Dafür braucht man kein Photoshop…

Eine Story von Marco Gruber
26.02.2024

In dieser Story

Die Vorstellung im Kopf:

Ruine am Wasser mit Farbexplosion am Himmel.

 

Die Vorbereitungen

Der Fotorucksack mit den wichtigsten Sachen ist natürlich immer griffbereit. Aber zum Fotorucksack gehört auch eine Idee, eine Location und das passende Wetter. Die Idee ist relativ einfach: eine Burg oder Ruine auf einer Anhöhe, umgeben von Bäumen und Wasser. Und wenn dann noch der Himmel in Farben explodiert, wäre das auch ganz nett (wobei ich mich irgendwie schon frage, ob das noch eine Idee ist, wenn man Ähnliches schon zigmal in verschiedenen Varianten gesehen hat).

Als Ort wurde schließlich das gewählt, was mir von Anfang an vorschwebte: Die Ruine Lichtenfels am Ottensteiner Stausee im wunderschönen Waldviertel (Niederösterreich). Ein Ort, den man hier bei uns kennt. Sei es zum Tretboot fahren, Wandern, Campen, Ruinen besichtigen oder einfach weil man oft über diese Brücke fährt.

Eine Pro- und Contra-Liste habe ich mir gleich erspart, da mir ohnehin nur Pro-Punkte eingefallen sind. Kurze Anreise (30 Minuten), alles gut erreichbar, kurzer Fußweg. So konnte ich von zu Hause aus relativ spontan entscheiden, ob ich hinfahre oder nicht. Natürlich bleibt ein Restrisiko, dass es dann doch ganz anders ist als zu Hause, aber lieber 30 Minuten als 2 Stunden umsonst zu fahren. Natürlich habe ich auch ein wenig im Internet geschaut, welche Ergebnisse andere dort erzielt haben, was mich dann noch mehr motiviert hat.

Dank der kurzen Anfahrt habe ich am nächsten Tag gleich eine “Begehung” gemacht um zu sehen welcher Platz sich für das geplante Vorhaben eignet und wann die Sonne ungefähr wo steht. Lustigerweise dauerte die Besichtigung dann aber nur ca. 15 Minuten, da ich wirklich sofort den passenden Spot fand und auf dem Heimweg dachte ich mir nur, für die paar Minuten bin ich jetzt hier raus gefahren? Dann fahre ich jetzt wenigstens noch beim Burgerladen meines Vertrauens vorbei, damit es sich auch wirklich lohnt. So, jetzt hatte ich alles Wichtige beisammen bis auf das passende Wetter und auf das muss man einfach warten.

 

Der Tag, an dem sich alle wunderten

Einige Tage vergingen. Das Wetter war entweder wolkenlos oder einfach nur grau in grau, also nicht gerade das, was ich auf dem Foto haben wollte. Aber dann war es soweit. Ein eigentlich regnerischer Tag und meine Frau hatte auch frei. Aber am Abend kam ab und zu die Sonne durch die Wolken. Meine Frau meinte nur: “Muss ich jetzt wirklich fahren?” “Ja”, sagte ich, “glaub mir, ich habe heute ein gutes Gefühl, es wird schön.” Als ich ihr dann noch sagte, dass es auf dem Heimweg Burger gibt, war sie schneller im Auto als ich.

Auf der Hinfahrt verstärkte sich mit jedem Blick nach oben mein Verdacht, dass das heute wirklich gut wird. Auf dem Parkplatz angekommen, ging es gleich zum nicht weit entfernten Spot. Jetzt aber schnell. Alles zusammenbauen, Bildausschnitt wählen, scharfstellen, ND Filter drauf und eine Langzeitbelichtung nach der anderen. Dann begann der Wettlauf mit der Zeit. Die richtige Belichtungszeit zu finden, während es immer dunkler wird, ist immer auch ein bisschen Glückssache. Während ich mit der Zeit experimentierte und meine Frau etwas gelangweilt neben mir saß, kam auf dem Weg hinter uns ein Paar vorbei. Die beiden waren schätzungsweise 45 Jahre alt und zeigten ein leichtes Interesse daran, was wir hier machen würden, Beruf oder Hobby? Und dann musste ich ihnen sagen: “Genau deshalb sind wir heute hier”. Denn plötzlich bot sich uns ein Anblick, den wir alle so noch nicht gesehen hatten. Schon gar nicht in der Realität. Diese Farben waren so intensiv, dass ich es wahrscheinlich selbst nicht geglaubt hätte, wenn ich nicht dabei gewesen wäre. Meine Frau staunte, ich staunte, das Paar hinter uns staunte und der Frau entfuhr ein wohliges – Wow, dafür braucht man wirklich kein Photoshop mehr…

 

Nachwort

Natürlich wurden die Aufnahmen noch durch Lightroom gejagt. RAW-Dateien müssen schließlich entwickelt werden, damit man auch sieht, was man erlebt hat. Aber das muss ich ja nicht erzählen.

Autor:in
Marco Gruber
Fertigteilhausbauer aus Kottinghörmanns
Hallo, ich bin Marco und bin aktuell noch 33 Jahre alt. Meine Hobbies sind Fallschirmspringen, Musik und natürlich die Fotografie. Am Liebsten Fotografiere ich Landschaften und Aktionreiche Sport Events im Fallschirmsport.
Hallo, ich bin Marco und bin aktuell noch 33 Jahre alt. Meine Hobbies sind Fallschirmspringen, Musik und natürlich die Fotografie. Am Liebsten Fotografiere ich Landschaften und Aktionreiche Sport Events im Fallschirmsport.

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