Kein Zielfoto ;-)

Die Reiseplanung

Meine Frau und ich sind seit jeher große Fans von Depeche Mode. Nachdem wir im Laufe der Jahrzehnte unzählige Konzerte in Deutschland gesehen hatten, kam sie auf die Idee: “Lass uns doch mal durch Europa touren!” Das lass ich mir nicht zweimal sagen 😉
Also habe ich nachgeschaut, wann sie wo spielen und eine Urlaubsroute rund um die für uns passenden Konzerte zusammengestellt: Amsterdam, Rom, Mailand, Bologna, Klagenfurt, Budapest und Prag. Am 6. Juli 2023 ging es dann endlich los. Mit im vollgepackten Auto natürlich der prall gefüllte Fotorucksack und das Stativ!

Die südeuropäische Konzertreise

Italien war absolut fantastisch! Die Konzerte waren bombastisch, die Städte unglaublich beeindruckend und das Wetter ultraheiß. Österreich war ok, aber kein Vergleich zu Italien…
Und dann kam Budapest! Ein ehemaliger Kollege und jetzt Freund ist Ungar und lebt jetzt wieder dort. Wir haben bei ihm gewohnt und er war ein fantastischer Gastgeber <3 Da er aber arbeiten musste, hat er uns einige Tipps für den Tag gegeben!

Da wir beide sehr spontan und manchmal auch etwas chaotisch sind, hatten wir keinen Plan von der Stadt. Das hat aber den Vorteil, dass man die Stadt ohne Erwartungen (wie z.B. in Rom) oder gar Vorurteile (z.B. Wörthersee) auf sich wirken lassen kann. Und das taten wir dann auch …

Beeindruckend hoch 3

Der erste Punkt auf unserer Liste war das Burgviertel. Dort befindet sich der wunderschöne Burgpalast und auch die Residenz eines mehr als fragwürdigen Präsidenten, der Sándor-Palast. Doch als ich mich auf den Weg zur Treppe nach unten machte, bot sich mir ein Anblick, der einfach nur unglaublich schön und beeindruckend war!!! Da floss sie, die wunderschöne Donau. Sie trennt die beiden Teile Buda (Burgviertel, Fischerbastei etc.) und Pest (eher das moderne Zentrum). Eine der bekanntesten Brücken, die beide Teile verbindet, ist die Kettenbrücke.

Und nicht weit davon entfernt, auf der anderen Seite, direkt am Ufer der Donau, sah ich ein monumentales, beeindruckendes und unübersehbares Bauwerk: das Parlament! Diese Kulisse war einfach unbeschreiblich schön und bevor ich die Kamera zückte, stand ich erst einmal ein paar Minuten da und genoss diesen wunderbaren Anblick! OK, beruhigt euch, wir sind ja nicht zum Spaß hier 😀 Das musste ich natürlich festhalten. Unzählige Fotos sind entstanden und eines stach aus allen heraus…

Die Auswahl

Ich hatte nun die Wahl zwischen Motiven mit oder ohne Kettenbrücke, aus der Totalen oder aus der Nähe, mit Elementen der hiesigen Seite oder nur mit dem Parlament usw.
Ich entschied mich schließlich für das Bild, das sich ganz auf das beeindruckende Parlamentsgebäude konzentriert. Eine Brücke als zusätzliches Element hätte gestört oder die Aufmerksamkeit geteilt. Und vor allem hatte ich hier einen schönen Halbrahmen durch die Büsche auf meiner Seite. Also, das war es, DAS Foto vom Parlament in Budapest! Und was soll ich sagen: Es hängt jetzt als 150×100 Leinwand in unserem Wohnzimmer 🙂

Ist das nun ein Zielfoto?

In meinen Augen NEIN! Ich bin nicht extra wegen des Parlaments nach Budapest gefahren. Ich hatte das Gebäude vorher auch nicht so auf dem Schirm. Und ich bin grundsätzlich eher der spontane Hobbyfotograf, der oft die Kamera dabei hat und schaut, was sich spontan ergibt. Also genau das Gegenteil eines Zielfotografen, der sich vorbereitet, sich Gedanken über das Motiv macht und dann im richtigen Moment zum Zielort fährt. Aber vielleicht werde ich das ja irgendwann 😉

Und warum schreibe ich dann eine Zielfoto-Story? Weil es einfach eine schöne Geschichte ist und ich sie mit euch teilen möchte. Und vielleicht gefällt euch ja auch das Foto und ihr nehmt es zum Anlass, für euer eigenes Zielfoto nach Budapest zu fahren 😉

Köszönjük, hogy elolvasta, Stefan