Unterwegs in der Okeraue Wolfenbüttel

Eine Story von Andre Möller
22.05.2024

In dieser Story

Samstagvormittags nach dem Frühstück schnappe ich mir in der Regel eine meiner Kameras und mache mich zu einem Spaziergang durch die Okeraue in der Umgebung von Wolfenbüttel auf. Meine Ausrüstung ist überschaubar. Digital bin ich in der Regel mit der Olympus OM-D E-M5 Mark III unterwegs, die meinem Bedürfnis nach einem leichten und handlichen System am nächsten kommt. Wenn ich mal nichts Besonderes vor habe und keine langen Brennweiten benötige, hänge ich mir neuerdings die Fujifilm X100 VI über die linke Schulter (kein Neid bitte: mein Fotofachhändler in Goslar ist schlicht der Beste!). In analoger Stimmung ziehe ich auch gerne mit meiner alten Minolta X500 oder der Leica M3 los – die dann allerdings nur mit S/W-Film geladen sind. Ich bin da eigen: Wenn schon Schwarzweiß, dann analog!

Aber zurück zur Exkursion durch die Okeraue. Ich habe jede Ecke dieser auf den ersten Blick vielleicht eher unspektakulären Landschaft in den letzten Jahren bestimmt hundertmal fotografiert. Trotzdem fordert sie mich immer wieder zu neuen Versuchen heraus. Denn (Binsenweisheiten vor!) je nach Tages- und Jahreszeit, Wetterlage und Lichtverhältnissen nehme ich meine Umgebung unterschiedlich wahr. Meine Aufmerksamkeit verlagert sich, geht vom Nahen ins Fernste, bleibt an Details hängen oder strebt in die Weite, sieht Strukturen und Muster (etwa im Winter, in dem dann meist die analogen Kameras zum Einsatz kommen) oder schwelgt in Farben, Formen und schlichter Naturschönheit. Ich bin kein Tierfotograf; aber wenn mir der Zufall (der ohnehin mein liebster Begleiter auf Fotoexkursionen ist) eine Ente oder gar ein Eichhörnchen vor die Linse spielt, nehme ich ein Foto dieser liebenswerten Tierchen natürlich gerne mit. Auch das Kleinvolk der Insekten hat mir schon zu manch hübschem Makro-Portrait verholfen.

Heute war leider nicht gerade ideales Fotowetter. Der blaue Himmel der letzten Tage hatte sich übernacht ziemlich bewölkt, so daß die Welt recht flau und grau aussah. Hin und wieder blinzelte die Sonne aber doch hindurch. Wenn ich’s recht bedachte, also keine Aussicht auf brauchbare Landschaftsfotos (ab jetzt ist hier ohnehin alles nur noch pauschal-grün); allerdings war vielleicht im Nahbereich etwas zu machen. Nachdem ich mich auf den letzten Wanderungen verstärkt der Makro-Fotografie gewidmet hatte (ab Mai wimmelt es ja gar zu erquicklich in sämtlichen Blüten), bot es sich vielleicht an, den Abstand zum Motiv etwas zu vergrößern und das allgegenwärtige Grün als Hintergrund zu verwenden? Wie gut, daß ich gerade mein brandneues M.Zuiko ED 75 mm f/1.8 ausprobieren wollte! Es wurde also flugs an der Kamera befestigt (sicherheitshalber steckte ich noch das 12 mm f2.0 ein), und los ging’s!

Nach knapp zehn Minuten Fußmarsch ist man am Eingang zu “Gutspark Linden”. Es geht kurz durch den Ende des 19. Jahrhunderts angelegten, jetzt naturbelassenen Mischwald aus “gutsherrlichen” Zeiten, und nach weiteren 10 Minuten ist man auf dem Wanderweg entlang der Oker. An einer Wildblumenwiese legte ich den ersten Fotostop ein. Was sagt die Sonne? So lala? Also Weißabgleich auf Automatik, Offenblende f/1.8, und auf zur Motivsuche …! Wobei sich das Fokussieren mit 75 mm (umgerechnet 150 auf KB bezogen) bei einem Motivabstand von rund 80 cm als gar nicht so einfach erwies. Nachdem ich den pausenlos pumpenden Autofokus endlich ausgetrickst hatte und den Fokuspunkt exakt auf meinen ausgewählten Objekten platzieren konnte, kamen dann aber doch ein paar sehr schöne Fotos zustande (und das Objektiv wuchs mir zunehmend ans Herz). Mein Freund, der Zufall (siehe oben), wollte es, daß sich auch noch ein Marienkäfer einstellte, der so nett war, ein wenig zu posieren und dabei vorbildlich stillzuhalten.

 

Weitere Bilder

 

 

Autor:in
Andre Möller
Aktiv im Ruhestand aus Wolfenbüttel
Ich fotografiere seit meiner Jugend in den frühen 80ern, damals mit Minolta, momentan mit Olympus. Weil es Spaß macht, bin ich auch heute noch immer mal wieder analog unterwegs, meistens mit einer Leica M3 oder meiner alten Minolta X500. Ich sehe mich als "Gelegenheitsfotograf", der auf Reisen oder Wanderungen mitnimmt, was ihm vor die Linse kommt (also nichts allzu Geplantes).
Ich fotografiere seit meiner Jugend in den frühen 80ern, damals mit Minolta, momentan mit Olympus. Weil es Spaß macht, bin ich auch heute noch immer mal wieder analog unterwegs, meistens mit einer Leica M3 oder meiner alten Minolta X500. Ich sehe mich als "Gelegenheitsfotograf", der auf Reisen oder Wanderungen mitnimmt, was ihm vor die Linse kommt (also nichts allzu Geplantes).

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