Mit nassem Winterwetter zu stimmungsvollen Weihnachtsfotos
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Es ist Ende November 2023. Nürnberg. Winter. 10°C bei Sonne oder Wolken. Schnee fällt in Nürnberg nur noch wenige Male im Jahr. Die Stadt hat ihr eigenes Klima. Was die Autofahrer freut, treibt so manchem Kind oder Fotografen die Tränen in die Augen, denn es ist grau und langweilig. Ich bin unterwegs zur Tanzschule. Wie so häufig viel zu spät am Büro losgelaufen – die Straßenbahn überhol ich geschwind zu Fuß. In der Tasche meine Nikon Z6 mit dem Viltrox AF 35 mm 1.8 – schadet nie, eine Kamera dabei zu haben. Doch es ist trocken, dunkel und alles grau.
Nach dem Tanzen – es lief bestimmt Cha Cha Cha – gehe ich mit meiner Partnerin nach Hause. Das Wetter hat sich gewandelt – es ist nass. Sehr nass. Nasser Schnee fällt vom Himmel und schmilzt überall, wo er niedergeht. Auf den Straßen stehen Pfützen und spiegeln die städtische Weihnachtsbeleuchtung. Die Menschen huschen durch die Straßen, um schnell ins Warme und Trockene zu kommen. Der fallende Schnee reflektiert das umgebende Licht und sorgt so für eine traumhafte Atmosphäre – ganz und gar winterlich, weihnachtlich.
Unser Weg führt uns vorbei am neuen Riesenrad am Jakobsplatz in Nürnberg und meine Begleitung ahnt sicherlich schon, was kommen sollte. Ich bleibe stehen, krame nach meiner Kamera und fange an zu fotografieren. Das Riesenrad erleuchtet Asphalt und Häuser und liefert ein ganz wunderbares Motiv. Das Viltrox ist mit 35mm nicht wirklich weitwinklig genug, aber eine andere Brennweite habe ich nicht dabei – das muss so gehen. Dafür kommt mir eine Blende 1.8 entgegen. Die Beleuchtung ist zwar hell, aber es ist dennoch Nacht. Die Belichtungszeit möchte ich nicht zu lang wählen, denn sonst verschwinden die Schneeflocken aus der Luft und das Bild wird flauer und langweiliger – außerdem habe ich kein Stativ dabei.
Es folgen Fotos vom kleinen Weihnachtsdorf, meiner Partnerin mit Riesenrad im Hintergrund und letztendlich von der Weihnachtsbeleuchtung am Platz. Ich habe große Freude an den vielen bunten Lichtern und merke kaum, wie Stiefel, Jacke und Handschuhe durchweichen. Am Ende freue ich mich, eine ganze Reihe weihnachtlicher Fotos gemacht zu haben und möchte meine Kamera wegpacken.
Huch, die ist aber nass. Während die Z6 spritzwassergeschützt ist, kann man dies vom Viltrox Objektiv nicht behaupten. Große Sorgen mache ich mir aber nicht. Die Technik ist nicht aus Zucker und kann auch ohne Segen vom Hersteller einiges ab. Ganz im Gegensatz zu meiner Partnerin und mir, denn wir sind zwischenzeitlich vollkommen durchgeweicht und mussten nun wirklich ins Warme.
Am späten Abend sichte ich meine Fotos und trockne die Kamera. Doch was ist das? Die Augenmuschel meiner Z6 ist weg. Die muss ich beim Wegpacken am Jakobsplatz verloren haben. Mist. Das war auch noch eine Originale – die halten meiner Erfahrung nach am besten. Was tun? Ich schwinge mich in meine nassen Winterschuhe und laufe die zwei Kilometer zurück. Und tatsächlich: Am Boden finde ich meine Augenmuschel.
Der Schnee dagegen ist schon wieder weg, das Licht aus und die Stimmung vergangen. Zum Glück habe ich sie auf Fotos gebannt.
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