Feuerwerk und Sternenhimmel

Eine Story von Philipp K.
26.02.2024

In dieser Story

Silvester: Anders als geplant

Eigentlich hatte ich nicht vor, die Silvesternacht 22/23 allein auf einem Feld zu verbringen. Meine Frau hatte schon die Tage zuvor das Bett hüten müssen und als das Fieber auf über 40 Grad stieg und sie sich kaum noch ins Bad schleppen konnte, sind wir morgens in die Notaufnahme gefahren. Nach viel Warten und den Untersuchungen sind wir erst einmal wieder nach Hause gefahren, bis wir die Ergebnisse hatten und wieder ins Krankenhaus mussten. Dort warteten wir ca. 4 Stunden auf die Aufnahme und gegen 21 Uhr ging dann alles ganz schnell. Wir wurden getrennt. Diagnose: Influenza (Quarantäne) und wir konnten uns nicht mal verabschieden. Keine schöne Erfahrung.

 

Auf den Schaumberg hinauf

Traurig und erschöpft fuhr ich allein nach Hause. Trotz oder gerade wegen meines Zustandes wollte und konnte ich nicht schlafen gehen. Ich beschloß, hinauszugehen und eine Bildidee auszuprobieren, die ich seit meiner Jugend mit mir herumtrug. In unserer Nachbarschaft befindet sich der Schaumberg, ein freistehender Berg, von dessen Spitze man einen wunderbaren Blick auf die Feuerwerke mehrerer Städte hat. In meiner Jugend habe ich das oft genossen. Diese Jugenderinnerung wollte ich praktisch wieder erleben und festhalten. Also machte ich mich auf den Weg zum Berg. Unterwegs fiel mir eine andere Idee ein, die ich ein paar Tage zuvor gehabt hatte. Es gab einen gewundenen Feldweg vom Nachbarort zum Schaumberg. Ich war ihn gefahren und hatte die Idee, diesen Weg mit Berg und Sternen bei Nacht zu fotografieren.

Nun verbanden sich diese Ideen zu der Frage: Ist es möglich, den Schaumberg, auf dessen Spitze ein Turm mit feuerrotem Licht steht, mit dem gewundenen Weg, dem Feuerwerk und dem Sternenhimmel gleichzeitig zu fotografieren?

 

Feuerwerk und Sterne

Ich hatte mein Standardzoom und ein Stativ dabei. Der Mond schien und es war sternenklar. Also eigentlich gute Bedingungen, wenn der Mond nicht an der falschen Stelle steht und alle Sterne überstrahlt. Als ich an der Stelle ankam, die ich mir ein paar Tage zuvor ausgesucht hatte, stand der Mond im Rücken, leuchtete mir den Weg und die Sterne über dem Berg waren klar zu sehen. Ich war gegen halb zwölf auf dem Feldweg und hatte eine halbe Stunde Zeit, alles einzurichten und auszuprobieren. Das Problem, das sich stellte, war die Belichtungszeit: Kurz würde bedeuten, keine Sternenstreifen, aber auch wenig Feuerwerk. Lang hieße viel Feuerwerk, aber Sternenstreifen. Ich versuchte einen Kompromiss zu finden. Als es dann losging, war schnell klar, 13 Sekunden Belichtungszeit reichen für die Sternenstriche, aber nicht für das Feuerwerk. Also habe ich das Feuerwerk gewinnen lassen und die Striche in Kauf genommen. Das Ergebnis ist hier zu sehen.

Sollte ich dieses Bild noch einmal in meinem Leben machen, würde ich noch weiter nach unten gehen und versuchen, mit mehr Weitwinkel noch etwas mehr Zeit herauszuholen.

Meine Frau wurde übrigens am nächsten Tag entlassen, nicht weil es ihr gut ging, sondern weil manche Ärzte einfach nachlässig sind… Aber am Ende ist alles gut gegangen.

Autor:in
Philipp K.
Versuche jungen Menschen zu helfen aus Marpingen
Ich bin gerne unterwegs und mag die Müdigkeit, die von viel frischer Luft und ein bisschen zu viel Sonne kommt. Fotografieren mag ich, weil es mich so schnell auf andere Gedanken bringt und entschleunigt.
Ich bin gerne unterwegs und mag die Müdigkeit, die von viel frischer Luft und ein bisschen zu viel Sonne kommt. Fotografieren mag ich, weil es mich so schnell auf andere Gedanken bringt und entschleunigt.

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