Auf wiedersehen Hamsterrad, hallo entspanntes Knipsen
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Hier ein neuer Sensor mit mehr Megapixel, da ein noch schnellerer Autofokus. Unmengen an Video Reviews auf YouTube und Diskussionen in Foren, welche neue Kamera denn nun eigentlich die beste ist. Es ist schwer da nicht auch den Drang zu verspüren, dass die eigene Kamera eigentlich mal langsam ersetzt werden müsste. Und ich würde lügen, würde ich behaupten, ich sei dagegen immun.
Aber bereits vor 2-3 Jahren habe ich gemerkt, wie viel wichtiger es für meine Fotografie war, mit einer Kamera zu arbeiten, die mir wirklich Spaß macht, als mit einem Modell, das auf dem Papier gut klingt. Um trotzdem diesem Drang nach neuem Equipment nachzugeben und dabei auch noch meinen Geldbeutel zu schonen, hatte ich mich dazu entschieden, einfach mal die allererste Vollformatkamera auszuprobieren, die Nikon je hergestellt hatte: Die D3. Ich habe früher schon viel mit Nikon fotografiert und kenne das System gut. Daher war es auch für mich etwas Besonderes, mal eine der absoluten Oberklasse Profi Kameras mein Eigen nennen zu können. Auch wenn diese mittlerweile 15 Jahre alt ist. Damals lag die UVP der Kamera noch bei 6.999 €. Heute habe ich sie für knapp 250€ bekommen.
Das Tolle an der alten Kamera ist zudem, dass es unzählige günstige Objektive gibt. Also habe ich mich direkt mit einigen eingedeckt und alles mit in den nächsten Dänemark Urlaub genommen. Das Ziel war, die Dünen an der Nordseeküste zu fotografieren. Ein Motiv, das ich eigentlich schon bis zum Erbrechen geknipst habe, das aber trotzdem nie langweilig wird. Zumindest mir nicht. Dabei hatte ich ein altes AF Nikkor 28mm f2.8. Ein Objektiv, das wahrscheinlich aus dem gleichen Baujahr stammt wie ich (86) und für 90€ zu haben war.
Schon der erste Abend war ein voller Erfolg. Dramatische Wolken zum Sonnenuntergang, tolles Licht und eine Brennweite, die sich als deutlich passender herausstellte als ich dachte. Evtl. wurde ich von einigen Strandgästen ein bisschen komisch angeschaut, denn so oft sieht man diese riesigen Kameras nun wirklich nicht mehr in freier Wildbahn. Von dem Sound mal ganz zu schweigen. Ich habe echt vergessen, wie laut so ein Auslöser sein kann.
Ich habe jedenfalls das Gefühl, dass je mehr ich mich beim Equipment beschränke, desto besser werden meine Fotos. Und es macht auch einfach unheimlich Spaß, mit einem echten Stück Geschichte herumzulaufen und tolle Fotos zu schießen. Die Farben der fertigen Bilder haben mich zudem auch restlos überzeugt. Und ein netter Nebeneffekt: dank der 12 Megapixel sind die Dateien auch noch schön klein. Ich habe noch keines der Bilder wirklich groß ausgedruckt, aber mein Gefühl sagt mir, mit diesen 12 Megapixeln werde ich noch lange zufrieden sein.
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