Für den Urlaub (mit der Familie) soll die Kamera möglichst klein sein. Sie soll nicht zu wertvoll sein, da man sie häufig im Hotel oder Auto liegen lässt. Gleichzeitig ist das aber häufig die Zeit im Jahr, in der man endlich Zeit für die Fotografie hat und möglichst hohe Qualität haben möchte. Hier findest du daher eine Auswahl an Kameras und Objektiven, die versuchen diesen Spagat zu meistern.

Die beste Kamera für den Urlaub mit der Familie

Klein und immer dabei. Aber dennoch deutlich besser als die Smartphone Fotos. Das sind für mich die wichtigsten Kriterien, wenn ich mit der Familie in die Ferien fahre und kein Fotoprojekt plane. Und ganz wichtig: Ich will mich nicht mit Technik ärgern. Ich nehme daher bewusst wenig Ausrüstung mit. [Hust Hust] Ok, ich gebe es zu, ich habe IMMER zu viel Fotozeugs dabei. Da das Auto aber nur so groß ist gilt die Grenze: Ein Fotorucksack plus Stativ, mehr darf es nicht sein. Meist schmuggle ich dann aber in meinem Koffer noch ein, zwei weitere Objektive mit, ohne die ich nicht leben kann (und die ich dann nicht benutze).

“Am meisten Spass macht mir eine Fuji, die besseren Fotos mache ich mit einer Sony.”

Stephan Wiesner

Ich nehme typischerweise die Sony A7 C mit. Darauf ist fast immer das Sony 28 mm Objektiv. Dazu nehme ich das Sigma 16-28 und ein Standardzoom mit. Da ich es habe noch das 24-70, aber das Sigma oder Tamron 28-70/75 würde vollkommen reichen. Mit dem 28er habe ich Vollformat und den gleichen Bildausschnitt wie mit dem iPhone, nur halt in deutlich höherer Bildqualität und kleiner als viele APS-C Kamera+Objektiv Kombis.

Alternativ nehme ich seit den Zeiten der Fujifilm X100 (dem Original), gerne eine Fuji mit. In den Ferien habe ich endlich Zeit, mit den Looks zu spielen und daher mehr Spass am Fotografieren. Ich fotografiere also um zu fotografieren und nicht “nur” um einen Moment einzufangen. Da ich aber so häufig über den Autofokus frustriert bin und es auch keine Fuji Kamera+Objektiv Kombi gibt die dem 28er entsprechen lande ich immer wieder bei der Sony.

Alternativen von Canon wären z. B. die Canon R8 mit dem 35 mm Objektiv. Bei Nikon die Z5/Z6/Z7 oder Z50 mit 24 oder 35 mm, wobei die Vollformat Kameras und Objektive deutlich größer sind als die 7C oder R8. Natürlich reicht auch eine APS-C Kamera wie die Alpha A6400, jede Fuji, MFT, etc. Eigentlich kommt es nicht auf die Kamera an. Viele meiner Lieblings-Erinnerungsfotos habe ich mit einer Kompaktkamera gemacht.

Die beste Kamera für die Weltreise

Fast scheint es, als würde ein Großteil der Deutschen gerade eine Weltreise planen. Immer wieder lese ich das in Kommentaren, werde ich nach Empfehlungen gefragt. Das ist dann häufig die wichtigste Reise des Lebens, sie wird sehr lang und natürlich möchte man sie fotografisch festhalten. Auch hier spielt die Größe häufig eine wichtige Rolle.

Im wesentlichen gelten hier die gleichen Empfehlungen wie oben, aber es gehört definitiv auch noch ein leichtes Tele in den Rucksack. Persönlich nutze ich das Sigma 100-400, wie ich in den Empfehlungen für die Reisefotografie ausgeführt habe.

Eine APS-C Kamera wie die Alpha A6400 mit einem Standardzoom und einem Weitwinkel Objektiv reicht vollkommen. Wenn ich heute eine Backpacker Weltreise machen würde, dann kämen mit: Die Sony Alpha 7C mit dem Sony 20-70 mm und 28mm Objektiv und vielleicht dem Sigma 100-400. Ob ich das Tele mitnehme würde ich wochenlang mit mir diskutieren. Wäre ich mit mehr Gepäck unterwegs, dann käme es definitiv mit und statt der 7C die A7 IV.

Warum nicht Canon oder Nikon? Wegen der Objektive. Das 20-70 ersetzt zwei Objektive und es ist klein und leicht.

Ein guter Tipp zum Schluss: Nimm zusätzlich eine Kompaktkamera für die Hosentasche mit. Ernsthaft. Eine Sony RX100 oder vergleichbar habe ich in unzähligen Urlauben in der Hosentasche gehabt. Immer griffbereit und relativ sicher vor Taschendieben.

Trekking oder Fahrrad Reise

Du möchtest 10 Tage wandern in Norwegen? Mit dem Fahrrad zum Nordkapp? Transalp machen? Raus in die Natur, aber mit minimalem Gepäck? Ich selbst verwende für Fahrradtouren aktuell die kleine Sony ZV-1 M2. Sie bietet 20 mm im Weitwinkel und ist daher perfekt für Stadt und Landschaft. Ausserdem ist sie eine überraschend gute Videokamera (dafür habe ich sie primär ausgewählt).

Soll es größer sein, dann bleibt die Sony A7C mit dem Sigma 16-28 die erste Wahl. Alternativ eine Panasonic mit dem gleichen Objektiv. Ein 16-35 mm Objektiv in F4 ist sonst immer eine gute Wahl (Nikon bietet das kompakte 14-30). Es bleibt aber die Frage: Wie transportiert man die “grosse” Kamera? Machen wir uns nichts vor, unterwegs entstehen doch fast nur Schnappschüsse. Da reicht eine Kompaktkamera vollkommen. Und wenn man dann doch das Killer-Foto vor sich hat, dann kann man auch mal den Rucksack absetzen.

Wichtige Ergänzung zum Fahrrad: Wenn du Offroad unterwegs bist, dann gehört die Kamera in den Rucksack! Ein mechanischer Bildstabilisator kann mittelfristig kaputt gehen, wenn er oft genug durchgeschüttelt wird. Im Rucksack ist das wesentlich weniger der Fall, als in einer Tasche am Fahrrad. Die genannte Sony ZV-1M2 hat übrigens keinen Stabi und sollte robuster sein.

Das MTB Foto vor dem Eiger zeigt es: Das Foto ist aufgenommen mit der Canon 60D und dem 24-105. Das kommt in den Rucksack. Griffbereit am Brustriemen hängt eine Kompaktkamera für die Schnappschüsse (Schweiz, 2012).

Die Kamera für den Roadtrip

Du bist mit dem Auto unterwegs in Island oder Kalifornien und Gewicht ist dir egal? Du willst maximale Qualität in Foto und Video? Dann bist du mit einer Nikon Z8 Kamera am besten aufgestellt. Dazu das 14-30, evtl. ein 20mm für die Nacht, das 24-70 und ein Tele deiner Wahl. Besser wird es nicht! Insbesondere die Videoqualität der Nikon übertrifft die Sony und Canon Kameras, für die Fotos sind die aktuellen Top Kameras austauschbar.

Alternativ die Sony A7RV oder Canon R6 und natürlich eine Drohne.