Mein Lofoten Trip: Sonnenaufgang vertrödelt und doch total happy

Eine Story von Peer Kosse
13.11.2023

In dieser Story

Ende Oktober war ich für eine Woche auf den Lofoten zum Fotografieren. Eigentlich sollte es eine geführte Foto-Gruppenreise werden. Die wurde abgesagt und so kam ich zu dem unglaublichen Glück, alles allein in die Hand nehmen zu können.

Glück Nr. 1
Ein Freund gab mir ein kleines Buch aus dem dpunkt.verlag. Es ist von Jens Klettenheimer und hat den Titel “Lofoten fotografieren – im Banne des arktischen Lichtes”. Wer für sich als Fotograf die unglaublichen Lofoten erkunden will, bekommt hier viele Anregungen und Tipps.

Glück Nr. 2
Reist du im Oktober auf die Lofoten, dann stellst du dich auf viel, auf sehr viel Regen ein. Den gab es Ende Oktober auch – aber nicht auf den Lofoten. Zuhause bei uns in Hamburg goss es wie aus Kannen. Und ich da oben kurz über dem Polarkreis hatte an vier von sechs Tagen eine Hochdruck-Wetterlage. Ich wurde von Sonne, Temperaturen so zwischen null und fünf Grad verwöhnt. Als Fotograf hätte ich mir die ein oder andere Wolke mehr gewünscht.

Glück Nr. 3
Ich weiß nicht wie es anderen geht, die das erste Mal zum Fotografieren auf den Lofoten sind. Ich hatte ganz viele WoW – Effekte, die durch immer neue Ansichten ausgelöst wurden. Es war sozusagen die Qual der Wahl. Welch ein Glück ist es dann, für sich die Entscheidung zu treffen, du musst nicht deine ganze Liste abarbeiten, die du dir erstellt hast. Es ist das Glück, sich selbst Freiraum zu geben. Und das geht besonders gut, wenn du selbst die einzige Person bist, mit der du einen Kompromiss finden musst.

Mein Plan
Fotografieren des Sonnenaufganges vom Aussichtspunkt Nappskaret in Richtung Süden auf der Insel Flakstadoya. Schon bei der Hinfahrt war ich überwältigt vom Zusammenspiel der Berge mit Licht und Wasser. Außerdem versprach der Sonnenaufgang grandios zu werden. Einen Tag zuvor hatte ich mir alles vor Ort genau angesehen. Es konnte eigentlich nichts schiefgehen.

Die Umsetzung
Die verlief irgendwie anders als geplant. Das erste Mal wurde ich von der Kirche in Flakstad aufgehalten. Es war blaue Stunde, außerdem hatte ich einen Mistfilter, den ich unbedingt ausprobieren wollte. Aber das ist eine andere Story. Auf alle Fälle gingen 30 Minuten von der Uhr. Mit einem “Jetzt aber los Peer” ging es ins Auto gen Norden auf der E10. Wenn denn da nicht dieser fantastische Fjord gewesen wäre! Ich war allein auf der Straße, das Licht war pastellfarben und ich schaute mehr nach rechts und links und in die Spiegel als auf die Straße. Ich sah etwas rot und ocker schimmern. Es leuchtete so im Rückspiegel, dass es mir ins Auge stach. Also angehalten – runter zum Fjord gestapft – WoW, WoW und nochmals WoW. Der Blick zu den Häuser über das glatte Wasser war unglaublich.
Wieder 40 Minuten später kam ich dann an meinem Aussichtspunkt an. Die Sonne stand auf alle Fälle höher als ich es gewollt hatte. Aber nördlich des Polarkreises hört die Goldene Stunde im Oktober gefühlt nie auf. So konnte ich auch mit mehr als einer Stunde Verspätung das Foto machen, das ich mir vorgenommen hatte.

Fazit
Wieder zu Hause angekommen ging es ans Bearbeiten. Am Ende stellte ich mir die Frage, was ist mein persönliches Nummer-Eins-Foto von meinem Lofoten-Trip? Die Wahl fiel mir nicht schwer. Es sind die beiden Häuser, die ich über den Fjord fotografiert habe. Das Foto ist nicht perfekt. Es ist mit einem Objektiv gemacht, das nicht mein Bestes ist. Ich hätte mit Fokus-Stacking arbeiten können – dann wäre die Schärfe über das gesamte Bild besser. Aber alles Quatsch. Dieses Foto spiegelt für mich am besten die Gefühle wieder, die ich während dieser Reise hatte. Diese sanfte Ruhe in Verbindung mit der Rauheit zeigen den ganzen Zauber, den ich während der gesamten Zeit auf den Lofoten empfunden habe.

Autor:in
Peer Kosse
eigentlich Chemiker aber seit Jahren im Bereich Pharma aktiv aus Hamburg
Ich liebe Hamburg, Ich liebe alles was mit Meer und Wasser zu tun hat. In der Fotografie bin ich Autodidakt und freue mich aufs Lernen.
Ich liebe Hamburg, Ich liebe alles was mit Meer und Wasser zu tun hat. In der Fotografie bin ich Autodidakt und freue mich aufs Lernen.

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