Bei den Datoga in Tansania

Eine Story von Rolf Mätzkow
11.03.2024

In dieser Story

Wir sitzen auf einer grob gezimmerten Bank in einer Lehmhütte der Datoga, einem Stamm in Tansania. Die Lehmhütte bildet das Zentrum eines kleinen mit dichtem Dornengestrüpp abgezäunten Areals, in dem vor allem in der Nacht Menschen und Vieh vor ungebetenen Besuchern geschützt sind.
Willy, unser Guide, dessen Familie wir besuchen, sitzt vor uns auf einem Schemel. Willy ist nicht sein richtiger Name, aber er meint, seinen richtigen Namen könnten wir ohnehin nicht aussprechen.
An der Wand lehnen zwei Frauen, eine ältere Frau sitzt auf einem Bündel und eine weitere spielt mit ihrem kleinen Kind.
Es ist angenehm in der Hütte, obgleich die Sonne fast am Zenit steht. Draußen das gleißende Sonnenlicht, das versucht durch Ritzen und Spalten in die fensterlose Hütte einzudringen, drinnen tiefe Schatten, die das Sonnenlicht abwehren und damit schroffe hell / dunkel Übergänge schaffen.
Wir lassen uns von Willy das Leben der Datoga näherbringen. Er erzählt mit angenehmer Stimme und wir hören gespannt zu, horchen auf, als er erzählt, dass seine Schwester nur eine der Frauen seines Schwagers ist und hier zusammen mit den anderen Frauen und seiner Mutter in dieser Lehmhütte wohnt.
Eine andere Welt. Der Schulweg für die Kinder ist bis zu fünf Kilometer weit. Zu Fuß, erfahren wir. Wir sind nachdenklich.
Meine Kamera liegt auf meinen Knien und mein Hinterkopf sagt mir, dass die Lichtverhältnisse viel zu schwierig sind – für mich. Zu starke Kontraste, denkt es in mir, gibt sowieso schlechte Bilder.
Willy ahnt wohl, wo meine Gedanken sind, blickt auf meine Kamera und sagt mit einem Nicken, dass ich ruhig fotografieren könne. Dann fährt er fort, über das Leben der Dagota zu erzählen.
Ich zögere noch, doch dann nehme ich seine Aufmunterung an, ändere den Modus meiner Kamera auf “Manuell” und stelle mich der Herausforderung.

Einfach mal machen, statt nur drüber nachzudenken.

Noch ein paar Hintergrund Infos:

Als Ort habe ich Karatu, Tansania angegeben. Das Bild entstand aber nicht in der Stadt, sondern etwa 30 Autominuten entfernt im Dorf.
Die übrigen Bilder habe ich hinzugefügt, um einerseits die anderen Frauen zu zeigen, aber andererseits auch, um darzustellen, wie ich mich mit den Lichtverhältnissen in der Hütte auseinandergesetzt habe.

 

Weitere Bilder

 

 

Autor:in
Rolf Mätzkow
Ingenieur aus Moers, am Niederrhein
Ich bin in die Fotografie "hineingeschlittert", weil ich es auf meinen Lateinamerika - Reisen irgentwann langweilig fand meinen Freunden beim Fotografieren im Regenwald nur zuzusehen, bzw sie dabei zu knipsen. Es.hat sich nun der Anspruch manifestiert, aus dem "point und shoot" Modus herauszukommen und wirklich bewusst Fotos zu machen. Aber der Weg ist noch weit....
Ich bin in die Fotografie "hineingeschlittert", weil ich es auf meinen Lateinamerika - Reisen irgentwann langweilig fand meinen Freunden beim Fotografieren im Regenwald nur zuzusehen, bzw sie dabei zu knipsen. Es.hat sich nun der Anspruch manifestiert, aus dem "point und shoot" Modus herauszukommen und wirklich bewusst Fotos zu machen. Aber der Weg ist noch weit....

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