Zu Fuß zu den Drei Zinnen

Eine Story von Ludger Hüsken
10.08.2023

In dieser Story

Schön, dass ich einmal über eine meiner schönsten Wandertouren berichten darf.

Die Drei Zinnen in Südtirol sind ein beliebtes Wanderziel. Ich hatte mich bereits zweimal davon überzeugt. Volle Parkplätze kurz vor dem Ziel hatten die Beliebtheit mehrfach bestätigt.

Die sehr schöne Nordseite der “Drei Zinnen” liegt leider ganztags im Schatten. Mein Wunsch war es daher, diese schöne Seite frühmorgens zu sehen, wenn sie von der Sonne noch einige Zeit angestrahlt wird.

Nach einem Sommerurlaub in Kroatien habe ich daher auf dem Rückweg nach Deutschland für einige Tage eine Wohnung in Sexten gemietet, da ich als Bergfan diese Möglichkeit, über Südtirol “auszuweichen”, unbedingt nutzen musste.

Am 12. Juli 2018 bin ich dann um 4.20 Uhr in Sexten gestartet und durch das Fischleinbachtal zu den Dolomiten hochgestiegen. Da es von Beginn an landschaftlich sehr interessant war, war die Tour schon beim Aufstieg am morgen sehr kurzweilig.
Ich war auf meiner Wanderung komplett allein und habe mich nach einiger Zeit in einem ausgetrockneten Bachbett ausgeruht. Der Morgennebel schränkte noch ein wenig die Fernsicht ein, so dass ich nicht genau wusste, wann mir die Steinberge der Dolomiten das erste Mal begegnen würden.
Ich saß da, trank, aß ein wenig und schaute nach einiger Zeit in den Himmel, da sich die Wolken ein wenig öffneten. Steil über mir konnte ich die Bergspitzen der Val Fiscalina im blauen Himmel plötzlich sehen. Ich werde diesen Moment frühmorgens nie vergessen, es war wunderschön.

Ich wollte mein Ziel nicht verfehlen, die von der Sonne angestrahlten Drei Zinnen zu sehen, daher musste ich meine Wanderung fortsetzen. Ich stieß nach einiger Zeit auf die Seen “Laghi dei Piana”. Über den nächsten Bergkamm konnte ich dann die Spitzen der “Drei Zinnen” sowie die Dreizinnenhütte sehen.
Einige Wanderminuten später hatte ich die komplette Hütte im Blick, im Hintergrund strahlten die “Drei Zinnen” in der Morgensonne. Ich war nach wie vor komplett allein und konnte meine “Zielfotos” ganz in Ruhe schießen. Es war ein ganz besonderer Augenblick, diese Kulisse ohne einen einzigen Touristen ablichten zu können.

Später habe ich mich mit einem Frühstück in der durchaus urigen Dreizinnenhütte gestärkt. Obwohl ich seit einigen Stunden unterwegs war, begann der Tag
eigentlich erst, so dass ich entschloss, meine Wanderung über die Büllelejochhütte sowie über die Zsigmondyhütte fortzusetzen. Es wurde nach und nach sehr heiß. An den Hütten saßen die Leute, vor ihnen waren die Sonnenmilchflaschen auf den Tischen aufgereiht. Ich habe diese Möglichkeiten genutzt, um zusätzliche Flüssigkeit aufzunehmen.

Der Abstieg zum Fischleinbachtal wurde langsam beschwerlicher, die Sonne sorgte für immer höhere Temperaturen. Kurz vor dem Ziel in Sexten schaute ich auf die Uhr und stellte fest, dass ich bereits seit zwölf Stunden unterwegs war. Obwohl der Weg lang war und die Temperaturen immer mehr anstiegen, war es eine der schönsten Touren, die ich in den letzten Jahren unternommen hatte. Ich bin mir sicher, dass ich diese Wanderung wiederholen werde. Das nächste Mal viellicht zur Herbstzeit. Und auch dann werde ich frühmorgens starten, da ich diese Tageszeit einfach liebe.

09.08.2023
Ludger Hüsken
Lingen an der Ems

 

Weitere Bilder

 

 

Autor:in
Ludger Hüsken
Angestellter aus Lingen
Familienvater und begeisterter Hobbyfotograf, der immer wieder dazu lernt.
Familienvater und begeisterter Hobbyfotograf, der immer wieder dazu lernt.

Gefällt dir diese Story?

Schreibe deine Story

Diskussionsbeiträge

Noch keine Diskussionsbeiträge vorhanden. Schreibe jetzt den ersten Beitrag!
Jetzt mitdiskutieren
Du bist interessiert an neuen Equipment?
Jetzt Angebot mit Bestpreis-Garantie sichern.