Erstens kommt es anders…

Eine Story von Martin Schnell
04.08.2023

In dieser Story

Weiteres Equipment: Tamron 15-30 f2.8 DI VC USD, Rollei C5i Alluminium-Stativ

Vorgeschichte

Mein Zielfoto an diesem Herbstabend im September 2020 war ein Apfelbaum vor dem Sternenhimmel mit Milchstraße. Keine ganz einfache Aufgabe, wenn der Frankfurter Flughafen einem aus ca. 25 km Entfernung entgegenstrahlt. Aber einen Hauch der Milchstraße hatte ich dort schon mal eingefangen und die Bedingungen waren an diesem Abend sehr gut. Auch tagsüber war ich in den letzten beiden Wochen viel in dieser Gegend unterwegs, da dort ab und zu ein junger Uhu ohne jegliche Scheu seinen Tageseinstand hatte und sich gut ablichten ließ.

Sachen packen und los

Die Fahrt zum Fotospot dauert von mir zu Hause ca. 10 Minuten und der Fußweg ist keine 2 Minuten lang, so dass ich ganz gemütlich nach dem Abendessen meine Sachen packen konnte, bevor ich loszog. Da ich tagsüber immer mit einem 150-600 Sigma Telezoom unterwegs bin um Vögel zu fotografieren, fühlt sich mein Rucksack auch mit einem bulligen Weitwinkel wie dem Tamron 15-30 f2.8, einer Kamera und einem Stativ bei Milchstraßenausflügen immer relativ leicht und nur halbvoll an. Also ab ins Auto und gegen 20:45 los für das Zielfoto.

Überraschung am Parkplatz

Die Parkmöglichkeit direkt an der Straße ist ideal, weil dort einige Feldwege zusammenlaufen und man an dieser breiten Stelle gut parken kann, ohne jemandem im Weg zu stehen. Fokussiert auf das Zielfoto habe ich geparkt, den Rucksack vom Beifahrersitzt genommen und wollte gerade die Tür aufmachen, als ich auf einem Wegweiser etwas sah. So wirklich erkennen konnte ich zunächst nicht, wer oder was da saß, aber der Uhu kam mir natürlich recht schnell in den Sinn. und tatsächlich saß der Uhu dort keine 5 Meter neben meinem Auto und schaute mich mit strengem Blick an. Ich weiß nicht mehr, wie ich in dieser Situation dann funktioniert habe, aber mir war von den letzten Begegnungen ja bekannt, dass der Uhu recht zutraulich war. Ich habe dann alles auf eine Karte gesetzt, das Auto etwas schräger geparkt, das Standlicht angemacht, die Kamera auf dem Stativ fixiert und bin vorsichtig ausgestiegen.

Fotosession mit dem Uhu

Wildlife Fotografie mit einem so beeindruckenden Tier direkt vor der Linse ist immer aufregend und man macht Fehler. Wenn man das Ganze dann auch noch mit einem Ultraweitwinkel bei Nacht versucht, ist das nicht unbedingt einfacher und ich war unheimlich aufgeregt. Mein Zielfoto war nun natürlich der Uhu und nicht mehr der Apfelbaum vor der Milchstraße und da liegt eventuell der Vorteil eines Wildlife Fotografen. Tiere machen einem oft einen Strich durch die Rechnung und ein Zielfoto komplett durchzuplanen ist fast nie möglich. Zumindest geht mir das bei meiner Art der Fotografie so. Das Reagieren auf spontane Begegnungen ist also gewissermaßen immer Teil meiner Fotoausflüge und vielleicht hat mir das in dieser Situation geholfen das Bild zu bekommen.

Autor:in
Martin Schnell
Umweltplaner aus Taunus
Hi ich bin Martin, zur Fotografie bin ich über die Ornithologie (Vogelkunde) gekommen, die seit frühster Kindheit mein Hobby ist.
Hi ich bin Martin, zur Fotografie bin ich über die Ornithologie (Vogelkunde) gekommen, die seit frühster Kindheit mein Hobby ist.

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Kommentare (1)

26.08.2023, 23:18 Uhr
Hans-Jörg Retzlaff
26.08.2023, 23:18 Uhr
Sehr gut geschaltet und umgesetzt... gratuliere....
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