100-400mm Objektiv. Dazu eine Drittanbieter-Stativschelle für den sicheren Stand, das Bild soll ja was werden.
Der Morgen
Es ist Freitag, der Wecker klingelt um 5:30 Uhr. Das Aufstehen mit einem Ziel vor Augen gelingt unerwartet leicht. Wir machen uns kurz fertig, ziehen uns warm an und fahren auch direkt los. Ca. 6:20 Uhr kommen wir am Hafen in Barhöft an, mit Kamera und Stativ geht es in Richtung Hafen (Bild 9308), weiter zum Aussichtspunkt, der uns freien Blick aufs Wasser gewährt. Bei diesem etwa 10-minütigem Spaziergang sehen wir bereits, der Morgen hat Potenzial.
An der Aussichtsplattform
Kaum sind wir an unserem Zielort angekommen, ging es an den Aufbau des Stativs samt Kamera mit angesetztem Teleobjektiv. Das Licht war bereits fantastisch, selbst Testbilder vom Schilf, welches direkt vor unserem Aussichtspunkt im Wind wehte, sahen toll aus (Bild 5398). Auch Tiere und ein paar Menschen waren schon aktiv (Bild 5403).
Das Zielfoto
Und da passierte es auch schon. Das Zielfoto, welches aus meiner Sicht an diesem Tag das Beste war. Es war das erste Fischerboot, welches in unserer Anwesenheit den Hafen verließ und mitten durch die Szene tuckerte, die ich gerade für den Sonnenaufgang anvisierte (Bild 5414). Das Sigma 100-400mm Objektiv war fast am Anschlag im Weitwinkel, eine Belichtungszeit von 1/125s genügte um gepaart mit einer ISO 500 und Blende 6.3 mein Zielfoto zu schießen. Dieses Bild hängt seit einigen Jahren in unserem Arbeitszimmer und erinnert mich nahezu täglich an diesen tollen Ausflug.
Mission erfolgreich verfehlt
Ach ja, die Sonne ließ sich etwa 20 Minuten später auch noch blicken, die Bilder die dabei letztlich entstanden sind, hatten für mich persönlich zuhause keinen Wow-Effekt mehr ausgelöst (Bild 5426). Das Erlebnis selbst war nichtsdestotrotz wunderschön mit absoluter Empfehlung zur Nachahmung.
P.S.: Frühaufsteher bin ich bis heute nicht.
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