Wie Emotionen ein Bild beeinflussen können

In dieser Geschichte möchte ich anhand dieses Bildes und seiner Geschichte einmal erläutern, wie Emotionen Bilder beeinflussen können.

Beginnen wir mit der Entstehungsgeschichte

Im Jahr 2019 sind wir zu fünft in Dalsland, Schweden, relativ nahe an der norwegischen Grenze. Zum Übernachten haben wir Hängematten und einen Wohnwagen dabei. In diesem Wohnwagen lagern einige Lebensmittel, die wir in Deutschland viel günstiger kaufen konnten. Plötzlich fällt die Gasversorgung des Wohnwagens aus. Damit die Lebensmittel nicht verderben, beschließen wir, für ein paar Tage auf einem Campingplatz zu übernachten.

Am dritten Tag kommen wir von einer Wanderung zurück und sitzen relativ regungslos da. Unsere Nachbarn, eine Gruppe Norweger, bemerken das und versuchen uns mit „deutscher Musik“ (so etwas wie 99 Luftballons) aufzuheitern. Nach ein paar Versuchen springen wir darauf an und so verbringen wir den Abend zusammen. Einer der Norweger ist Elchexperte und verrät uns einen Geheimtipp, wo die Elche der Gegend immer zum Trinken hinkommen. Da wollen wir unbedingt hin.

Zu dritt gehen wir gegen 2:00 Uhr schlafen und stehen um 3:30 Uhr wieder auf. Wir fahren 20 Minuten mit dem Auto und gehen dann etwa einen Kilometer querfeldein. Leider stolpere ich zwei, drei Mal ziemlich laut. Am Teich verteilen wir uns, um die Chance zu erhöhen, dass wenigstens einer einen Elch sieht. Nach langem Warten und unglaublich vielen Mücken mache ich ein paar Fotos, aus Frust, überhaupt etwas fotografiert zu haben. Ohne einen Elch gesehen zu haben, brechen wir um 7 Uhr wieder auf.

Die verbundenen Emotionen

Etwas später, nach dem Urlaub, hat der Freund, der mit am Teich war, Geburtstag. Zusammen mit der Freundin (auch Fotografin), die dabei war, gehen wir die Bilder durch, um ihm ein Best of zusammenzustellen. Bei den Frustfotos angekommen, will ich dieses Foto schon löschen, da ich den Frust und die vielen Mückenstiche mit dem Foto verbinde. Meine Freundin verhindert das zum Glück und findet das Foto total schön. Bei genauerem Hinsehen merke ich das auch.

Heute verbinde ich mit dem Foto einen wunderschönen Urlaub mit netten Menschen und eine erholsame Zeit in einem meiner Lieblingsländer. Und ich finde die ersten Sonnenstrahlen, die durch den Nebel dringen, so besonders an diesem Foto. So haben mich meine Emotionen zu zwei verschiedenen Wahrnehmungen geführt. Ich bin froh, dass ich das Foto nicht gelöscht habe! Es schmückt jetzt großformatig meine Wand.