Nikon Z8-Kamera im Langzeittest

Was kann die Nikon Z8 als alltäglicher Begleiter? Stephan hat die Kamera ein halbes Jahr lang ausgiebig getestet, mit auf Reisen genommen und dabei sowohl Mensch als auch Tier vor der Linse abgelichtet.

Gehäuse

Größentechnisch passt die Nikon Z8 gerade eben noch in die Fototasche. Dadurch, dass das Gehäuse etwas größer ist, lässt sich aber hervorragend mit ihr arbeiten und alle Knöpfe sind gut erreichbar. Wenn ihr allerdings etwas kompakteres sucht, eigenet sie sich für euch persönlich vielleicht weniger. Display und Sucher überzeugen wie auch bereits bei anderen Nikon-Modellen. Ein deutlicher Nachteil besteht jedoch leider auch: Das Display lässt sich zwar nach hinten und oben klappen und ermöglicht dadurch die Arbeit am Stativ. Nach vorne arbeiten lässt sich so allerdings nicht. Wer sich selbst filmen will, weil er beispielsweise selbst auf YouTube aktiv ist, muss hier bei der Aufnahme von Videos Einschränkungen in Kauf nehmen.

Die Bedienung der Kamera ist insgesamt sehr konsistent, vergleicht man sie mit anderen Nikon-Modellen. Das Menü bleibt insgesamt relativ gleich und ist nur vereinzelt um neue Menüpunkte ergänzt worden. Dadurch ist die Bedienung vor allem für Nikon-Anwender leicht und intuitiv. Stellenweise müssen wir uns aber trotzdem etwas umgewöhnen. Für den Wechsel zwischen M-Modus und A-Modus ist kein Drehschalter vorhanden. Bei der Z8 erfolgt die Wahl über eine Mode-Taste.

Autofokus

Der Autofokus ist im Vergleich zu älteren Nikon-Modellen merklich besser. Auch im Vergleich mit der Canon R62 schneidet er sehr gut ab. Bei schlechten Lichtverhältnissen, wie sie in der Dämmerung zu finden sind und auch bei Bewegungsaufnahmen (z.B. ein Handballspiel) ist der Unterschied deutlich spürbar. Im Vergleich hat die Canon R62 zwar eine etwas bessere Objekterkennung, doch die Unterschiede bleiben im Bereich von kleinsten Nuancen.

Betrachtet man zusätzlich das verfügbare Repertoire an Objektiven, so ist Nikon vor allem im Bereich der Tierfotographie gut aufgestellt.

ISO Rauschen, Dynamikumfang

Im Vergleich mit der Nikon D7500 sind die JPGs wirklich gut. Das gilt auch bei hohen ISO-Werten. Ein Vorteil: Dadurch ist auch ein Arbeiten mit RAW-Dateien im ISO-Bereich von bis zu 25000 möglich. Ein Beispiel stellt das Foto vom VW im Sonnenuntergang aus dem Video dar. Da wir gegen die Sonne fotografieren, arbeiten wir mit Unterbelichtung. Bei einer nachträglichen Bearbeitung von Bildern führte dies in der Vergangenheit immer zu einem starken Rauschen. Das Ausmaß des Rauschens ist hier sichtbar reduziert. Die Belichtung müsste schon deutlich stark nach oben korrigiert oder aber der ISO-Wert von vorneherein sehr hoch sein, damit es sich deutlicher im Bild bemerkbar macht.

Allgemein zeigt sich in den letzten Jahren eine deutliche Verbesserung des Dynamikumfangs. Die D750 machte technisch bereits einen größeren Sprung. Die Z8 stellt in dieser Hinsicht noch einmal eine zusätzliche, kleine Verbesserung dar. HDR und Belichtungsreihen kommen deshalb nur noch selten zum Einsatz.

Ausgewählte Fotos

Eine Auswahl an Bildern zeigt, wozu die Kamera technisch in der Lage ist. So haben wir unter anderem ein Bild vom Weihnachtsmann, der auf seiner Kutsche bei wenig Licht durch das Dorf fährt. Trotz der ungünstigen Lichtverhältnisse lässt er sich problemlos fokussieren. Die Nachbearbeitung ist hinsichtlich Bildqualität und Bildrauschen ebenso ohne Probleme möglich und liefert tolle Ergebnisse, die mit der früheren Technik herausfordernd gewesen wären. Als Fotograf muss man sich deshalb auch bei einem Theaterbesuch keine Sorgen machen. Es ist nur ein Scheinwerfer an? Auch das ist kein Problem.

Ein weiteres Bild von einem Blümchen zeigt, dass auch das Crop In bei 45 Megapixeln großartig funktioniert. So sind auch Makroaufnahmen ohne ein Makroobjektiv möglich.

Fazit

Bist du nur an Landschaftsfotographie interessiert, dann ist im Vergleich auch eine Z6 oder Z7 nutzbar. Solltest du allerdings eher ein Allrounder sein, der gerne auch Tiere fotografiert und Aufnahmen in Bewegung macht, zeigt sich mit der Z8 im Vergleich ein wirklich großer Unterschied. Sollten das Gewicht und das größere Gehäuse nicht stören, ist die Z8 den Aufpreis durchaus wert – auch durch den leicht verbesserten Autofokus und die Möglichkeit, mehr Bilder pro Sekunde zu schießen.

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Stephan Wiesner
01.02.2024

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Eine Antwort zu „Nikon Z8-Kamera im Langzeittest“

  1. Avatar von Stefan_D_PatL
    Stefan_D_PatL

    Hallo,
    ich möchte einfach mal ein großes Lob und Dankeschön dalassen! Die Zielfoto HP ist richtig gut und sehr informativ!
    Mit Zielfoto Homepage, den Magazinen, Büchern und den Wiesner-Videos ist der Tag gerettet.
    Die Berichte über neue Kameras und Objektive finde ich immer sehr interessant, obwohl ich noch mit meiner D7500 unterwegs bin. Liegt daran, dass ich dafür alles notwendige habe und ich mit der Bildqualität zufrieden bin.
    Bitte macht weiter so!
    Viele liebe Grüße
    Stefan

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