Die ersten Farben des Frühlings

Eine Story von Alexander König
13.03.2024

In dieser Story

Es war Sonntag der 18. Februar, ein durchwachsener Tag im Südburgenland. Wolken zogen stetig über den Himmel und von Zeit zu Zeit blitzte die Sonne durch. Zudem blies ein kühler Nordwind der den längeren Aufenthalt im Freien recht unangenehm machte. Eigentlich nicht die besten Voraussetzungen zum fotografieren, zumal die karge Landschaft sonst auch nicht viel hergab. Zudem war an diesem Tag Familienzeit angesagt.

Meine Frau und ich hatten mal beide frei und konnten so den Tag mit unseren Kindern verbringen. Auf Grund des durchwachsenen Wetters war nicht so einfach eine Aktivität zu finden die dem Bewegungsdrang der Kleinen gerecht wurde. Zum Glück leben wir in einem Vierkant-Hof in dem der wind nicht so stark durchzieht und so konnten wir, dick eingepackt, ein wenig Ballspielen gehen. Am Nachmittag hatte auch der Wind etwas nachgelassen und Sonne ließ sich ebenfalls etwas länger blicken.

Bei einem etwas ungeschickten Schuss meiner Frau landete der Ball zwischen zwei Blumentöpfen und als ich den Ball da raus holen wollte fiel es mir dann auf. Der Palmkätzchen-Bäumchen, der in einem der Töpfe wuchs, stand in voller Blüte. An und für sich wäre das ja nichts ungewöhnliches jedoch zogen mich die Farben der Palmkätzchen, wie wie die Weidenkätzchen in Österreich nennen, in ihren Bann. Denn es war nicht nur der gewöhnliche Mix aus grau und gelb, nein, ein leuchtendes rot war mit dabei aus dem das gelb hervortrat. Es war einfach überwältigend. Endlich begann die Natur mit ihrer Farbenpracht die Tristesse des Spätwinters zu verdrängen und den Frühling einzuläuten.

Die Kinder hatten gerade genug vom Ballspielen und so ergriff ich die Chance um in die Wohnung hinauf zu gehen um meine Nikon samt dem Sigma Macro-Objektiv aus der Vitrine zu holen. Wieder runter in den Hof und hoffen dass der Wind nicht auffrischt. An mein Stativ hatte ich natürlich nicht gedacht aber wahrscheinlich hätte ich es sowieso nicht richtig platzieren können da der Topf des Bäumchens direkt an einem Holzverschlag steht. Ich machte mehrere Fotos, die mir zwar gefielen aber dennoch nicht ganz das gewünschte Etwas hatten. Der leichte Wind und der ständige Wechsel der Lichtverhältnisse machte es umso schwieriger. Ich wechselte nochmals meine Postion und endlich hatte ich den Bildausschnitt so wie er mir gefiel. Nun konnte ich endlich mein Foto machen.

Mit mehreren zufriedenstellenden Fotos im Kasten packte ich meine Kamera weg und spielte weiter mit meinen Kindern die ihre Pause ebenfalls beendet hatten. Später am Abend lud ich dann die Fotos auf den Computer um sie mit Lightroom noch zu bearbeiten. Bei der Bearbeitung kam mir dann auch noch der Holzverschlag zu gute, vor dem das Bäumchen stand. Ohne große Nachbearbeitung ließ sich der soweit abdunkeln, dass es fast so aussah als wäre das Foto in einem Studio vor schwarzem Hintergrund entstanden. Noch ein wenig Kontrast und Sättigung um die Farben richtig zum Leuchten zu bringen und fertig.

Zwei Tage später ging ich nochmals zu dem Bäumchen um herauszufinden um was für eine Art es sich genau handelte.”Salix Mount Aso” oder auch rosa Riesen-Salweide genannt hieß die Art wie ich am Zettel des Bäumchens nachlesen konnte. Die Palmkätzchen hatten da allerdings schon ihre Farbenpracht verloren und waren nur mehr grau mit hi und da noch ein wenig gelb. Da hatte ich wohl besonderes Glück gehabt und sie noch zu rechten Zeit erwischt.

Bei ganz genauer Betrachtung sieht man zwar dass die Blütenstempel nicht hundertprozentig scharf sind aber wen interessiert’s, das Gesamtkunstwerk überwiegt diesen Makel. Ich schätze mal dass auch dieses Bild sich als 60x40cm Druck an meiner Wand wiederfinden wird, die Frage ist nur wo ich noch Platz dafür habe.

 

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Autor:in
Alexander König
Fahrdienstleiter aus Rudersdorf, Österreich
Hobbyfotograf aus dem Süd-Osten Österreichs. Die Fotografie ist ein wichtiger Ausgleich für mich um dem Stress des Alltags zu entfliehen. Manchmal muss auch meine Familie für so manche Idee herhalten.
Hobbyfotograf aus dem Süd-Osten Österreichs. Die Fotografie ist ein wichtiger Ausgleich für mich um dem Stress des Alltags zu entfliehen. Manchmal muss auch meine Familie für so manche Idee herhalten.

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