Eine perfekte Nacht

Eine Story von Till Giesche
29.05.2024

In dieser Story

Der Trip

Wir schreiben das Jahr 2017, zu meinem 30. Geburtstag habe ich mit meinem besten Kumpel einen 2 Monate langen Roadtrip durch Neuseeland gemacht. Wir hatten uns selbstausgebaute Minivans gekauft und sind einfach los. Erst der Süden, dann der Norden. Nach bereits vielen tollen Erlebnissen und Orten, an denen es Neuseeland nun wirklich nicht mangelt, sind wir an einem Tag auf der Südinsel an der Ostküste angekommen.

Die Location

Unser Campground für die Nacht sollte sehr besonders sein – direkt am Meer. Als wir ankamen, gab es kleine natürliche Buchten, welche durch Schilf geformt waren. Der Plan für den Abend war leckeres Essen, gutes Bier und die Natur genießen. An dem Strand gab es Unmengen an Treibholz, weshalb wir nach dem Sammeln von selbigem ein Lagerfeuer entzündet haben. Nach dem Essen, es wurde bereits dunkel, saßen wir gemütlich am Lagerfeuer, tranken Bier, haben über Gott und die Welt geredet und dem Rauschen des Meeres zugehört. Irgendwann war es so dunkel (unsere Augen hatten sich inzwischen gut an die Dunkelheit gewöhnt) konnten wir die Milchstraße mit bloßem Auge erkennen. Natürlich habe ich Fotos gemacht – und in den allermeisten Nächten wäre das wohl das Foto der Nacht geworden. Ein alter Landrover neben einem Lagerfeuer, darüber die Milchstraße. Für mich Perfektion!
Es sollte allerdings nicht das Foto der Nacht werden bzw. nicht das Foto, um das es hier gehen soll.

Das Foto

Irgendwann sind wir auf ein Flackern aufmerksam geworden. Da wir in der Nähe einer kleinen Stadt waren, haben wir es zunächst nicht weiter beachtet. Jedoch hat es dann doch unsere Aufmerksamkeit wieder gewonnen. Wir begannen zu rätseln, ob in der Stadt evtl. eine Party war oder ein Club die Scheinwerfer angemacht hatte. Mein Kumpel motivierte mich dazu, nochmals die Kamera auszupacken um zu schauen, ob wir über die Kamera mehr erkennen können. Und was soll ich sagen? Wir konnten kaum glauben, was wir auf dem Display meiner Kamera sehen konnten. Bunte Farben im Himmel!
Es waren die südlichen Polarlichter, die wir in dieser Nacht sehen konnten. Wir jubelten, lagen uns in den Armen und konnten unser Glück kaum fassen, was wir in dieser Nacht alles erleben durften.
Nachdem wir uns ein wenig beruhigt hatten, wurde die SD Karte zum Glühen gebracht. Übrigens, als Stativ diente mir das Dach meines Autos. Irgendwann, es mag gegen 2 oder 3 Uhr Nachts gewesen sein, sind wir glücklich und zufrieden ins Bett gefallen. Ich habe noch in der Nacht ein Backup meiner Fotos gemacht..

Der Morgen danach

Um diese perfekte Nacht aus Lagerfeuer, gutem Bier, Milchstraße und südlichen Polarlichtern noch abzurunden, durften wir (wie erwähnt standen wir ja an der Ostküste Neuseelands) nach einer sehr kurzen Nacht einen perfekten Sonnenaufgang erleben, wie ich ihn selten erlebt habe. Schnell habe ich mir einen Tee gekocht und bin mit meiner Kamera an den Strand, um diese Momente vollständig aufzusaugen.
Auch wenn auf dem Roadtrip noch viele unvergessliche Momente entstanden sind, so ist diese Nacht doch als die besonderste in meinem Kopf immer present.

 

Weitere Bilder

 

 

Autor:in
Till Giesche
Pharmazeut / Fotograf aus Lütjenburg
Für DAS Foto früh aufstehen, lange wandern, unabhängig vom Wetter? Ja bitte!
Für DAS Foto früh aufstehen, lange wandern, unabhängig vom Wetter? Ja bitte!

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