Ultraweitwinkel, Portraits und Standard Zoom

Welche Objektive sollte man für eine Sony Alpha Kamera auf jeden Fall in die engere Auswahl ziehen? Der Artikel listet eine (subjektive) Auswahl auf und kann auch eine sehr gute Hilfe bei der Auswahl der Kamera sein. Denn am Ende zählt das Foto und dafür ist das Objektiv wichtiger, als die Kamera!

Sony Objektive
Sony Objektive

Standard-Zoom Objektiv für Sony

Für Sony gibt es eine große Auswahl an flexiblen Zoom-Objektiven. Der Klassiker ist das 24-105. Das hatte ich mit auf unserer siebenwöchigen Neuseeland-Reise. Aber das war 2018! Heute würde ich es nicht mehr kaufen. Es ist natürlich nicht schlechter geworden (und deutlich günstiger), aber es gibt interessantere Alternativen.

Mein Favorit ist das Sony 20-70. Es hat zwar weniger Zoom, aber die vier Millimeter mehr im Weitwinkel sind mir wichtiger. Dazu ist es sehr klein und leicht! Ich hatte es z. B. mit auf meiner 1000km Gravelbike-Tour an der Ostsee im Sommer 2023. Das Objektiv ist perfekt zum Reisen, wenn man nur eins mitnehmen möchte und Packmaß oder Gewicht relevant sind.

Etwas flexibler für den Alltag und eine ganze Blende lichtstärker (das bedeutet, man kann den ISO-Wert halbieren!) sind das Tamron 28-75 bzw. Sigma 28-70. Das Sigma habe ich und nutze es gerne im Alltag an der Sony A7C, wenn ich mit der Familie unterwegs bin.

Und es gibt auch noch das Tamron 20-40 F2.8. Ich kenne es selbst nicht, höre aber viel gutes darüber. Auf dem Papier klingt es ideal, deckt es doch die begehrten Festbrennweiten 20, 24, 28 und 35mm ab. ABER, diese Festbrennweiten sind auch deswegen so beliebt, weil sie noch kleiner und leichter sind. Und mindestens eine ganze Blende Lichtstärker (also noch mal halbierter ISO-Wert). Ich selbst nutze das Sony 28mm F2.0 als das meist genutze Objektiv an meinen Sonys. Es ist winzig, scharf und lichtstark.

Das Tamron 20-40 F2.8 oder das Sony 20-70 F4? Für mich gewinnt klar das Sony, aber andere sehen das evtl. anders. Die 30 mm mehr Zoom nutze ich mit der Familie häufig und akzeptiere dann bereitwillig den höheren ISO-Wert. Zum Rumreisen als Solo-Landschaftsfotograf kann das Tamron aber die bessere Wahl sein.

Das eine immer drauf Objektiv

Mein Favorit ist klar: Das Sony 28mm F2.0. Einsteigern würde ich aber eher ein 50mm empfehlen, wenn sie vor allem Menschen fotografieren wollen. Mit 28mm behaupte ich, kann man interessantere Fotos machen, aber es ist viel schwieriger. Das habe ich hier im Blog ausführlich beschrieben.

Ein 28mm ist ungefähr der Bildausschnitt der Hauptkamera vom iPhone und entsprechend flexibel. Dazu ist es sehr klein und leicht. Alternativen mit 35 mm gibt es diverse. Für ein immer drauf Objektiv würde ich von einer Lichtstärke von 1.4 abraten, da die Objektive dann sehr groß sind und man es nur selten auf F1.4 verwenden wird.

Für die Fotografie von Menschen mit Umgebung (also keine engen Portraits) ist 50mm aber nun einmal deutlich einfacher zu verwenden. Ich selbst nutze das Sigma 50mm F2.0 weil es klein und sexy ist. Ich habe aber auch das Sigma 50mm F1.4 (weil es ein wunderschönes Bokeh hat und einen magischen Look erzeugt). Wenn ich weiss, dass ich fotografieren werde nehme ich das F1.4 mit, wenn ich einfach mal eine Kamera griffbereit haben will, dann das kleine F2.0.

Warum empfehle ich eine Festbrennweite als immer drauf Objektiv und nicht ein Zoom? Damit wäre man doch viel Flexibler. Das stimmt natürlich. Aber eine Festbrennweite (fast egal welche) zwingt zum bewussteren Fotografieren und schult damit das Auge. Es ist deutlich lichtstärker (weniger Rauschen) und man kann damit besser freistellen (unscharfer Hintergrund). In diesem Blogbeitrag zeige ich die Unterschiede.

Bestes Sony Weitwinkel für die Landschaftsfotografie

Auch hier gibt es reichlich Auswahl. Eine wichtige Frage ist dabei, ob man Lichtstärke braucht. Landschaftsfotografie macht man schließlich meistens mit Blende 8. Für den Schwerpunkt Sternenfotografie ist daher eine Festbrennweite wahrscheinlich vorzuziehen.

Es gibt das Sigma 14-24mm F2.8. Das ist verboten scharf, benötigt für die Filter-Fotografie aber einen teuren Spezialfilter. Nikon zeigt, wie man es macht: Es gibt das kleine Nikon 14-30mm F4, das keine gewölbte Linse hat. Sony hat ein 12-24 für einen noch extremeren Ultraweitwinkel-Look, wie ihn z. B. Felix Röser einsetzt. Persönlich ist mir das aber zu weit und ich nutze es nicht.

Die Klassiker sind natürlich die Sony 16-35mm Objektive. Ich habe jahrelang mit der F4 Variante fotografiert. Es macht tolle Sonnensterne, hat Bildstabilisation (fürs Filmen nützlich) und ist relativ klein und leicht. Optisch ist das GM F2.8 aber deutlich besser. Insbesondere das aktuelle, das noch mal schärfer und kleiner geworden ist (aber auch deutlich teurer). Das ist dann aber auch ein flexibles Allround-Objektiv z. B. für Hochzeits- oder Reisefotografen.

Eine günstigere und noch kleinere Alternative kann das Sigma 16-28mm sein (Tamron hat ein 17-28), das ich selbst gerne verwende.

Portraitfotografie mit 85mm, 70-200 oder 135mm Objektiv?

Die 85mm Brennweite gilt als der Klassiker für Portraits. Die Objektive können relativ klein und günstig in Lichtstärke F1.8 hergestellt werden. Dennoch sind sie scharf und haben einen guten Autofokus. Die Brennweite gilt als ideal für enge Portraits (keine Verzerrung vom Kopf) und auch im Haus hat man häufig noch genug Platz für Halbkörper-Fotos.

Draussen hingegen ziehe ich 135 oder sogar 200mm vor. Durch den schmalen Bildausschnitt kann ich den Hintergrund gezielter auswählen. Die Objektive haben dazu meistens ein wunderschönes Bokeh und eignen sich auch sehr gut für Sportfotografie.

Dürfte ich nur ein Objektiv für die Menschenfotografie besitzen… wäre es das 70-200mm. Das Sony GM F2.8 ist dabei die Messlatte. Sigma hat ein brandneues Objektiv, das etwas größer, aber dafür deutlich günstiger ist. Tamron hat ein 70-180, das ebenfalls klein, leicht und wesentlich günstiger als das Sony ist.

Das Sony 135mm Objektiv kenne ich nicht, aber es soll fantastisch sein. Ich selbst habe jahrelang das (alte) Canon 135mm F2.0 für Outdoor Portraits benutzt.

Kann ich die Vollformat-Objektive auch an einer APS-C Kamera verwenden?

Ja, das geht und wird auch viel gemacht. Insbesondere Tierfotografen kaufen gerne eine APS-C Kamera und verwenden dann ein Vollformat Tele. Durch den Crop-Faktor bekommen sie damit “mehr Brennweite geschenkt”.

Alte Objektive haben evtl. Einschränkungen, da sie die hohe Pixeldichte von modernen APS-C Kameras nicht abdecken können. Alle neuen Objektive sollten aber für 45 MP oder sogar 60 MP ausgelegt sein und daher uneingeschränkt an APS-C verwendet werden können. Leider geben die Hersteller die maximale Auflösung ihrer Objektive normalerweise nicht an.

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Stephan Wiesner
23.12.2023

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