“Löchriges” beim Würzburger Fotomarathon
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„Suche etwas Löcheriges und gestalte es in deiner Aufnahme“. So lautete einer der Fotoaufgaben beim Fotomarathon in Würzburg.
Was um Himmels willen soll man da nehmen? Etwas mürrisch irrte ich zunächst durch die Stadt und blickte in sämtliche mir zugänglichen „Löcher“. Ein schönes Motiv erschloss sich mir nicht.
Die Zeit war knapp. In weniger als einer Stunde mussten alles sechs Aufträge in der richtigen Reihenfolge erfüllt sein und unbearbeitet abgegeben werden. Eine weitere knifflige Aufgabe am Ende galt es zudem noch zu meistern. Was tun?
Da kam mir der Gedanke, dass „mobile Löcher“ hilfreich sein könnten. Ich könnte diese vor das Objektiv halten und so das Motiv frei wählen. In einer Haushaltsabteilung wurde ich fündig und kaufte eine Kelle (mit Löchern), die eigentlich für die Sonntagsklöße reserviert ist. Warum damit nicht auch kreativ werden?
Mit der Kamera in der einen und einer Schaumkelle in der anderen Hand zog ich also erneut los. Zunächst erprobte ich den richtigen Abstand (Kelle – Objektiv) und auch verschiedene Blenden und Brennweiten. Schließlich hatte ich die passenden Parameter (Blende 11, 78 mm, 1/200s; Kelle direkt am Objektiv) gefunden und konnte mich einem der Wahrzeichen der Stadt Würzburg widmen. Gesicht, Hand und Schwert dieses „Brückenheiligen“ sollten dabei besonders betont werden. Eine genaue Positionierung war also nötig. Ich wählte zudem eine S/W-Einstellung mit hohem Kontrast.
Auf der Mainbrücke war wie immer viel los. Ein Fotograf mit Schaumkelle vor der Linse ist wohl nicht so häufig dabei.
Viele Passanten kamen auf mich zu und fragten, was ich denn da so mache. Interessiert blickten einige auf mein Display mit den löchrigen Ergebnissen. So ist ein äußerst kommunikatives Bild bei (schließlich) sehr guter Laune entstanden.
Das Foto war eines der Siegerbilder des zehnten Würzburger Fotomarathons.
Und vielleicht packe ich die Kelle auch mal wieder in meinen Fotorucksack …
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