Ein Schatten seiner selbst

Eine Story von Patrick Steckmeister
02.05.2024

In dieser Story

Es ist Abend und ich bin müde. Zusammen mit meiner Frau bin ich jetzt schon weit über 10 Kilometer durch den Schlossgarten gelaufen. Eigentlich war es zum Fotografieren kein guter Tag. Feiertag, viele Menschen und die pralle Sonnen machen mir persönlich keinen Spaß beim Fotografieren. Heute Mittag hatte ich Glück. Ein Graureiher stand an einem kleinen Flüsschen und ich konnte ganz nah dran. Der hat sich auch nicht durch die vielen Menschen abschrecken lassen. Und als ob er es gewusst hätte, hat er sogar für mich gepost. Nachdem ich die Bilder gemacht hatte, dachte ich: „Das wars. Jetzt können wir zusammenpacken. Ich habe eigentlich alles was ich brauche.“ Also liefen wir weiter durch den Park, um die Abendsonne abzuwarten. Ich habe nämlich gehofft, dass die Sonne durch den vielen Sahara Sand zum Abend hin etwas diffuser wird und natürlich weniger Menschen im Schlossgarten unterwegs sind. Ich habe mir natürlich noch ein paar Spots herausgesucht, an denen ich dann Abends vorbeischauen wollte. Dann sind wir zu unserer Abendrunde gestartet. Ich habe mich schon gefreut, denn die Sonne wurde diffuser und die Menschen weniger. Weniger Menschen bedeutet auch mehr Tiere, was mich natürlich zusätzlich gefreut hat. Jetzt sind wir fast am Ende des Parks und laufen auf eine kleine Brücke aus weißen Holzbrettern zu, die über einen kleinen, etwa 5 Meter breiten, Fluss geht. Aus der Ferne kann ich da was sehen. Ein weiterer Graureiher. Er steht da so ganz alleine in diesem kleinen Fluss hinter ein paar Büschen. Auf der Brücke stehen ein paar Jugendliche, die das Tier anschreien und sich darüber kaputt lachen, dass sie einen Graureiher angeschrien haben. Ich weiß nicht, ob das heute Mode ist, aber ich bin sehr froh, dass der Reiher das so gelassen nimmt und da weiter stehen bleibt. Die Jugendlichen gehen zum Glück auch weiter. Nun heißt es für mich, das Beste aus meiner Situation zu machen. Ein Tele habe ich nicht dabei, nur das 85er, was ich zum Glück schon auf der Kamera habe. Brauche ich einen Blitz oder nicht? Ne, der Blitz erschreckt das Tier. Es ist aber auch schon etwas dunkler. Was ein Glück ist der Graureiher entspannt und bewegt sich keinen Millimeter. Da kann ich mit der Verschlusszeit etwas runter gehen. Nun die Frage durch welche Geländerlamelle ich durch fotografieren möchte. Erst die ein bisschen weiter rechts? Ne, dann hab ich so viel von den Büschen links im Bild, die sind so hässlich. Dann doch lieber ein bisschen weiter links durch die Lamelle. Oh ja, das sieht besser aus. Krass, da ist ja auch noch die Spiegelung! Die passt ja perfekt! Jetzt kann ich den Reiher genau auf die linke unter Kreuzung meiner Gitterlinien setzen. Boa, und die ganzen vertrockneten Blüten auf dem Wasser, die langsam auf die kleine Staumauer zufließen. Nochmal kurz die Belichtung und die Blende checken. Joa, Blende 2.8 kann man lassen. Jetzt still halten und… klick. Puh, das Foto ist im Kasten. Gleich noch 2 machen. Noch ein bisschen mehr links und dann doch ein bisschen mehr rechts, aber an das Erste kommt keines heran. Jetzt habe ich so richtig Lust auf die Nachbearbeitung. Ein bisschen am Kontrast schrauben. Bisschen mehr Belichtung kann auch nicht schaden. Die Blätter können auch noch etwas grüner, denn die Natur ist schließlich farbenfroh. Es war vielleicht so nicht geplant, aber in der Situation angekommen, bin ich froh, etwas aus den ganzen Tutorials mitgenommen zu haben.

Autor:in
Patrick Steckmeister
Fachkraft für Maschinensicherheit aus Eisenberg in der Pfalz
Ich bin motiviert und akribisch. Ich arbeite gerne mit Menschen zusammen. Die Ruhe in der Natur genieße ich auf jeden Fall.
Ich bin motiviert und akribisch. Ich arbeite gerne mit Menschen zusammen. Die Ruhe in der Natur genieße ich auf jeden Fall.

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