Blitzen gegen den Winterblues
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Oh Winter, oh Winter, was soll ich tun?
Wie jedes Jahr im Winter schaue ich mir sehnsüchtig die Bilder von Fotografen an, die in Gegenden leben, wo es noch richtig schneit. Bei uns im Rhein-Main-Gebiet sieht es da eher schlecht aus. Das Wetter ist meist einfach nur mies und die Landschaft gibt fotografisch nicht viel her.
Was also tun? Die Kamera gar nicht erst in die Hand zu nehmen, war jedenfalls keine Option. Also habe ich Zielfotomagazine gewälzt und mich auf Youtube nach Inspirationen umgesehen. Ich wollte etwas Neues ausprobieren und mich weiterentwickeln. Irgendwann bin ich dann auf alte Videos von Stephan zum Thema Blitzen gestoßen und war sofort Feuer und Flamme.
Und für die Interessierten unter euch ein Tipp: Lasst euch nicht davon abschrecken, dass die Videos zu diesem Thema damals noch nicht so professionell aussahen wie heute. Trotzdem stecken sie voller Wissen und hilfreicher Tipps.
Online einkaufen
Da ich mich erst einmal in das Thema einarbeiten wollte und nicht gleich hunderte von Euro ausgeben wollte, war für mich klar, dass es erst einmal auf ein Einlichtsetup hinauslaufen musste. Also schnell Preise verglichen und los ging’s. Im Einkaufswagen landeten ein Godox Blitz, eine 85 cm Sofbox und ein schwarzer Hintergrund. Da unser Wohnzimmer nicht besonders fotogen ist, war klar, dass es Portraits vor schwarzem Hintergrund werden würden.
Oh Mann. Bei Stephan sah es einfacher aus
Am Tag des Shootings merkte ich dann sehr schnell, wie wichtig gewisse Routinen einfach sind. Was mir bei der Landschaftsfotografie fast unbewusst leicht von der Hand geht, stellte mich hier wieder vor echte Herausforderungen. Blende, Belichtungszeit, Blitzintensität? Alles musste ich neu ausprobieren. Zum Glück war mein Modell sehr geduldig. Ich hatte zwar vorher schon mit meiner Hündin Luna geübt, aber mit einem echten Menschen vor der Kamera kommt dann doch die Nervosität.
Und auch wenn Stephan in seinen Videos darauf hinweist, hätte ich nie gedacht, was es für einen Unterschied macht, wenn man die Softbox nur um 5 cm verschiebt.
Blitzen macht süchtig!
Eines hat mich wirklich überrascht: Wenn man den Dreh raus hat, macht es richtig süchtig. Und wenn die Batterien des Blitzes nicht irgendwann den Geist aufgegeben hätten, hätte ich noch ewig fotografieren können. Kleinste Veränderungen in der Position des Lichts oder des Modells ergeben völlig andere Bilder. Es macht Spaß, das auszuprobieren, dazuzulernen und das Licht zu verstehen.
Das Ergebnis
In dieser Geschichte teile ich mein Lieblingsbild des Tages mit euch. Und ich habe Stephan im Ohr, der sagt, dass er es falsch findet, dass die Hände aus dem Dunkel herauskommen und man die Arme des Modells nicht sieht. Deshalb möchte ich ganz kurz erklären, warum ich das absichtlich so gemacht habe. Ich möchte es der Phantasie des Betrachters überlassen, ob es ihre eigenen Hände sind oder die Hände einer Person, die vielleicht hinter ihr steht. Schreit sie, weil sie wütend ist und ihre eigenen Hände auf ihren Kopf schlägt, oder schreit sie, weil Hände sie von hinten packen? Was denkt ihr? Was erzählt euch eure Fantasie, wenn ihr das Bild betrachtet?
Diskussionsbeiträge (2)
War dein Model aus dem Freundeskreis oder Family?
Liebe Grüsse, Stefan
Schreit sie vielleicht auch wegen der Stimmen in ihrem Kopf? *grins*