Der einsame Blitz
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Unser Sommerurlaub steht vor der Tür, ein Plan ist aufgestellt, denn wir fahren nach Kroatien zum Campen im Zelt. Mit an Bord, meine Lebensgefährtin, ihr Sohn, meine Tochter, meine kleine Schwester und ich. Nach einer 10 Stunden Autofahrt endlich angekommen, bauten wir das Zelt bei lauwarmen 38 Grad auf. Die Kinder noch komplett durch von der Fahrt, wollten nur ins Wasser und mit dem Aufbau nichts zu tun haben. Die ersten 3 Tage waren super, traumhaft schönes Wetter, keine Wolke am Himmel, purer Sonnenschein und das Meer direkt vor den Füßen. Am 4. Tag sitzen wir bei strahlendem Sonnenschein vor unserem Zelt und sind am Frühstücken. Der Nachbar kam rüber und sagte fröhlich mit bayrischem Dialekt Guten Morgen und fragte im gleichen Atemzug ob unser Zelt sturmsicher sei, ein Blick in den Himmel, ich musste lachen und sagte nur, es ist traumhaftes Wetter, welcher Sturm soll denn kommen. Der nette Nachbar, Spitznameme: „Der Ranger“ aufgrund von seinem Sonnenhut und einem Sitzelektroroller, sorgte sich bei uns in der Straße immer um die Ordnung. Seine letzten Worte waren, ich hoffe dein Zelt ist gut abgespannt. Nichts ahnend gingen wir zum Meer und hatten jede Menge Spaß. Plötzlich schaute ich in die Ferne und bemerkte, das die Luft nicht mehr klar sonder trüb wurde. Was ist denn jetzt los…..? Wir machten uns auf den Weg zu unserem Zelt, gerade angekommen nahm der Wind fahrt auf. Vor unserem Schlafzelt, stand ein Partyzelt, wo wir unseren Schattenplatz hatten. Die Kinder zogen sich um, und hatten Hunger, sie saßen im Zelt und dabei bemerkten wir der Wind wird stärker. Aus dem nichts, ganz plötzlich starke Windböen. Die Wetterapp sagte sie können mit. 40km/h Böen rechnen. Kurz zu meiner Person, 1,80 Meter groß und ein Kampfgewicht von 94kg. Ich hing mit vollem Körpereinsatz an dem Partyzelt, damit es nicht wegfliegt, meine Partnerin eilt zur Hilfe. Der Wind fegte uns um die Ohren, dazu stark Regen, der mir gefühlt mein Gesicht gesandstrahlt hatte. Die Kinder im Zelt und waren am Spielen, als wenn nichts los wäre, draußen zwei Erwachsene die alles geben damit das Partyzelt nicht fliegen geht. 15 min ging das Spektakel, dabei sind Luftmatratzen weggespült worden, die einfach den Weg runter schwammen. Also 40 km/h Böen waren das nicht. Plötzlich strahlend blauer Himmel und Sonnenschein. Der Ranger kommt raus und sagt, das war nur der Anfang, heute Abend geht’s richtig rund, die Wolken sind lila. Wir gucken uns an und fragten uns was er mit lila Wolken meint. Ein Blick auf die Wetterapp erklärte alles. Eine riesige Gewitterfront auf dem Weg zu uns. Okay, wir packen alles ein was weg fliegen kann. Wir haben alles doppelt und dreifach gesichert. Die Kids waren alle entspannt. Nur die zwei erwachsenen nicht. In weiter Ferne hörte man es donnern, aber man sah keine Blitze. Ich sagte nur kurz zu meiner Lebensgefährtin ich nimm mal meine Kamera und geh kurz ans Meer ich möchte mal schauen ob man was sieht. Es war dunkel, wir hatten 22 Uhr, der Himmel war Rabenschwarz. Ein paar erleuchtungen am Himmel kamen näher. Ich stellte die Kamere auf ein Stativ, mit Blick in Richtung Meer. Man sah das Gewitter kommt schnell näher, die Blitze wurden heller und der Donner lauter. Zack der Blitz ist im Kasten. Ein absoluter Glücksmoment! Ich Mega happy und denke mir, davon brauch ich mehr Bilder. Doch das Gewitter kam wie eine riesige Walze auf mich zu, die Blitze waren nicht mehr vereinzelt, wie man auf dem Foto sieht, sonder es war wie eine Stroboskoplampe im Dauerfeuer. Schnell die Kamera eingepackt und hoch zum Zelt. Meiner Partnerin sah man die Angst und den Respekt des Unwetters ins Gesicht geschrieben, die Kids am schlafen. Unser Zelt steht direkt unter einem Baum, ob das gut geht? Kurz entschlossen, alle Mann ab ins Auto, das wird hier gerade zu heftig. Die Kinder aus dem Reich der Träume gerissen und ins Auto gesetzt. Ständige Kontrolle in der Wetterapp sagte uns, wie lange es noch geht, mit dem Unwetter. Plötzlich viel mir ein Song ein, der super zum Wetter passt, wir bleiben wach bis die Wolken wieder lila sind. Ich musste lachen. Doch das Lachen verging mir, als wir insgesamt vier solcher Nächte hinter uns hatten. Wir waren kurz davor den Urlaub abzusagen, als es aber dann laut Wetter App hieß, jetzt bleibt es schön. Wir konnten unsere restlichen Tage genießen und haben im Urlaub eine Entscheidung getroffen, denn alle mit einem Wohnwagen oder Wohnmobil, saßen drin und haben Karten gespielt und/oder ein Bierchen getrunken, nur wir, die mit einem Zelt, wir waren angespannt ohne Ende und musste jede Nacht ins Auto flüchten. Das passiert uns jetzt nicht mehr denn wir haben jetzt auch einen Camper. Die Kids freuen sich jetzt schon auf den nächsten Kroatien Urlaub. Und vielleicht gibt’s dann nochmal ein Bild von einem einsamen Blitz.
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