Das Leben mit dem Strom
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Hochwasser am Rhein
Ich komme aus dem Norden, lebe aber seit fast 20 Jahren im schönen Mainz am Rhein. Der Fluss, der Strom, der in regelmäßigen Abständen die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Ich wohne mehr oder weniger direkt am Fluss, in einer Entfernung, in der man sich schon Gedanken macht. Was wäre, wenn es nicht das fünf- oder zehnjährige Hochwasser wäre, sondern mal das zwanzig- oder fünfzigjährige?
Das Bild wurde im Dezember aufgenommen, kurz vor Weihnachten. Der Rhein stand knapp unter 6,00 m. 1,59 Meter wäre der Normalpegel. Das ist noch nicht gefährlich, aber doch beeindruckend hoch. Ich war mit den Aufnahmen auf der Maaraue, einer Insel direkt an der Mainmündung. Nach tagelangem Regen schien endlich wieder die Sonne und wir waren kurz vor dem Scheitelpunkt der Flut. Ein guter Zeitpunkt also, um die Stimmung und die Eindrücke des Hochwassers einzufangen.
Die Maaraue ist im Sommer ein beliebtes Naherholungsgebiet. Es gibt eine große Badestelle, Kleingärten und einige Wege für Sportbegeisterte. Und da ist die große Grillwiese. Auf dieser Grillwiese findet man an heißen Tagen kaum einen Platz. Aber jetzt Wasser. Dort, wo sonst die Kinder spielen, befand sich zum Zeitpunkt meiner Aufnahme ein großer See, der direkt aus dem Rhein gespeist wurde. Auf dem Rundweg um die Insel hätte das Wasser wohl mindestens hüfthoch gestanden.
Beim Betrachten der Bilder gingen mir dann die Gedanken durch den Kopf. Wie sehr hat man sich an den Rhein gewöhnt, wie wenig macht einem die gewaltige Wassermenge hier noch etwas aus, wo doch in der fernen norddeutschen Heimat das Wasser ganz anders beeindruckt, wo man die Fluten nicht so regelmäßig gewohnt ist?
Ich möchte hoffen, dass die regelmäßigen Hochwasser bei uns auch weiterhin nur das bleiben, was sie hier im Bild sind: ein wunderbares Fotomotiv, das die Kraft des Wassers sehr schön zu demonstrieren weiß.
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