Unfassbare Stille am Walchensee in Oberbayern

Eine Story von Markus Terwellen
19.04.2024

In dieser Story

Die Ausgangslage

Schon lange war es mein Wunsch in der bayrischen Bergwelt unterwegs zu sein, um dort die Landschaft zu erkunden und Landschaftsbilder aufzunehmen. Nach vielen Recherchen über das flächenmäßig größte Bundesland ist dann schließlich die Entscheidung gefallen, dass es nach Oberbayern gehen sollte. Da ich die Zeit für die Fotografie nutzen wollte, hatte ich schon im Vorfeld einige Informationen über viele Locations eingeholt. Nach einer über 7 Stunden andauernden Anreise hatte ich meine Unterkunft für die nächsten drei Wochen in Bad Tölz erreicht.

Die Planung

Nach dem Check der Wetterdaten für den nächsten Tag stand für mich direkt fest, am nächsten Morgen zeitig die Reise in Richtung Walchensee anzutreten, um dort den See während des Sonnenaufgangs aufzunehmen. Da der Wetterbericht ein fast wolkenloses und trockenes Szenario voraussagte, war ich natürlich frohen Mutes. Aufgrund einer relativ überschaubaren Anfahrt, stellte ich den Wecker auf 03:30 Uhr und begab mich relativ zeitnah ins Bett.

Die Durchführung

Planmäßig beendete der Wecker eine kurze Nacht und voller Vorfreude begab ich mich ins Badezimmer, um mich fertig für den Tag zu machen. Anschließend musste ich bei einem kurzen Blick durch das Fenster mit Erschrecken feststellen, dass es in Strömen regnete. Ganz toll, der Plan schien erstmal zu platzen. Ein wenig frustriert entschied ich mich dazu erstmal abzuwarten. Gegen 05:30 Uhr regnete es zwar immer noch, allerdings packte ich trotzdem meine Sachen und fuhr in Richtung Walchensee.

Unfassbare Stille

Als ich schließlich um 06:00 Uhr am Walchensee angekommen war, gab es, außer einem Angler mit seinem Boot und mir, keine Menschenseele zu sehen. Mittlerweile hatte sich der strömende Regen mit seinem kleinen Bruder, dem Nieselregen, abgelöst. Nachdem ich die Idee mit dem Sonnenaufgang natürlich verwerfen musste, begab ich mich erstmal in Richtung Ostufer und lief circa eine halbe Stunde durch den Wald, der direkt neben dem See verläuft. Nach einiger Zeit nahm auch der Regen merklich nach und bescherte mir dann doch tatsächlich eine trockene Phase. Was mir besonders gut gefiel, hatte ich bis dahin noch nie so extrem erlebt. Es war die unfassbare Stille am See und allein für diesen Genuss hatte sich das frühe Aufstehen gelohnt und das trotz der anfänglichen Wut im Bauch.

Das Foto

Nach einiger Zeit kam ich an einem Bootshaus vorbei und da dachte ich mir, dass jetzt ein guter Moment für das Fotografieren gekommen ist. Tolle Location, tolle Stimmung und endlich ganz trocken. Kurz und schmerzlos wurde dann das Stativ aufgebaut und schon kam die Kamera und das Filtersystem zum Einsatz. Ich war begeistert von dem klaren Wasser des Sees und auch noch immer von dieser Stille. Da es nun wieder anfing zu regnen, packte ich nach einigen Aufnahmen mit Langzeitbelichtung mein Equipment ein und fuhr zurück zur Unterkunft.

Das Fazit

Obwohl der Plan absolut nicht umgesetzt wurde, konnte ich trotzdem eine wundervolle Stimmung aufnehmen und ein anderes Szenario fotografieren. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Wetter immer eine Rolle spielt und deine Pläne kurzfristig streichen kann. Gerade im Bereich der Landschaftsfotografie ist dann aber eine ausgeprägte Flexibilität fast unabdingbar, denn ohne sie würde man sensationell schöne Erlebnisse einfach verpassen. Und das nur, weil die Sonne gerade nicht scheint? Nein, denn Landschaft ist so viel mehr und kann so viele unterschiedliche Emotionen auslösen. Einfach auch dann, wenn das Wetter deine Pläne durchkreuzt. In den restlichen drei Wochen habe ich übrigens noch unendlich viele Fotos an vielen schönen Orten aufnehmen können. Fotografieren lohnt sich eben einfach immer, denn Kreativität kennt kein Wetter.

Autor:in
Markus Terwellen
Berufsfeuerwehrmann aus Dorsten
Ich bin Berufsfeuerwehrmann, der in seiner Freizeit gerne im Bereich der „Landschaftsfotografie“ unterwegs ist und dort kreativ sein kann. Für mich ist es der perfekte Ausgleich zum Beruf.
Ich bin Berufsfeuerwehrmann, der in seiner Freizeit gerne im Bereich der „Landschaftsfotografie“ unterwegs ist und dort kreativ sein kann. Für mich ist es der perfekte Ausgleich zum Beruf.

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