Alpentrip Tag 8 – Details am Sustenpass
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“Häh? Hast du doch ein Makro dabei?” Felix ist erstaunt, als er mein Foto des Tages sieht. Grinsend drücke ich in Lightroom auf die R-Taste und zeige ihm den Gesamtausschnitt: Die Blüte nimmt vielleicht 10% vom Gesamtbild ein. Schallendes Gelächter ist die Folge, in das auch die anderen einstimmen. “Was denn?” Ich hebe die Hände und zucke mit den Achseln. “Das ist die Nikon, genau für sowas sind die 45 MP gut!” Vorsichtshalber lasse ich Lightroom dann aber dennoch die Pixel hochrechnen. Die Blume auf dem Bild habe ich hinter unserem Camper gefunden. Weil mein 24-70 keine gute Naheinstellgrenze hat, musste ich einen weiten Bildausschnitt wählen. Eigentlich wollte ich eine Detailaufnahme der Eishöhle am Furka einreichen, aber als ich die Fotos der anderen gesehen habe war klar: Das reicht nicht. Entsprechend habe ich noch weiter gesucht.
Das Beispiel ist sehr typisch für unseren Alpentrip. Die Fotoaufgaben haben uns aus der Komfortzone geholt. Wir haben uns gegenseitig geholfen, aber auch angestachelt. #teamwork und #jederWillGewinnen
Mathias wird zur Touristen Attraktion
Das Blumen Foto von Mathias ist am Furka entstanden. Ich habe mit einer Taschenlampe die Blumen vor dem schwarzen Felsen angeleuchtet und er hat dann in seiner Fuji X-S20 die Kontraste angehoben, um die Blüten hervorzuheben. Noch während wir dort standen kamen mehrere Touristen mit ihren Handys an und wollten auch fotografieren. Eine Frau hat uns sogar zur Seite gedrängelt um ihr Foto zu bekommen, als hätte sie Angst, die Blümchen würden gleich verschwinden. Verstanden haben sie das Foto nicht. Wir sind einfach einen Schritt zur Seite gegangen und haben die nächste genommen, während sich weitere Touristen näherten. Wie in Island: Wenn ein Auto anhält um IRGENDWAS zu fotografieren, halten sofort weitere Autos an.
Felix der Verpackungskünstler
Am Furkapasss kann man eine Eishöhle besichtigen (9 CHF Eintritt). Die Höhle ist nur kurz und wenig spannend. Während wir anderen darin Blödel-Fotos erstellt haben hat Felix sich verdrückt und draussen auf uns gewartet. Die Zeit hat er genutzt, um mit seiner Canon R5 ein abstraktes Foto von der in weisse Tücher eingehüllten Höhle zu erstellen. Die Tücher sollen das Schmelzen der Höhle verlangsamen und sehen in Natur eher unattraktiv aus.
Sehr eindrücklich ist hingegen ein Fotovergleich des Gletschers: Innerhalb der letzten dreissig Jahre ist er dramatisch zurückgegangen. Ich selbst habe meinen ersten Gletscher-Ausbildungskurs mit dem Schweizer Alpenkurs dort am Furka gemacht. Das ist ca. 15 Jahre her und die Gletscherpalte in die wir uns damals abgeseilt haben gibt es schon lange nicht mehr. Dort ist jetzt Blanker Fels statt meterhohes Eis.
Sebastian findet neue Freunde
Am Sustenpass haben wir auf der Campingwiese geparkt (25 CHF pro Auto, nur Münzen). Mit Blick auf Gletscher und Kühe. Während wir das Lager aufgebaut haben, hat Sebastian sich mit dem Tele an seiner Sony A7IV verzogen. Ein paar Minuten später kam er mit einem selbstbewussten: “Ihr könnt einpacken, ich hole morgen meinen dritten Sieg!” Dafür hat er sich mit einer der Kühe angefreundet und geduldig gewartet, dass sie ihm zublinzelt.
Regen Regen Regen
Am Sustenpass wollten wir eigentlich ein Landschaftsfoto erstellen. Gegen Abend sollte der ganztägige Regen endlich aufhören, aber wie so oft auf dieser Tour: Regen Regen Regen! Also haben wir den Abend damit verbracht, fröstelnd unter dem Vordach des Campers zu stehen, schmutzige Witze zu machen und Blödel-Reels auf Instagram zu schauen. #grosseJungs Die Kameras haben wir nicht mitlaufen lassen, wir hätten zu viele Stellen verpiepsen müssen 🙂
Am Folgetag haben wir dann die lange Heimreise angetreten. Mathias und Sebastian nach Frankfurt, Felix und ich nach München. Zehn Tage waren wir unterwegs und selten habe ich so viel gelacht. Da muss es nächstes Jahr wohl eine Wiederholung geben, oder?
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