Drei Tage Seiser Alm

Eine Story von Johannes Stoxreiter
13.11.2023

In dieser Story

Eigentlich wollte ich diese Wanderung schon 2020 unternehmen, aus uns allen bekannten Gründen war das nicht möglich, und so starteten wir mit umso mehr Vorfreude eine dreitägige Durchquerung der Seiser Alm. Die Etappen wurden so geplant, das wir uns auch beim Heimfahren noch gern hatten und das Wetter sah viel versprechend aus. Von der Bergstation der Seiser Alm ging es zum Schlernhaus, wo wir die erste Nacht verbrachten. Am nächsten Morgen waren wir früh am Monte Pez um uns den Sonnenaufgang anzusehen. So gut wie alle anderen Gäste hatten die gleiche Idee und so standen bald an die 30 Menschen am Gipfel und blickten Richtung Osten. Nachdem ein Wolkenband den direkten Blick auf die Sonne in den ersten Minuten nach dem Auftauchen am Horizont versperrte, meine eine ältere Dame mit dem Smartphone in der Hand, das sie sich etwas anderes erwartet hatte und sie nun kein Foto zum Verschicken hatte…. Während sie sich so ausgelassen hatte, übersah sie den kurzen Moment mit tiefroten Wolken zwischen den Gipfeln.
Während des Marsches zur Plattkofelhütte machten wir im Anblick der wunderschönen Landschaft uns immer wieder einen Spass, da wir uns “etwas anderes erwartet” hatten. Früh am nächsten Morgen brach ich Richtung Plattkofel auf, laut Planungsapp würde die Sonne beim Aufgang vom Gipfelkreuz aus nicht zu sehen sein. Am Gipfel angekommen, streiften immer wieder kleinere Nebel vorbei, und als der Sonnenaufgang begann, kam die Sonne genau in einer Scharte zum Vorschein und die Sonne folgte dem Gratverlauf des Berges, der sie eigentlich verbergen sollte. Wieder auf der Hütte angekommen, wurde ich gefragt wie der Sonnenaufgang war, ich antwortete: “Eigentlich habe ich mir etwas anderes erwartet…”

Autor:in
Johannes Stoxreiter
Techniker aus Gmünd in Kärnten
Ich bin gerne in den Bergen unterwegs, mit Schiern, Steigeisen, Kletter-, Schnee- und Bergschuhen, aber immer mit einer Kamera. Die tollen Erlebnisse am versuche ich mit Fotos mit ins Tal zu nehmen.
Ich bin gerne in den Bergen unterwegs, mit Schiern, Steigeisen, Kletter-, Schnee- und Bergschuhen, aber immer mit einer Kamera. Die tollen Erlebnisse am versuche ich mit Fotos mit ins Tal zu nehmen.

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