der fliegende Edelstein
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Die Umgebung dieser Region ist berühmt für ihre Fischweiher, was eine Vielzahl von unterschiedlichen Vögeln anlockt. Einen Eisvogel hatte ich jedoch bisher noch nie zu Gesicht bekommen. Während eines entspannten Spaziergangs geschah es dann plötzlich: Ein strahlend blauer Edelstein der Natur flog elegant über das Wasser – ein Eisvogel in seiner ganzen majestätischen Pracht. Seine schillernden Federn glänzten im Sonnenlicht, als er sich anmutig über die Wasseroberfläche bewegte. In diesem flüchtigen Moment, der die Zeit zu verlangsamen schien, verwandelte sich der Alltag für einen Augenblick in pure Magie.
Von diesem Moment an wusste ich, dass ich dieses faszinierende Wesen unbedingt fotografieren wollte.
Also begann ich, meine Kamera mit Teleobjektiv häufiger mitzunehmen und den Eisvogel aufzuspüren. Ich legte mich auf die Lauer und verbrachte mehrere Stunden in der Natur, um den Vogel mit meiner Kamera einzufangen. Ich begegnete ihm oft, doch meistens war er zu weit entfernt, wodurch ich mit den Aufnahmen nicht zufrieden war. Trotzdem blieb ich hartnäckig und verzichtete vorerst auf Tarnkleidung oder ähnliches – eine Entscheidung, die sich später als unklug erweisen sollte.
Am Neujahrstag 2021 wagte ich erneut einen Versuch. Bei etwa 0°C verharrte ich stundenlang an den Gewässern. Der Eisvogel kam bis auf etwa 8 Meter heran, und endlich gelang mir ein akzeptables Foto. Dennoch war meine Zufriedenheit begrenzt, und so wiederholte ich den Versuch bei meinen Spaziergängen, den Vogel einzufangen.
Es sollte jedoch bis 2023 dauern, bis es mir gelingen sollte, den Eisvogel gebührend vor die Linse zu bekommen. In diesem Jahr erwarb ich ein neues Teleobjektiv. Natürlich wollte ich dieses sofort ausprobieren, und ein Porträt des Eisvogels schien wie die perfekte Gelegenheit dafür. Diesmal war mein Ehrgeiz jedoch so groß, dass ich es mit Tarnung versuchen wollte. Kurzerhand griff ich zu einer dunkelblauen Picknickdecke. Ich bin erleichtert, dass niemand mich beobachtet hat, wie ich unter dieser Decke saß und mich bemühte, meine Kamera einzustellen und die Tiere zu fotografieren. Zu meiner Überraschung funktionierte die Decke tatsächlich, und der Eisvogel setzte sich etwa 3 Meter von mir entfernt auf einen Ast. Allerdings wurde die Decke durch den starken Wind immer wieder weggeblasen, wodurch der Eisvogel rasch das Weite suchte.
Zu Hause angekommen, bestellte ich ein Tarnnetz, welches nach zwei Tagen eintraf. Ich begab mich erneut auf die Eisvogeljagd und positionierte mich an derselben Stelle wie zuvor. Mit dem Netz gespannt zwischen einigen Bäumen wurde ich schon bald belohnt: Mehrere Eisvögel tauchten auf und verweilten an dieser Stelle. Ich konnte sie beobachten, wie sie jagten und sich nährten, ohne dass sie scheu wurden.
Inspiriert von diesen Erlebnissen und der Geduld, die ich aufgebracht hatte, konnte ich schließlich den zauberhaften Eisvogel in seiner natürlichen Pracht einfangen.
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Tolle Aufnahmen von dir!