Alpentrip Tag 4 – Schwarzweiss in Arco
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Lange Tage, kurze Nächte
Am Gardasee kommen wir mitten in der Nacht an. Felix hat einen kleinen Stellplatz mitten im Wald gefunden. Eine einspurige Straße windet sich den Hang hoch, bis wir am Parkplatz ankommen. Laut Park4Night-App ist dort Platz für vier Camper und es stehen schon fünf Busse aus Tschechien dort: In Fußreichweite ist ein Klettergebiet. Wir quetschen uns an den Rand vom Weg und bereiten leise das Nachtlager.
Am nächsten Morgen werde ich von der Hitze geweckt. Der Schlafplatz oben heizt sich in der Sonne zu Saunatemperatur auf. Scheinbar wurden auch die Tschechen davon geweckt, denn kurz darauf steht eine Gruppe drahtiger Männer zwischen den Autos und unterhält sich laut. Zeit für den ersten Kaffee!
Die Arbeit beginnt
Marius Hamer schickt uns derweil die Tagesaufgabe: Erstelle ein Schwarzweissfoto. Das ist einfach, aber natürlich stacheln wir uns den Tag über gegenseitig auf, so dass der eigene Anspruch hoch ist.
In Arco angekommen klappern wir mehrere Campinplätze ab, bis wir einen freien Stellplatz finden. Es ist Hochsaison und die Straßen sind voller Fahrradfahrer. Für die Fotos gehen wir in die Altstadt und teilen uns auf. Zunächst will ich zur Burgruine hoch über Arco laufen, aber die Hitze lässt mich nach halbem Anstieg wieder umkehren. Die vielen Radfahrer in der Stadt bringen mich dann auf die Idee einen Mitzieher zu fotografieren. Dafür gehe ich in den S-Modus und gebe eine Verschlusszeit von 1/60 vor. Dann versuche ich unauffällig mit der großen Nikon Z8 am Straßenrand zu stehen bis ein passender Kandidat vorbeifährt.
Felix hat derweil einen älteren Herrn gefunden, der sehr erfreut war, dass ihn jemand fotografieren möchte. Mathias hingegen hat sich mehrere Abfuhren eingeholt und landet dann bei der gleichen Idee wie ich: Radfahrer in Bewegung.
Sebastian ist wie immer im Nachteil, da er ja zunächst uns filmen muss. Dann sucht er sich noch einige Pflanzen, bis er ein abstraktes Foto für einen Smartphone-Hintergrund findet.
Der Spaß der freien Arbeit
Am Abend fahren wir noch zu einem Aussichtspunkt hoch über dem See, müssen aber nach etlichen Kurven umdrehen: Die Straße ist gesperrt und zu schmal für unsere Busse. Wirklich verpassen tun wir aber nichts: Es ist dicht bewölkt und die Sonne kommt nicht mehr durch. Stattdessen sitzen wir noch lange lachend vor den Autos und sprechen über unsere komischen Berufe. Die Unsicherheit Aufträge zu bekommen, die Freiheit und die Verantwortung die damit einherkommt. „Buch Deine Freiheit“ steht auf unseren Autos. Dazu gehört aber auch, dass wir sieben Tage die Woche arbeiten, häufig vom Aufstehen bis zum Sonnenuntergang. Anders als reine Hobbyfotografen müssen wir liefern und an Tagen wie heute wo das Sonnenuntergangsfoto ausfällt kann das schon mal auf das Gemüt schlagen. Es hilft mit Freunden darüber zu sprechen.
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Kommentare (3)
Grüße aus Dortmund