Junges Eisvogelmännchen

Eine Story von Konstantin Redeker
06.03.2023

In dieser Story

Weiteres Equipment: Tarnnetz, Stativ

Wie die meisten (Hobby-)Fotografen setze auch ich mir fotografische Ziele zu Beginn eines neuen Jahres. So war es Anfang 2022 mein Ziel, eine formatfüllende Aufnahme eines Eisvogels zu machen. Doch schnell musste ich feststellen, dass ich wenig bis gar nichts über die Tiere wusste und stellte mir fragen wie:

  • sind die Vögel das ganze Jahr über in unseren Breiten heimisch?
  • wo kommen sie vor/wie sehen ihre Habitate aus?
  • wie selten sind diese Tiere tatsächlich?
  • was gibt es zu beachten mit Blick auf Tarnung, Equipment, usw.?
  • Chris Kaula sei Dank!

    Zufälligerweise hat der bekannte Tierfotograf Chris Kaula gegen Ende 2021/ Anfang 2022 eine kleine Serie auf seinem YouTube Kanal bezüglich des Eisvogels und wie man ihn findet veröffentlicht. Diese Videos waren mir am Anfang eine riesige Hilfe! Chris erklärt die wichtigsten Fragen und legt somit einen guten Grundstein, auf dem man aufbauen kann.

    Anschließend ist es natürlich an einem selbst, das persönliche ZIELFOTO zu schießen. Also hieß es für mich zunächst: Herausfinden, wo in meinem näheren Umfeld die Tiere heimisch sein könnten. Mit Hilfe von GPS Software auf meinem Handy habe ich die Umgebung nach möglichst naturbelassenen Flüssen abgesucht und bin fündig geworden! Eine viel versprechende Stelle -laut Maps-, die es nun zu begutachten galt. Am folgenden Wochenende habe ich die Stelle aufgesucht und auch vor Ort sah es aus, als könnte es dem Eisvogel hier gefallen. Wilde, naturbelassene Bach- und Flussläufe, Abbruchkanten im Uferbereich für seine Brutröhren, klares und kaltes Wasser. Ideal für den Eisvogel!

    Geduld zahlt sich aus

    In den folgenden Wochen bin ich wieder und wieder zu der Stelle zurückgekehrt und habe mit dem Warten auf ein Lebenszeichen des Eisvogels einige Stunden dort verbracht. Doch nichts. Weder ließ sich ein Eisvogel blicken, noch konnte man irgendwo in der Ferne seinen einzigartigen Ruf hören.

    Ich hatte die Stelle als “Eisvogel-Paradies” quasi schon abgeschrieben, als ich eines grauen Nachmittages im März mit meiner Freundin und unserer Hündin dort spazieren ging. Plötzlich hörten wir den Ruf des Eisvogels und sahen ihn kurz darauf sogar für einen kurzen Moment über das Wasser sausen. Jetzt war mein Wille nach dem Zielfoto natürlich wieder geweckt! Leider musste ich die nächsten drei Wochen jedoch beruflich verreisen und konnte mein “Projekt” entsprechend erstmal nicht weiter verfolgen.

    In den Wochen nach meiner Rückkehr suchte ich die Stelle dann wieder und wieder auf und konnte die Vögel hier nun regelmäßig beobachten. Es war ein Pärchen, das in der Nähe scheinbar brütete. Dank Chris Kaulas Videos wusste ich, dass es ein Männchen und ein Weibchen waren, da der untere Teil des Schnabels beim Weibchen orange ist, während er beim männlichen Vogel grau ist. Mit gebührendem Abstand konnte ich die Tiere zwar beobachten, aber an ein formatfüllendes Foto war nicht zu denken! Wieder und wieder kam ich zu den Eisvögeln, doch wollte den Tieren während der Brutzeit nicht zu nahe kommen, um sie nicht unnötig zu stören.

    Ein Jungvogel zeigt sich

    Wochen später waren die Jungtiere scheinbar bereits flügge, denn als ich eines Tages wieder zu den Eisvögeln ging, setze sich plötzlich ein junger Eisvogel (erkennbar an den noch grauen Füßen) wenige Meter vor mir auf einen Ast, der im Boden des flachen Wassers steckte und schaute mich relativ entspannt an. In diesem Moment gelang mir die Aufnahme, um die sich diese Story dreht!

    Im weiteren Verlauf des Jahres sind mir an verschiedenen Orten noch weitere Bilder vom Eisvogel gelungen, dank der Infos von Chris Kaula! 🙂

    Autor:in
    Konstantin Redeker
    Ingenieur aus Wolfenbüttel
    Hobbyfotograf mit Schwerpunkt Landschaft & Wildlife.
    Hobbyfotograf mit Schwerpunkt Landschaft & Wildlife.

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    Diskussionsbeiträge (1)

    06.03.2023, 20:33 Uhr
    Peter Ebel
    06.03.2023, 20:33 Uhr
    gut gemacht!
    Geduld zahlt sich aus.
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