Da ist er – ich hab den Stern!

Eine Story von Christoph Mertens
15.01.2024

In dieser Story

Unterwegs an der Küste

Letzten Sommer habe ich mich auf den Weg in den hohen Norden Deutschlands gemacht, um mein Zielfoto zu machen. Als ich auf das ZIELFOTO Magazin NORDDEUTSCHLAND aufmerksam wurde, dachte ich mir, das könnte mir bei meinen Urlaubsplänen helfen. Allerdings war dieses Magazin schon zwei Jahre alt, aber wie es der Zufall wollte, wurde genau zu dem Zeitpunkt, als ich meine Urlaubspläne schmiedete, ein Exemplar online angeboten.
Als Idee hatte ich zunächst den Leuchtturm Obereversand im Kopf.

Mit dem Magazin plante ich nun eine Tour entlang der gesamten schleswig-holsteinischen Küste. Mein Enthusiasmus wurde jedoch von meiner Frau mit Rücksicht auf unsere damals 20 Monate alte Tochter stark gebremst. Wir einigten uns auf St. Peter-Ording als Urlaubsziel, um allen einen erholsamen Urlaub zu ermöglichen.

 

Ziel: Der Leuchtturm

Als Fotoziel hatte ich nun den Leuchtturm Westerhever und die Aufnahme von Seite 43 des ZIELFOTO 01|21 im Kopf. Mein Ziel war es, dieses Foto durch eine Spiegelung zu toppen.
Ich wollte den Blendenstern des Leuchtturms im Wasser der überfluteten Priele einfangen. Denn Spiegelungen waren für mich noch neu, erst seit 2023 versuche ich hin und wieder welche aufzunehmen.

Was braucht man dazu? – Richtig, das Licht des Leuchtturms, ausreichend Dunkelheit und eine spiegelnde Oberfläche.
An der flachen Nordseeküste dauert es gerade im Sommer recht lange, bis es richtig dunkel wird. Natürlich kann man mit den Einstellungen oder auch mit ND-Filtern experimentieren.
Bei einer solchen Aufnahme an der Nordsee muss man auch die Gezeiten berücksichtigen, schließlich soll ja Wasser im Priele sein. Über Internetseiten oder Apps kann man sich ortsgenau über Ebbe und Flut informieren.

Am ersten Abend suchte ich einen geeigneten Standort, fand aber nicht die gleiche Perspektive wie auf dem Foto im Magazin. Ohne Ortskenntnis und wegen des Geländes wollte ich nicht so nah an den Leuchtturm heran und auch nicht mit der Ausrüstung über die Priele springen. Mein Standort war also etwas weiter entfernt.

 

Nachts wird es kalt, auch im Sommer!

Wir waren Mitte Juni vor Ort. Tagsüber war es mit ca. 24°C sehr warm, deshalb hatte ich am ersten Abend keine Jacke dabei.
Als die Sonne am Horizont verschwand, ging auch das Wasser zurück. Je länger ich wartete, desto kälter wurde es, nachts maximal 12°C und windig. Jetzt rächte es sich, dass ich keine Jacke dabei hatte. Ich wartete, bis es dunkel genug war und noch genug Wasser für eine Reflexion vorhanden war. So stand ich da und fror in meinen Sommerferien. Ein Foto mit halbleeren Prielen, in denen keine Spiegelung mehr zu sehen war, veranlasste mich dann zu gehen.

Mit Hilfe einer Internetseite über Gezeiten fand ich einen Urlaubstag, an dem am späten Abend Ebbe war.
Beim zweiten Versuch hatte ich eine Jacke dabei, aber es war ausnahmsweise windstill und auch nach Sonnenuntergang zu warm für die Jacke.
Etwas mehr als 700 Meter vom Leuchtturm entfernt stand ich nun mit meiner Kamera auf dem Stativ – ohne Jacke – und testete verschiedene Einstellungen. Ich entschied mich für eine lange Belichtungszeit und eine relativ geschlossene Blende, wobei ich mich an den Einstellungen des Fotos aus der Zeitschrift orientierte.
Schon die ersten Fotos sahen auf der Kamera vielversprechend aus, so dass ich dachte: „Da ist er – ich habe den Stern“. Mit diesem positiven Gefühl war jedes weitere Foto nur noch eine Zugabe. Dieser Moment und diese Zeit machen für mich das Hobby aus.

 

Am Ende erhielt ich den Stern und das Foto, das ich wollte.

 

Kameradaten
SONY A7 IV, 24mm F1.4 – 24mm –F/16 mit 30 sec bei ISO 800
Es handelt sich um einen Ausschnitt: 3613 x 2408

Autor:in
Christoph Mertens
Business System Analyst aus Hessen
Junger Familienvater.
Fotografieren ist für mich mehr als nur ein Hobby, es hat auch einen positiven Einfluss auf mein Wohlbefinden. Während einem gesundheitlichen Einschnitt hat mir meine damalige Kamera geholfen, zu entschleunigen und meinen Blick auf das Wesentliche zu verändern.
Junger Familienvater.
Fotografieren ist für mich mehr als nur ein Hobby, es hat auch einen positiven Einfluss auf mein Wohlbefinden. Während einem gesundheitlichen Einschnitt hat mir meine damalige Kamera geholfen, zu entschleunigen und meinen Blick auf das Wesentliche zu verändern.

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Kommentare (1)

11.02.2024, 18:04 Uhr
Raimund Schlager
11.02.2024, 18:04 Uhr
Planung ist für so ein Ergebnis einfach wichtig. Es hat sich gelohnt.
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