Lichter der Stadt, das Zelt am Abend oder ein Auto mit Scheinwerfern: die magische Stimmung der blauen Stunde macht sie sichtbar. In diesem Beitrag erklärt Fotograf Stephan Wiesner, wann und wie Du die blaue Stunde fotografieren kannst.

Wann ist die blaue Stunde?

Apps für Fotografen zeigen Dir genau an, wann die blaue Stunde ist. Je nach Ort und Jahreszeit sind das nur ein paar Minuten, man muss also vorbereitet sein! Grundsätzlich ist sie ein paar Minuten vor Sonnenaufgang und ein paar Minuten nach Sonnenuntergang. Es ist noch nicht richtig hell, der Himmel hat ungefähr die Helligkeit der Lichter der Stadt. Dadurch entstehen harmonische Lichtsituationen.

Meine Empfehlung: Die App Photopills für Fotografen bietet sehr mächtige Hilfsmittel und zeigt Dir für einen beliebigen Ort und ein frei wählbares Datum die wichtigsten Daten wie goldene Stunde, blaue Stunde und Sonnenuntergang an.

Was ist die Magie der blauen Stunde in der Fotografie?

Kurz vor Sonnenaufgang bekommt das natürliche Licht einen blauen Farbton. Die eigentliche weissen Lichter von Straßenlaternen, Autoscheinwerfern oder beleuchteten Fenstern wirken im Gegensatz dazu gelblich warm. Dieser Farbkontrast erzeugt sehr stimmungsvolle Situationen.

Wichtig daher: Ohne Lampen, keine Magie. Reine Landschaftsfotografie ist zur blauen Stunde nur selten angebracht. Das Foto von dem Auto wäre am hellen Tag oder mit ausgeschalteten Scheinwerfern viel weniger interessant!

Das Foto ist in Island entstanden. Im Sommer ist das Fotografieren dort sehr anstrengend, weil der Sonnenuntergang mitten in der Nacht ist, aber dafür wird man mit einem sehr langen Dämmerlicht belohnt und hat viel Zeit für die Erstellung solcher Fotos.

Wie fotografiert man die blaue Stunde?

Wichtig ist: Sei parat! Du hast nur wenige Minuten, also sollte schon alles parat sein: Kamera auf dem Stativ, Bildausschnitt gewählt und (optional) der Fernauslöser aktiviert. In den nächsten Minuten ändern sich die Helligkeit und Stimmung vom Licht sehr schnell. Daher fotografiere ich im A-Modus mit ISO 100. Man kann natürlich im M-Modus fotografieren, muss dann aber stetig nachjustieren.

Ideal ist das Fotografieren mit RAW-Dateien. Dann kann man den Weissabgleich auf Auto setzen. Moderne Kameras können die Situation sehr gut einschätzen. Dennoch korrigiere ich die Farben in der Nachbearbeitung meistens noch ein wenig. Je nach gewünschter Situation in wärmer oder kälter.

Die Fotos sollten etwas unterbelichtet sein, um die hellen Lichter der Stadt zu retten. Das Beispiel mit dem Leuchtturm zeigt es: Wären die Lichter ausgebrannt… hätte ich das Foto gelöscht. In der Nachbearbeitung ziehe ich dann die dunklen Bereiche wieder heller.

Mein Lightroom Filter Packet enthält einen Filter, der solche Fotos mit einem Click optimiert. Das Vorher-Nachher-Foto zeigt die Wirkung.

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Die ZIELFOTO-Magazine enthalten zahlreiche Tipps, Tricks und Advertorials in denen z. B. auch das Fotografieren zur blauen Stunde oder der Einsatz von Filtern erklärt werden.