Das beste Objektiv der Welt

Ein bisschen Hintergrund Informationen

Anfang 2020 haben meine Frau und ich uns einen Traum erfüllt und uns endlich ein eigenes kleines Haus in einem Dorf in Schleswig-Holstein gekauft. Es ist wunderschön am Dorfrand gelegen, in direkter Nachbarschaft zu einem kleinen Waldstück und zwei kleinen Angelseen. Wir mussten hier allerdings ein halbes Jahr lang alles von Grund auf renovieren und so hatte ich für mein Lieblingshobby, die Fotografie, nur sehr wenig Zeit. Zudem habe ich auch gerade mein ganzes Vollformat-Nikon Equipment verkauft und bin zu einer kleineren und günstigeren Fujifilm X-T3 gewechselt. Da ich zu der Zeit eh nicht mehr viel Lust am Hobby hatte, wollte ich auch nicht in teure Objektive investieren und habe lediglich ein 56mm Viltrox gekauft und ein wirklich billiges 25mm f1.8 von Meike ohne AF. Neupreis im Angebot damals: 65,- € .

Endlich ein Tag frei

Im Herbst war es dann endlich mal so weit. Die gröbsten Renovierungsarbeiten hatten wir hinter uns, der Wetterbericht sah gut aus und ich wollte einfach mal den Sonnenaufgang ganz in Ruhe in der Natur genießen. Ich habe mir also einfach nur meine X-T3 mit dem kleinen manuellen 25mm China-Objektiv geschnappt und bin gegen 7 Uhr morgens die 500 Meter bis zum kleinen Wäldchen spaziert. Vor meiner Haustür hat noch nichts darauf hingewiesen, dass hier gleich ein wahres Farb- und Lichtfeuerwerk losgehen würde.

Auf meinem Weg habe ich schon nicht schlecht gestaunt. Vom kleinen Fluss und den Wiesen hinter dem Wald zog eine Nebelschwade nach der anderen herüber. Am See angekommen kam dann auch die Sonne über den Horizont und hat die ganze Umgebung in ein wirklich magisches, warmes Licht getaucht. Ich war froh an meine Kamera gedacht zu haben, aber ich hatte das besagte Objektiv auch noch nie wirklich eingesetzt in den letzten Wochen. Ich hatte also eine Kamera, mit der ich noch nicht wirklich vertraut war und eines der billigsten Objektive, die ich je gekauft habe um diese ganz besondere Lichtstimmung einzufangen.

Die Fotos

Die technischen Vorraussetzungen waren also alles andere als optimal und trotzdem habe ich hier ein Paar meiner schönsten Sonnenaufgang-Fotos geschossen. In diesem Moment, hatte ich also das beste Objektiv und die beste Kamera der Welt in der Hand. Einfach weil es das einzige war, das ich dabei hatte. Da ist einem dann egal, wie scharf die Offenblende ist, wie stark die CAs ausfallen, ob ich einen IBIS habe oder die geringste Iso nun 100 oder 160 ist.

Ich habe viele Fotos von der Sonne und dem Nebel über dem Angelsee gemacht doch das wirklich beste Foto, entstand, als ich mich schon wieder auf den Rückweg gemacht habe. Der Weg verläuft quasi direkt am Seeufer. Es gibt nur eine kleine Böschung mit einigen Bäumen, die den Weg noch vom Wasser trennt. Durch diese wenigen Bäume kam der Nebel in den Wald hinein und die Sonne schien durch ein Paar Löcher in den Baumkronen. Eine wirklich unglaublich magischer Anblick und das nur wenige Meter vor meiner Haustür.

Ich habe die Fotos später noch in den sozialen Netzwerken in einer regionalen Gruppe geteilt, wo sie dem lokalen Zahnarzt aufgefallen sind. Der hat sie nun in seiner Praxis im Format 120 x 120 cm hängen. Also auch hier hat es nicht gestört, dass ich ein Objektiv benutzt habe, dass nur 65,- € gekostet hat.