La Luce – Das Licht

Eine Story von Claudia No
11.04.2024

In dieser Story

Wir waren schon häufiger in der Toskana, in der nördlichen Region zwischen Pisa und Florenz. Ende September 2022 sollte es endlich mal in die „Postkarten-Toskana“, südlich von Siena, gehen. So viele Bilder von bekannten und unbekannten Landschaftsfotografen hatte ich bereits gesehen, die mein Fotografen-Herz höher schlugen ließen.

Nach einer wirklich langen Autofahrt von fast 14 Stunden erreichten wir unsere niedliche Unterkunft. Diese befand sich auf der Spitze eines typischen toskanischen Hügels. Als wir ankamen war es jedoch bereits dunkel und wir konnten nur wenig von der Landschaft erkennen.
Der Vater unserer italienischen Vermieterin erwartete uns schon und bereitete uns einen freudigen Empfang. Schon schlug unser, von der Autofahrt genervtes Gemüht, um in Zufriedenheit und Vorfreude.

Am ersten Morgen war dann erstmal ausschlafen angesagt. Nach einem aufmunternden Kaffee aus dem typisch italienischen Mokka-Kocher, der in wirklich keinem italienischen Haushalt fehlt, sollte die versprochene toskanische Postkarten-Landschaft begutachtet werden.
Doch es folgte Ernüchterung. Wir sahen aus dem Fenster, es regnete und ringsum erblickten wir eine karge, braune und abgeerntete Ackerlandschaft. Mein Fotografen-Herz schien gebrochen.

Was sollten wir nun anfangen mit dem Tag?
Im Laufe des Nachmittags klarte es zum Glück wieder leicht auf. Ich plante für den Abend in die Region Asciano zu fahren. Die Wahl fiel auf das Site Transitoire, einem Steinkunstwerk, dass auf einem der Hügel thronte. Kein mega Spot, aber der Himmel sah auch nicht so recht gut aus.

Wir fuhren ca. 30 Minuten bis wir unser Auto am Ende einer abenteuerlichen Straße abstellten. Was wir aus unseren bisherigen Italien-Urlauben schon wussten: Niemals falsch parken! Da hört die Nettigkeit der Einheimischen schnell auf.
Wir stiegen aus dem Auto und erblickten erneut den grau-braunen, teils schlammigen Ackerboden. Kurz überlegten wir das ganze abzublasen. Wie sollte so eine Umgebung schon auf einem Foto schön aussehen. Naja, nun waren wir schon dort.

Nachdem wir in Richtung Foto-Spot gingen, kamen uns schon Fotografen entgegen. Sie waren dabei einen schönen Platz zu finden, an dem sie ein Hochzeitspaar fotografieren konnten. Wir trauten unseren Augen kaum, stand da eine Frau im weißen Brautkleid auf dem braunen schlammigen Acker.

Wir erreichten das Steinkunstwerk, das wie ein Tor anmutete. Aber irgendwie war die Stimmung absolut nicht fotowürdig. Es war weiterhin bewölkt, überall Schlamm und irgendwie verließ uns das Toskana-Feeling immer mehr. Wir beschlossen auf der steinernen Bank neben dem Tor eine Rast zu machen. Unser Hund fing, zu unserem Leid, an im Schlamm zu buddeln.

Und dann, wir wollten gerade enttäuscht den Rückweg antreten…. Wir trauten unseren Augen kaum. Da schaffte es die Abendsonne mit wenigen Strahlen doch noch durch die dicken Wolkenschichten hervor und tauchte die gesamte Landschaft in sanftes Gold. Mein Fotografen-Herz sprang vor Freude. Auf einmal verstanden wir, was die Magie der Toskana ausmacht: Das goldene Licht.

Ich holte schnell meine Kamera raus und montierte mein Lieblingsobjektiv auf der Kamera und machte mein Zielfoto.

Autor:in
Claudia No
aus Magdeburg
Ich liebe weitwinklige Landschaftsfotografie. Immer auf der Suche nach einem dramatischen Himmel. Ich bin gern in der Natur.
Ich liebe weitwinklige Landschaftsfotografie. Immer auf der Suche nach einem dramatischen Himmel. Ich bin gern in der Natur.

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