Eine Nacht alleine am Leuchtturm

Eine Story von FloKuGrafie
09.03.2023
Verwendetes Equipment: Viltrox 13mm f1.4, Rollei C5i Stativ

Die Idee

Seit ich das erste mal am Leuchtturm “Rubjerg Knude Fyr” im Norden von Dänemark war, hatte ich diese eine Idee: Hier will ich mal nachts hin fahren und die Milchstraße fotografieren. Doch wenn wir mal dort waren, war es entweder Winter und die Milchstraße kaum am Himmel zu sehen, oder die Nächte in denen ich mal Zeit gehabt hätte waren bewölkt und verregnet. Im September 2022 passte dann aber endlich mal alles zusammen: Es war 2 Tage nach Neumond und der würde auch schon um 22 Uhr hinterm Horizont verschwinden. Die Nacht war wolkenlos, es war relativ mild und auch noch Windstill und die Milchstraße würde schön weit in den Nachthimmel ragen. Perfekt!

Mein Wunschfoto

Ich wollte die Milchstraße direkt über dem Rubjerg Knude Fyr haben, quasi als optische Verlängerung. Ich hatte gehofft, ich bekomme den Leuchtturm relativ hell und die umgebenden Dünen eher dunkel. Und dann natürlich möglichst viel von der Milchstraße mit drauf. Das ich das nicht mit einem einzelnen Foto hinbekomme, sondern hier einiges stacken werde, war mir vorher schon klar.

Equipment

Ich habe für mein Foto das 13mm f1.4 von Viltrox genutzt. Ich hätte mir hier tatsächlich noch ein paar mm mehr gewünscht, besonders da ich eine ASP-C Kamera mit Crop Faktor nutze, aber das Viltrox hat einfach eine wirklich tolle Abbildungsleistung für einen wirklich guten Preis.

Ab zum Leuchtturm

Am besagtem Abend, Ende August, bin ich dann von unserem Ferienhaus in Blokhus um 22:30 losgefahren. Von da aus waren es noch ca. 30 Minuten mit dem Auto bis zum Leuchtturm aber die Dämmerung sollte eh erst ab 23 Uhr ganz verschwunden sein. Am Parkplatz angekommen standen noch einige Autos herum und ich ahnte schon, dass ich auf der Düne nicht alleine sein werde.
Es waren dann noch 1,5 KM zu Fuß vom Parkplatz bis nach ganz oben auf die Wanderdünen, in kompletter Dunkelheit. Kein ganz leichter Aufstieg und auch etwas beängstigend, aber oben angekommen war das alles sofort vergessen. Über mir funkelte ein wunderschöner Sternenhimmel und vor mir erkannte man problemlos den weißen Rubjerg Knude Fyr.
Wie zu erwarten, war ich nicht ganz alleine. Zwei weitere Fotografen-Truppen hatten scheinbar die gleiche Idee, sind aber (zum Glück für mich) relativ zeitnah wieder abgedüst. Spätestens ab 12 Uhr war ich also ganz allein. Ich hatte die Zeit vorher genutzt um ein paar Kompositionen zu testen und habe mich dann dafür entschieden, auf die höchste Düne zu klettern, wodurch ich den Leuchtturm glücklicherweise nicht von unten, sondern quasi frontal ablichten konnte. Dadurch hatte er genau die richtige Größe im Vergleich zu der gut erkennbaren Milchstraße über ihm.

Technik

Um sowohl den Leuchtturm als auch die Milchstraße gut belichtet zu bekommen, habe ich mich fürs Stacking entschieden. Dafür habe ich 20 Fotos mit 20 Sekunden Belichtungszeit bei ISO 2000 aufgenommen und später über software zusammen gerechnet. Damit habe ich also eine fast 7-minütige Belichtung der Milchstraße, ohne das diese in Sternenspuren verläuft. Damit hatte ich also einen tollen Himmel. Den Leuchtturm für den Vordergrund habe ich dann nochmal separat in einer 2 minütigen Aufnahme festgehalten bei ISO 320. Alles bei Blende f2.

Später musste ich dann nur noch den Vordergrund aus der 2 Minuten Aufnahme mit dem Himmel aus dem Stacking zusammen bringen und fertig war mein Zielfoto für diesen Urlaub. Ich glaube ich habe gut 3 Stunden am Leuchtturm verbracht, da ich noch einige andere Aufnahmen realisiert habe, von denen ich schon länger geträumt habe. So habe ich den Nachthimmel ganze 30 Minuten über dem Leuchtturm aufgenommen, so dass sich alle Sterne direkt über ihm drehen. Und ich habe noch ein paar weitere Serien fürs Stacking gemacht.
Eine wirklich tolle Nacht, die nur ein paar Tage später noch getoppt wurde, als sogar noch Nordlichter über der Jammerbucht zu tanzen anfingen. Aber das ist wohl nochmal eine Story für ein anderes Zielfoto.

Weitere Bilder

 

 

Autor:in
FloKuGrafie
Webentwickler aus Moorrege
Jahrgang ’86, geboren im Herzen Schleswig-Holsteins. Hier bin ich auch aufgewachsen und fotografiere am liebsten das Meer, Landschaften und die Sterne.
Jahrgang ’86, geboren im Herzen Schleswig-Holsteins. Hier bin ich auch aufgewachsen und fotografiere am liebsten das Meer, Landschaften und die Sterne.

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Kommentare (3)

12.03.2023, 21:42 Uhr
Peter Ebel
12.03.2023, 21:42 Uhr
gut gemacht!
12.03.2023, 19:51 Uhr
Stephan Kaiser
12.03.2023, 19:51 Uhr
Sehr gelungen ?
11.03.2023, 20:06 Uhr
Sven
11.03.2023, 20:06 Uhr
Tolle Aufnahmen
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