Wenn aus einer Eule ein Waschbär wird

Eine Story von Volker Wurst
27.12.2023

In dieser Story

Die Vorgeschichte

An einem schönen Tag im Mai 2023 wollte ich schauen, ob ich in der Umgebung Eulen finden würde (oder einfach ein paar andere Tiere, die mir vielleicht noch über den Weg laufen würden). Ich hatte mir ein halbes Jahr zuvor das 150-400er gekauft und wollte die Gelegenheit nutzen, mich mit dem Objektiv vertraut zu machen. Da das Wetter sonnig war und die Vögel doch recht klein sind, habe ich noch den 1.4 Telekonverter eingepackt und bin mit dem eBike losgefahren, um die Umgebung zu erkunden.

 

Erste Begegnung

An einem Feldweg in der Nähe gab es eine Reihe alter, großer Bäume, von denen ich mir erhoffte, dass ich dort etwas finden würde (ich muss dazu sagen, dass ich kein Vogelexperte bin, sondern mich erst nach und nach einarbeite). Nachdem ich diesen und einige andere Wege erfolglos abgegangen war, machte ich mich wieder auf den Rückweg.

Als ich an einem großen, etwas schief gewachsenen Baum vorbeikam, schaute ich aus den Augenwinkeln noch einmal zu dem großen Astloch hinauf, das ich schon beim ersten Vorbeigehen entdeckt hatte. Entgegen meiner Erwartung war es diesmal nicht leer. Es war aber auch keine Eule, die mich neugierig beobachtete, sondern ein Waschbär. Ich fuhr ein paar Meter weiter, stellte mein Fahrrad ab, holte das Objektiv aus dem Rucksack und ging vorsichtig zu dem Baum zurück. Der Waschbär war natürlich nicht mehr da. Ich wartete noch eine Weile, aber er ließ sich nicht mehr blicken. Da es langsam Zeit für das Abendessen wurde und ich meine Frau nicht warten lassen wollte, fuhr ich ohne Foto nach Hause.

 

Erfolg

Am nächsten Tag war das Wetter wieder gut und so machte ich mich erneut auf den Weg, diesmal mit etwas mehr Zeit. Ich stellte mein Fahrrad etwas vorher ab, ging dann wieder vorsichtig zum Baum und nahm Stellung. Eine Weile passierte nichts, aber nach etwa einer halben Stunde hatte ich Glück und der Waschbär schaute wieder aus dem Astloch.

Mit dem Konverter kam ich dann auf eine Brennweite von 560mm (entspricht 1120mm bei Vollformat). Bei Blende 6.3 und ISO 1000 hatte ich eine Verschlusszeit von 1/320s – dank Stabilisierung kein Problem. Ich beobachtete den Kleinen noch eine Weile, aber irgendwann wurde ihm die Aussicht wohl zu langweilig und er zog sich in die Asthöhle zurück. Ich packte meine Kamera wieder ein und machte mich auf den Heimweg. Dabei musste ich an meine erste Begegnung mit einem Wachbären denken. Die hatte ich vor vielen Jahren bei einem Besuch im Yosemite Nationalpark. Dort plünderten die Wachbären jede Nacht die Mülltonnen unserer Lodge. Damals erschienen sie mir exotisch und ich hätte nie gedacht, dass ich eines Tages nur wenige Kilometer von meinem Haus entfernt ein Exemplar mit der Kamera einfangen würde…

 

Autor:in
Volker Wurst
Software Architekt aus Grasleben
Ich bin Hobbyfotograf mit vielseitigen Interessen. Angefangen hat es mit Reise- und Naturfotografie. Dann kamen Tiere (unsere Hunde und Zootiere) dazu. Durch Fotowalks habe ich mit Portraits (auch Cosplay) angefangen und schließlich kam noch (mit der passenden Linse) die Wildlifefotografie dazu. Ansonsten fotografiere ich alles, von dem ich denke, dass es ein interessantes Foto ergeben könnte...
Ich bin Hobbyfotograf mit vielseitigen Interessen. Angefangen hat es mit Reise- und Naturfotografie. Dann kamen Tiere (unsere Hunde und Zootiere) dazu. Durch Fotowalks habe ich mit Portraits (auch Cosplay) angefangen und schließlich kam noch (mit der passenden Linse) die Wildlifefotografie dazu. Ansonsten fotografiere ich alles, von dem ich denke, dass es ein interessantes Foto ergeben könnte...

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