Auf zum Monte Minniminni

Beim Radfahren setzt man sich bereits bei der Routenplanung automatisch Ziele, die man erreichen möchte. Während eines Sardinien-Urlaubs im Herbst 2021 konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, mir ein Fahrrad vor Ort auszuleihen und die Umgebung zu erkunden. Erst einen Monat zuvor kaufte ich mir eine 1-Zoll-Kamera, eine Sony ZV-1, die ich mit auf die Tour nahm. Mit Handy-Fotos war ich mittlerweile nicht mehr zufrieden und wollte bessere Ergebnisse v.a. bei meinen Fahrradtouren erzielen. Die Kombination aus der Kompaktheit der Kamera und dennoch besserer Fotoqualität, als ich bisher gewohnt war, machten mir die Entscheidung nicht schwer. Die inzwischen erworbenen theoretischen Kenntnisse über Fotografie abseits des Automatikmodus wollten endlich Anwendung finden.

Die 72 km lange Route, die ich für meine Fahrradtour erstellt habe, enthielt u.a. einen etwa 10 km langen Anstieg auf den nahe gelegenen Berg namens Minniminni. Nicht nur Wanderer, sondern auch Radfahrer möchten aus für manche nicht erklärlichen Gründen ständig neue Berge und Gipfel bezwingen. Ungeachtet dessen wie beschwerlich der Weg war, wie stark man gelitten hat, kommt man immer glücklich am Ziel an. Das auf 700 m hohem Gipfel entstandene Foto mit einer atemberaubenden Aussicht ist mein Zielfoto im wörtlichen Sinne. Bei so tollen witterungsverhältnissen, wie damals auf Sardinien, lieferte die kleine ZV-1 mehr als passables Ergebnis für ein Autoporträt. Als Stativ dienten umliegende Steine.

Die gesamte Tour, würde ich sie pausenlos absolvieren, hätte viereinhalb Stunden gedauert. Aufgrund von zahlreichen Fotostopps habe ich zwei Stunden länger benötigt. In einer neuen Umgebung finden sich ständig neue Motive, werden neue Eindrücke gewonnen, die man zumindest in Form eines Fotos festhalten und mitnehmen möchte. Bei meiner Art zu fotografieren, nämlich hauptsächlich während meiner Radtouren, lege ich nie im Vorfeld fest, was ich fotografieren möchte. Es ergibt sich spontan, das Zielfoto wird unterwegs entdeckt. Genau das finde ich am schönsten in der Kombination meiner beiden Hobbys.