Der Gosling Ryan
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Mai 2023… nach einem langen Hochschultag habe ich einfach keine Lust mehr auf Paragraphen und Artikel… was gibt es da besseres, als sich seine Kamera zu schnappen und das gute Wetter auf einer kleinen Fotorunde zu genießen?
Ich mache mich also auf den Weg zu dem Teil eines Flusses, an dem ich ein paar Wochen zuvor einige Gänsenester entdeckt hatte.
Bereits auf dem Weg dorthin merke ich, wie die Gesänge der Vögel, die leichte Brise des Windes und die warmen Strahlen der Sonne auf meiner Haut meinen Stress langsam von mir abfallen lassen.
Noch bevor ich an meinem Ziel ankomme sehe ich auch schon eine kleine Gänsefamilie. Fünf Küken, beschützt von ihren wachsamen Eltern, grasen am Wegrand, ganz nah am Wasser. Ich setze mich in einigem Abstand in das Graß neben dem Weg und beobachte die junge Familie erst eine Zeit lang.
Langsam hole ich meine Kamera aus meinem Rucksack, bedacht darauf, die Gänse nicht zu stören. Ich mache einige erste Fotos der Familie und passe die Einstellungen meiner Kamera an.
Nach einer Weile trauen mir die Gänse immer mehr. Sie kommen langsam auf mich zu und essen ungestört. Die Eltern fauchen vorbeigehende Spaziergänger und Jogger die ihnen zu nahe kommen an, aber ich scheine wohl nicht mehr als Gefahr wahrgenommen zu werden.
Ein Küken kommt mir besonders nahe. Das kleine, mutige Kerlchen eignet sich perfekt, als mein erstes Model.
Ich mache einige Fotos, noch bei 150 mm Brennweite. Das Gras und der Weg verschwimmen schon ganz leicht im Bokeh und die Idee für das spätere Bild entsteht.
Ganz langsam entferne ich mich etwas von dem kleinen Gänseküken, wohl darauf bedacht, den Eltern keine Sorgen zu bereiten.
Ich gehe so weit zurück, dass ich das Objektiv auf die vollen 500mm ausfahren kann. Wie erhofft verschwimmt der Hintergrund in einem Mix aus dem Grün der Gräser und dem Beige des Kieswegs. Die Spaziergänger, die den Hintergrund in meinen vorherigen Bildern noch unruhig wirken ließen (Bild: Der Weg zum Foto) sind durch die Kompression der Brennweite von 500 mm nun nicht mehr zu sehen.
Ich richte mein Objektiv aus, fokussiere, passe das Framing nochmal leicht an und drücke ab.
Und da ist es… MEIN ZIELFTOTO!! … naja … fast 😀
Das Bild wird in Lightroom importiert, ich passe die Belichtung etwas an, spiele eine Weile mit den Farben bis sie mir gefallen und öffne das Bild in Photoshop zur finalen Bearbeitung.
Photoshop… ein Monster, vor dem ich mich bisher immer gedrückt habe… doch ich habe eine Vision für dieses Bild und möchte es so gut ich kann bearbeiten.
Ein paar Stunden, das ein oder andere Tutorial und viel Frust und Freude später und da ist es wirklich… mein ZIELFOTO.
Ein kleines Gänseküken, welches bereits mutig durch die Welt watschelt, noch bevor es fliegen kann.
Ich weiß nicht, ob dieses Bild einem professionellen Blick standhält, ich weiß nicht, ob es andere Menschen schön finden…
…doch ich liebe dieses Bild!
Es ist in meinen Augen mein bisher bestes Bild… ein Bild, das mich an den schönen Abend mit den kleinen Gänseküken erinnert… ein Bild, das mich dazu gebracht hat mich endlich an Photoshop heran zu trauen… Ein Bild, auf dass ich stolz bin… Ein Bild, das mein erster großer Print geworden ist… Ein Bild, das meine Liebe zu diesem wundervollen Hobby gestärkt und beflügelt hat…. Ein Bild, auf das hoffentlich noch viele weitere Zielfotos mit vielen tollen Erinnerungen folgen.
Übrigens:
Für Instagram habe ich nach der englischen Übersetzung für “Gänseküken” gesucht… als ich die Übersetzung dann gesehen habe, war der Name des kleinen Kükens auch sofort klar 😀
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