Wipperkotten einmal anders

1000-mal fotografiert …
Der Wipperkotten in Solingen ist ein oft fotografiertes Motiv. Er ist der letzte im Original erhaltene Schleifkotten, der geradezu malerisch an der Einmündung des Weinsberger Bachs in die Wupper liegt. Hier arbeiten – betrieben von einem Förderverein – bis heute Messerschleifer mit Wasserkraft. Unzählige Fotografen haben ihn bereits abgelichtet. Darum war mein Anspruch: Wenn Du auch ein Foto machst, dann muss es eine Perspektive bieten, die nicht schon x-mal im Internet verfügbar ist. Schnell kam ich auf die Idee, das Bild aus dem Wasser heraus zu fotografieren, knapp über dem Wasserspiegel. Da hier auch ein altes Wehr für viel Bewegung im Wasser sorgt, war ebenso schnell klar: Ich möchte eine Langzeitbelichtung bei Tag machen und das Wasser verwischen lassen.

Die Ausrüstung
Nachdem die Idee klar war, kam die Ausrüstung. Punkt 1: Eine Wathose, also eine durchgehende Gummihose mit Gummistiefeln am Ende, um trocken ins Wasser zu kommen. Punkt 2: Ein stabiles Stativ, das auch bei der hohen Fließgeschwindigkeit des Wassers stehenbleibt. Ich habe schon lange das Lion Rock von Rollei im Einsatz, das sich hier im Extremeinsatz als echter Fels in der Brandung erwiesen hat. Nicht ein Wackler trotz des ständig zerrenden Wassers.

Das Foto
Vor Ort habe ich aus mehreren Perspektiven fotografiert, um schließlich die optimale Position zu finden: Knapp über der Wasseroberfläche mit zwei Felsen im Vordergrund, einer führenden Linie durch das alte Wehr bis hin zum Kotten. Auch farblich ist das Bild schön in drei Abschnitte aufgeteilt: Blauer Himmel, grüner Zwischenstreifen unten das Wasser. Schlussendlich habe ich bei 25mm fotografiert und 10 Sekunden bei Blende 7.1 und ISO 100 belichtet.

Der Lohn
Jeder Meter im kalten Wupper-Wasser hat sich gelohnt: Das renommierte internationale Foto-Magazin „Digital Camera“ aus Großbritannien hat mein Bild auf einer Doppelseite abgedruckt. Und darauf bin ich schon ein bisschen stolz.